Freitag, 16. Juli 2010

Pressemeldung zum 1. August


Sie ist die älteste und längste Handelsroute der Welt: Die Seidenstraße. Seit mehr als 3000 Jahren verbindet sie Mittelmeer und Fernen Osten, Orient und Okzident.
Gunda Werner-Burggraf und ihr Mann, Wolfgang Max Burggraf, stehen vor dem Abenteuer ihres Lebens: Am ersten August brechen sie in ihrer Heimatstadt Bonn auf und sind dann für 400 Tage auf der Seidenstraße unterwegs - und zwar mit dem Fahrrad.
Balkan – Türkei – Irak – Iran – Zentralasien – China – Korea- Japan: Ihr Ziel liegt im Fernen Osten. Dazwischen: Zehntausende Kilometer Steppe, Wüste und Entbehrungen. Dort, wo früher römische, persische und chinesische Händler in den Kontoren feilschten, suchen die beiden Radfahrer vor allem den Kontakt mit den Menschen.

Am Sonntag, dem 1. August werden sich Gunda Werner-Burggraf und Wolfgang Max Burggraf um 10 Uhr auf dem Münsterplatz verabschieden, um dann in die Pedale zu treten. Ihre letzten Arbeitsstellen waren in Bonn: Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken und die Missionszentrale der Franziskaner. Jetzt haben die beiden Mitglieder des VCD (Verkehrs Club Deutschland) und ADFC (Allgemeiner deutscher Fahrrad Club) für das Mammutprojekt gekündigt. Für 104 der insgesamt 400 Tage hat das Theologenehepaar UnterstützerInnen gefunden: 50 € pro Tag.

„Gerade für uns als Katholiken wird es sehr spannend sein, sich in schwerpunktmäßig islamischen Ländern zu bewegen. Sicherlich ist das für mich als Frau noch einmal ein ganz anderes Thema als für meinen Mann: Ich werde die gesamte Zeit über ein Kopftuch tragen müssen. Dann kommen wir aus dem Islam in die buddhistische Region. Wir sind da sehr gespannt, wie das vor Ort, auch mit der Verständigung, sein wird, wie wir den Islam wahrnehmen werden, der ja auch unterschiedlich ist zwischen der Türkei und den Zentralasiatischen Staaten.“

Gunda Werner-Burggraf hat schon mal Passfotos mit Kopftuch machen lassen. Visavorschriften. Auf ihrer Homepage www.silkroad-project.eu wollen Sie täglich berichten – über twitter und wenn es mal Internet gibt, auch ausführlich im blog-Tagebuch.

„Ich glaube, aus unserer Perspektive werden die Konflikte sehr stark „religionisiert“, sodass man Vieles dem Islam zuschiebt. Ich erhoffe mir, auch als Theologe, einen sehr differenzierten Blick auf die Spiritualität der Menschen – und da sind es nicht nur die Weltreligionen, denen wir begegnen werden, sondern ganz konkrete Ausprägungen.“

Das Abenteuer sehen die beiden durchaus als einen konsequenten Schritt ihrer beruflichen Biographie: Nach vielen Jahren interreligiöser und interkultureller Dialogarbeit bzw. einer Habilitation zum gleichen Thema steht nun an, sich auf der Reise selbst verändern zu lassen: Echter Dialog gelingt nur, wenn das Ergebnis wirklich offen ist. Sonst ist es in Watte gepackte Mission...



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