Den heutigen Tag nutzen wir, um die Route durchzuplanen. Den Pamir können wir aufgrund der Höhe und der Straßenverhältnisse wenig einschätzen und zudem möchten wir gerne die lange Strecke (Wakan Tal) fahren. Also sitzen wir über Karten und rechnen die Strecke aus auf der Grundlage einer Verlängerung des Visums, was wir hoffentlich bekommen.
Zuvor stärken wir uns mit einem Mittagessen im chinesischen Restaurant um die Ecke. Anschließend geht Gunda endlich zum Frisör, was eine sehr heitere Angelegenheit wird. "Zunächst stehe ich eine Weile in dem Kellerraum und werde gar nicht beachtet. Dabei ist es schon klar, dass mir die Haare geschnitten werden und dass es dafür auch einen freien Platz gibt: es gibt viele, alle Stühle sind frei. Aber die Frauen sitzen auf der Couch und den Sesseln um den Tisch und sind ganz absorbiert von einer Kollektion von Damenunterwäsche, die eine der Damen verkauft. Also warte ich die Auswahl der eher knappen roten und schwarzen Unterhosen und der BHs in enormer Größe ab. Irgendwann erbarmt sich die Meisterin meiner. Ich bekomme ein DIN A 4 Blatt und kann mir dort meine Wunschfrisur aussuchen. Während des Schneidens entscheidet sie noch über ihre restlichen Unterhosenwünsche, wenn sie nicht gerade telefoniert. Aber sie macht ihren Job sehr gut und nun habe ich eine unspektakuläre Frisur."
Unsere Planung sieht nun so aus, dass wir am 10.4. hier wieder starten und dann am 1. Juni in China ankommen. Leider verpassen wir dadurch Rieke und Thorsten, die am 12.4. hier ankommen! Die chinesische Botschaft hat nur Montags, Mittwochs, Freitags auf. Es gibt hier ein Wahnsinnsangebot an Fernsehprogrammen, wir können neben der Deutschen Welle
sogar ARD und ZDF sehen! Gerade als wir die Nachrichten schauen und der Satz kommt, dass bei der Tagung des Atomausschusses keine Journalisten anwesend sein dürfen, weil wohl ein großer Energiekonzern mit am Tisch säße, geht der Strom aus und wir sitzen im Dunkeln. Aber es ist das erste Mail und es ist 23:00 Uhr.
Übrigens: Vor 200 Tagen waren wir in Qyrsac!
Datum: 28.3.11
Tag: 240
TagesunterstützerIn: Alexandra Dauscher
von: Sachrinav m NN 846
nach: Dushanbe m NN 893
km 37,3
Gesamt km 10291,099
km/h: 12,5
Fahrzeit 02:58
gesamte Fahrzeit: 780:00:00
Anstieg in m pro h 40,11
Anstieg in m 119
Abfahrt in m: 72
höchster Punkt in m NN 893
Steigung/Gefälle 0,51
In den Tagen in Dushanbe müssen wir die Weichen für unsere Reise stellen.
War es noch bis Buchara klar, dass es nach Japan geht und hatten wir schon Idee, Alex zu fragen, ob sie uns nicht in Japan anstelle von Tibet besuchen möchte, ist nun alles anders. Nach der Reisewarnung heute entscheiden wir, dass wir „nur“ bis Korea fahren und dort die Fähre nach Wladiwostok nehmen. Auch wenn es immer wieder heißt, dass es sich alles bessern könne, haben wir wenig Interesse, uns diesen Strahlungen auszusetzen, denn wir hätten ja wenn nach Tokyo gewollt.
Den Tag verbringen wir in unserem netten „Hotel“, wo wir Wäsche waschen können, das Zelt und alle Isomatten reparieren können. Das Zelt macht uns ja Sorgen, weil die Reißverschlüsse nicht mehr wollen. Zum Glück ist es aber ansonsten ohne Löcher oder sonstigen Verschleiß. Die alte Isomatte ist doch in Ordnung, sie war wohl nur nicht richtig zugedreht. Die nächste Schicht, unsere Alu-Matten fransen fürchterlich, aber Gaffa kann alles! Auch unsere Klamotten sind in einem guten Zustand, bis auf das eine oder andere kleine Loch ist alles gut.
Nachdem das Zelt und alles andere wieder trocken ist, gehen wir in einem der vielen Fastfood-Läden essen, es lohnt sich nicht. Dushanbe ist heute sommerlich warm und wir können uns kaum vorstellen, dass es in den Bergen so kalt ist, hier auf 800 m………..
Stand 29.03.2011
(Unverändert gültig seit: 29.03.2011)
Teilreisewarnung
Das Auswärtige Amt warnt aufgrund der weiterhin instabilen Lage in den Kernkraftwerken in Fukishima vor Aufenthalten im Krisengebiet im Nordosten der Insel Honshu (Teilreisewarnung). Von nicht erforderlichen Aufenthalten im Großraum Tokyo/Yokohama wird abgeraten. Jeder Aufenthalt sollte sorgfältig abgewogen werden und erfolgt auf eigenes Risiko.Aktueller Hinweis:
Das Auswärtige Amt weist darauf hin, dass die deutsche Botschaft in Tokyo ihren Dienstbetrieb vorübergehend nach Osaka-Kobe verlagert.
Die Botschaft ist in Osaka-Kobe unter der Telefonnummer+81-6-6440-5070
und folgender Anschrift
Umeda Sky Building, Tower East, 35th Fl.
1-1-88-3501 Oyodonaka, Kita-ku, Osaka 531-6035,Japan
erreichbar.
Sollten Sie im Großraum Tokyo/Yokohama oder den Präfekturen Chiba, Fukushima, Gunma, Ibaraki, Miyagi, Niigata, Tochigi, Yamagata wohnen oder sich gegenwärtig dort aufhalten, empfiehlt das Auswärtige Amt unverändert, dieses Gebiet, sofern Ihr Aufenthalt dort nicht unbedingt erforderlich ist, vorübergehend zu verlassen, bis die stabile Arbeit der Kühlaggregate in dem Kraftwerk Fukushima I gewährleistet ist.
Bei Tagesreisen und vorübergehenden Aufenthalten von begrenzter Zeitdauer im Großraum Tokyo/Yokohama, die unbedingt erforderlich sind, sollte die Wetterprognose berücksichtigt werden und es sollten Vorkehrungen zu einem Verlassen Tokyos für den Fall einer Verschlechterung der Situation schon im Vorfeld getroffen werden (Rückfahrticket o. ä.). Von einem Aufenthalt von Familienangehörigen wird strikt abgeraten. Insbesondere sollten Kinder und Jugendliche wegen der verbleibenden Risiken und der höheren Strahlenempfindlichkeit einen Aufenthalt in Ostjapan vermeiden.
Die Handlungsempfehlungen der japanischen Behörden (Einschränkungen beim Verzehr von Nahrungsmitteln, Verbleiben in geschlossenen Räumen usw.) sollten unbedingt befolgt werden.
Es wird gebeten, laufend die aktuellen Hinweise auf der Webseite der Botschaft Tokyo zu beachten:
http://www.tokyo.diplo.de
Zur kerntechnischen Lage informiert das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit:
http://www.bmu.de
Am 11. März gegen 14.45 Uhr Ortszeit (06.45 Uhr MEZ) ereignete sich im Nordosten Japans ca. 130 Kilometer östlich der Stadt Sendai und knapp 400 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Tokyo ein schweres Seebeben der Stärke 9,0 der Richterskala. In der Folge traf ein Tsunami weite Teile der Nordostküste Japans, verursachte schwere Schäden und forderte zahlreiche Opfer. In der Folge haben zahlreiche Nachbeben das Land erschüttert. Im gesamten pazifischen Raum wurden Tsunamiwarnungen herausgegeben.
Mehrere Blöcke des Atomkraftwerks Fukushima I (250 km nördlich von Tokyo an der Pazifikküste) wurden durch das Erdbeben, den Tsunami und nachfolgende Explosionen schwer beschädigt. Es ist davon auszugehen, dass Brennstäbe beschädigt wurden. In der Umgebung des Kraftwerks werden signifikant erhöhte Radioaktivitätswerte gemessen. Die Bemühungen der japanischen Regierung um die Beseitigung der Gefahren dauern an. Deutschen wird dringend empfohlen, den Anweisungen der japanischen Behörden Folge zu leisten.