Dienstag, 5. Juli 2011

4. und 5. Juli、 338, 339

5. Juli, Cape Ashizuri (足摺岬 Ashizuri-misaki)


Die Nacht wird durch ein schweres Gewitter und Sturm immer wieder taghell erleuchtet, dazu kommt der Leuchtturm in regelmäßigen Abständen. Es ist so stürmisch, dass der Wind durch unser Zimmer pfeift und wir froh um die Schlafsäcke sind.
Im Morgengrauen legt sich der Wind und der Regen und die Pilger sind wieder da. Es wird dann zweimal in die Hände geklatscht, an der Glocke gezogen (vorher Geld in die Kiste geworfen) und noch mal in die Hände geklatscht. Einer der Pilger hat zwischen dem Klatschen und Glocke-Ziehen noch religiöse Texte gesungen. Für unsere Ohren hörte es sich an wie eine Koran-Rezitation, diese ähnelt ja schon sehr der Gregorianik. Was sich wem ähnelt und anhört, ist eine Frage der Betrachtung und der Forschung, auf jeden Fall fällt uns auf, dass der rezitierende Gesang im Christentum, Islam (arabisch ‏إسلام‎ islām ‚Unterwerfung (unter Gott)/völlige Hingabe (an Gott)‘[1]الإسلام‎ al-islām, ‚der Islam‘) und hier im Buddhismus sehr ähnlich ist. Den jüdischen haben wir nicht gehört, so dass wir das aktuell nicht sagen können.
Wir bleiben heute noch hier in der Hoffnung, dass die herausgekommene Sonne nun doch unsere sauberen Sachen trocknet. Außerdem gibt es hier ein Fußbad einer heißen Quelle, für unsere zerstochenen Füße sicherlich eine Wohltat. 


Es ist wunderschön mit einem Blick auf die Meer-Brücke.  


Nach uns kommt eine Kinderschar, die sich ganz brav auf die Bänke setzen, Füße ins Wasser.  


Zum Mittag gibt es wieder den leckeren Fisch, diesmal sind es gleich zwei Krebse, die Interesse haben. 


Dann soll auch dieser Blog ins Netz und mit ihm die weitere Organisation der verbleibenden Zeit als E-Mail nach Deutschland. 

4. Juli, Cape Ashizuri (足摺岬 Ashizuri-misaki)

Der Himmel ist bleigrau und es pfeift ein Sturm durch die Bäume. Wir können unsere Klamotten in die Maschine werfen. Hier ist im Grunde alles feucht, dennoch trocknet alles in der Sonne ganz schnell, nur nicht unsere Sachen, die so verschwitzt sind, dass sie nicht mehr trocken werden. Also müssen wir öfters waschen. Zum Glück gibt es Waschmaschinen in den Jugendherbergen und an den großen Campingplätzen. Zum Mittagessen gönnen wir uns wieder den guten Fisch, so ein herrliches Essen. Einfach roher Fisch mit Wasabi (Eutrema japonica) (jap. わさび in Hiragana-Schrift[1]) und Sojasoße.  


Da unser Blog sich langsam mehr und sammelt, machen wir doch den Versuch, hier Internet zu finden. Im Hotel nebenan werden wir nicht fündig, aber in den Thermen auf dem Berg soll es welches geben. Also wandern wir im Sturm in einem Wechsel aus Sonne und Wolken den steilen Berg hinauf.   

 
Die Therme sind eine ausgesprochen schöne Architektur, die nicht hoch, sondern in die Breite angelegt ist und daher nicht höher als der Hügel dahinter ist. Das Haus ist im Bauhausstil gebaut, mit klaren Linien, innen viel Licht und wenig Gedöns. Sehr, sehr schön. Dort gibt es auch eine englisch sprechende Angestellte, die uns den einen Computer zeigt, wo wir das Lan-Kabel nehmen dürfen. Wir bekommen noch eine englische Broschüre über die Gegend dazu. So können wir Stunde um Stunde den Blog einstellen.
In der Dämmerung und im Sturm gehen wir zurück, die Bürgersteige sind alle hochgeklappt und alles ist geschlossen. Zum Glück haben wir noch Nudeln auf Vorrat und stellen fest, dass die japanischen Nudeln doch sehr anders sind und wir in unserem Nudelbegriff nicht sehr interkulturell sind. Der Sturm nimmt zu und es fängt an zu regnen. Wir müssen heute keine Mücken auf dem Zimmer werfen, dafür eine riesige Kakerlake.