Mittwoch, 17. März 2010

Entdeckung der Zeit und wie Gewöhnung geht


Gestern bin ich aus San Franzisko wieder im mittleren Westen angekommen. Es ist irre, wie unterschiedlich Zeit erlebt und empfunden wird. Ersteinmal grundsätzlich: ich entdecke wieder, wie lange eine Stunde ist und wie lange ein Tag ist und was ein Tag doch alles an Zeit hat! Das ist irre, auf die Uhr zu schauen und erstaunt zu sein, dass es tatsächlich erst 11 Uhr am Vormittag ist und das Gefühl von Zeit sich einstellt. Ein Gefühl, das ich lange nicht mehr hatte.
Aber was mir hier auffällt, dass man sich tatsächlich an das ganz eigene Tempo hier gewöhnen kann: an die Bequemlichkeit, mal eben mit den Auto zum Laden zu "rennen", so heißt das hier. Das Fahren ist eher wie ein Fließen, alles in einer Geschwindigkeit, breite Straßen, breite Autos, kaum Stau. Es macht ein so eigenes Lebensgefühl aus, dass es beinahe erschreckend ist wie sich Einstellungen einlullen lassen.

Dennoch bin ich froh um mein Rad - auch wenn es deutlich weniger bequem ist. Aber auch sonst ist alles so bequem hier, das Essen, das Einkaufen, alles. Sogar Kaffee-Ketten gibt es als Drive-Throu.

Es fällt schwer, da nicht einfach in die Anti-USA-Stimmungen zu gehen, auch wenn es genug Gründe gibt.
Vielleicht ist da aber auch eine Entdeckung in der Bequemlichkeit, die es wert ist, entdeckt zu werden. Auf jeden Fall war es prima, mal für ein paar Tage in der Geschwindigkeit zu leben, die eine Stunde als kaum etwas fühlen lässt.

G#