Samstag, 31. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr fahren wir aus den Bergen über 1.000 m in die eisige Wüste hinab.

Gestern waren wir live beim WDR eingeladen. So ein Chaos in einem live-Studio! Gott sei Dank hat der WDR ja vor Abfahrt und nach Ankunft bei uns zu Hause gedreht, denn es ist nicht einfach, in so einer Live-Situation eine Botschaft rüberzukriegen. Aber in die Sendung wurden ja auch die in Ruhe gedrehten Aufnahmen gemixt, vielleicht kam ja doch was rüber. Wir warten auf den Mitschnitt, dann werden wir ja sehen.

Freitag, 30. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr fahren wir durch einen kalten Wintertag in der Wüste.

In den Nachrichten heute geht es um die Carter-Doktrin.

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr ist unser letzter Tag in Esfahan und somit unserer Weihnachtsferien.

Heute springen zwei Nachrichten ins Auge:

Türkei sagt Ja zu South Stream

und

Afghanistan soll Chinas Rohstoffhunger stillen

Auch wir treffen ja immer wieder auf Baustellen, die die Konkurrenz Russlands, Irans, Chinas, der EU und der USA auf dem Rohstoff- und Energiesektor in dieser Region plastisch vor Augen führen.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr wechseln wir das erste Mal auf unserer Reise Ritzel, Ketten und Bremsklötze aus.

Heute überschlagen sich die Meldungen vom Säbelrasseln:

05:04 Uhr

Iran droht mit Blockade des Öltransports im Persischen Golf

Teheran (dpa) – Iran droht mit einer Blockade von Öltransporten im Persischen Golf, sollten die wegen des Atomstreits verhängten Sanktionen gegen das Land ausgeweitet werden. Man habe kein Interesse an Animositäten und Feindschaft. «Aber der Westen wird mit seinen Intrigen nicht aufhören», hieß es vom Außenministerium in Teheran. Deshalb sei eine harte Antwort nötig. Vergangene Woche hatte das iranische Außenministerium bestritten, eine Blockade der Straße von Hormus in Betracht zu ziehen. Sollte es in der Region jedoch zu kriegsähnlichen Zuständen kommen, werde alles kriegsähnlich werden.

Außerdem sollte man auch diese beiden Meldungen im Zusammenhang lesen:

Neue Eisenbahnstrecke besteht Test

Afghanistans Güter kommen auf die Schiene

Afghanistans neue Eisenbahnstrecke hat ihren ersten Belastungstest bestanden: Gemächlich verließ eine Lok die Provinzhauptstadt Masar-i-Sharif. Mit Hilfe der neuen Route soll die Wirtschaft angekurbelt werden - sie könnte aber auch für den geplanten Abzug der internationalen Kampftruppen eine wichtige Rolle spielen.

und:Schriftgrad

Nach dem Angriff hatte die pakistanische Regierung bereits die wichtige Nachschubroute der NATO durch das Land gekappt. Sie hatte die USA außerdem aufgefordert, eine Luftwaffenbasis im Südwesten des Landes binnen 15 Tagen zu räumen. Alle Übereinkünfte mit den USA und der NATO würden überprüft werden.

Offensichtlich ist die nun fertige Eisenbahn von Afghanistan über Usbekistan und Kasachstan nach Russland eine Voraussetzung gewesen, warum die NATO die Kooperation mit Pakistan auf das Spiel setzen konnte. Und: Die neue Eisenbahn führt über Turkmenistan direkt in den Iran...



Dienstag, 27. Dezember 2011

Unser Youtube - Kanal

Unser Youtube - Kanal Link

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr setzten wir uns mit dem Genozid an den Armeniern auseinander.

Heute gibt es eine Meldung über die neue Eisenbahnstrecke, an der wir dann später tagelang entlanggefahren sind.

Montag, 26. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr wird im Iran ein Todesurteil diskutiert.

Heute geht das Thema wieder durch die Tagesthemen.

LinkUns machen jedoch mehr Sorgen Berichte über Sozialkürzungen, die zu sozialen Unruhen führen könnten. Außrdem geht uns der Besuch im Martyrerfriedhof sehr nahe. In Wikipedia lesen wir heute:

Minenräumer [Bearbeiten]

Bahman Nirumand[9] zitiert eine Ausgabe der Zeitung Ettelā'āt aus dem Jahre 1984:

Früher sah man freiwillige Kinder, vierzehn-, fünfzehn-, sechzehn- und zwanzigjährige wie Knospen auf Wiesenfeldern, die in der Morgendämmerung zur Blüte gelangt waren. Sie gingen über Minenfelder. Ihre Augen sahen nichts, ihre Ohren hörten nichts. Und wenige Augenblicke später sah man Staubwolken aufsteigen. Als sich der Staub wieder gelegt hatte, war nichts mehr von ihnen zu sehen. Dieser Zustand habe sich - so Ettelaat - verbessert, denn vor dem Betreten der Minenfelder hüllen sich die Kinder in Decken ein und rollen auf dem Boden, damit ihre Körperteile nach der Detonation der Minen nicht auseinanderfallen ...

Den Eltern der Kinder, die als „Märtyrer“ starben, wurden Prämien versprochen. Den Kindern hatte man dabei Plastikschlüssel um den Hals gehängt, die die Pforte zum Paradies aufschließen sollten. Eine halbe Million Plastikschlüssel habe man aus Taiwan importiert.[10] Bevor man Kinder dazu benutzte, soll man Esel und Maultiere verwendet haben, diese flüchteten jedoch in Panik, sobald die ersten Tiere von den Explosionen auseinandergerissen wurden.

Mohsen Rezai der damalige Kommandeur der Pasdaran und somit auch der Basidsch wurde von der „Vereinigung der Mütter der Kindersoldaten“ beschuldigt, für den Tod Tausender verantwortlich zu sein. Eine Anklage vor Gericht wurde abgewiesen, der heutige Revolutionsführer Ali Chamenei war damals Oberkommandierender der Streitkräfte.

Sichtweise der Pasdaran [Bearbeiten]

In einem Interview mit Ali Sadrzadeh beschrieb der Pasdar Ahmad seine Sichtweise für den Einsatz militärisch unerfahrener Jugendlicher:

Die Provinz Chusistan war in Gefahr, ohne deren Erdöl der Iran ein Armenhaus wäre, und damit war auch die Revolution in Gefahr, die von 90 Prozent der Bevölkerung getragen wurde. In so einer Situation kommt einem vieles nebensächlich vor. Den Einsatz der jugendlichen Freiwilligen muss man begrüßen, zumal die Armee damals sehr verunsichert war ... (...) bei den Offensiven im Jahre 1984 mussten wir ein breites Minenfeld durchqueren, und da sind die Freiwilligen ebenso dabeigewesen wie die Pasdaran.[11]

Internationaler Protest [Bearbeiten]

Am 19. August 1983 wurden mehr als 200 Kinder und Jugendliche von irakischen Truppen gefangen genommen. Das Hilfswerk Terre des Hommes nahm die Kinder auf. Am 9. September 1983 richtete der UN-Ausschuss für Menschenrechte den dringenden Appell an den Iran, auf die Rekrutierung und den Einsatz von Kindersoldaten zu verzichten.

Sonntag, 25. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr ist unser großes Projekt, einen Waschsalon zu finden.

Bisher geheime Notizen:

in esfahan wird eine riesige moschee seit über zehn jahren gebaut, oder besser nicht gebaut. Die baustelle wird von den einheimischen eher belächelt und hinter vorgehaltener hand auch gesagt, dass das geld ausgegangen ist. es ist eines der größten bauprojekte iran. Überhuapt gibt es viele baustelle in esfahan, die u-bahn und an deren rand großbaustellen auffallen. wir wissen, dass die umstrittenen atomanlagen unterirrdisch in esfahan gebaut werden (sollen) und gucken interesssiert durch alle löcher im zaun. normalerweise wird hier mit eisenträgern gebaut, die großbaustellen werden mit stahlbeton gebaut.

Und heute ist der erste Tag eines iranischen Manövers im Persischen Golf. Eigentlich war ja unser Plan, am Golf zu überwintern, anstatt in اصفهان. (z. B. im سلطنة عمان) Doch relevante Botschaften für Zentralasien gibt es dort nicht, deswegen haben wir Zeit in تهران eingeplant.

Samstag, 24. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr feiern wir Weihnachten in اصفهان

Wir erinnern uns heute, in der Armeischen Kathedrale eine Ausstellung zum Völkermord an den Հայեր gesehen zu haben. Und das geht ja jetzt durch die Nachrichten...

Freitag, 23. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr geniessen wir die Brücken von ‏اصفهان‎.

Heute lesen wir mit Sorge vom Krieg.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr erlebten wir einen wunderbaren Vormittag über den Dächern von اصفهان
Link
Heute lesen wir mit Sorge die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes zur Türkei. Dort sind wir ja durchgefahren:

Terrorismus

Seit Mitte Juli 2011 kommt es wieder verstärkt zu Anschlägen gegen türkische Sicherheitskräfte sowie Militär- und Polizeieinrichtungen durch die als Terrororganisation gelistete PKK, vor allem im Südosten des Landes. In einer Erklärung der PKK-nahen Organisation „Freiheitsfalken Kurdistan“ (TAK) vom 22.08.2011 heißt es, dass auch auf Zivilisten und Touristen keine Rücksicht genommen werde.

Die Sicherheitsvorkehrungen befinden sich landesweit auf hohem Niveau. Angesichts von Anschlägen militanter Gruppierungen in der Vergangenheit auch gegen nicht-militärische Ziele, u.a. in Istanbul, muss in allen Teilen der Türkei weiterhin grundsätzlich von einer terroristischen Gefährdung ausgegangen werden.

Am 28. August 2011 kam es in Kemer (bei Antalya) zu einer Explosion an einem Badestrand, bei der mehrere Personen leicht verletzt wurden. Von einem terroristischen Hintergrund ist auszugehen.

Am 20. September 2011 gegen 11 Uhr kam es im Zentrum von Ankara, im Bezirk Cankaya, zu einer schweren Explosion, bei der drei Personen getötet und weitere 34 verletzt wurden. Die "Freiheitsfalken Kurdistans" (TAK) haben sich zu dem Anschlag bekannt und gleichzeitig weitere Anschläge in städtischen Gebieten angekündigt. Das Auswärtige Amt empfiehlt daher weiterhin, belebte Plätze im innerstädtischen Bereich, Verkehrsmittel des öffentlichen Personennah- und Fernverkehrs sowie Regierungs- und Militäreinrichtungen vorerst zu meiden bzw. die Anwesenheiten an solchen Orten auf das unbedingt erforderliche Maß einzuschränken.

Reisen über Land

Bezogen auf den Osten und Südosten des Landes liegen aktuell keine konkreten Gefährdungshinweise für Touristen vor. Weiterhin kommt es aber zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der PKK und türkischen Sicherheitskräften. Die PKK hat in jüngster Zeit ihre Aktionen gegen die türkischen Sicherheitskräfte intensiviert. Die türkische Regierung hat harte Gegenmaßnahmen angekündigt. Reisen in diesen Landesteil sind daher mit einem deutlich erhöhten Risiko behaftet. Auch grenzüberschreitende Militäroperationen gegen PKK-Stellungen im Nordirak sind in den kommenden Monaten nicht ausgeschlossen. Bei Reisen in den Osten und Südosten der Türkei ist mit starken Behinderungen aufgrund von Straßenkontrollen und Militärbewegungen zu rechnen.

Der türkische Generalstab hat sechs Gebiete in den Provinzen Siirt, Sirnak, Mardin und Hakkâri zu zeitweiligen Sicherheitszonen und militärischen Sperrgebieten erklärt, deren Betreten bis auf Weiteres grundsätzlich verboten ist und die einer strengen Kontrolle unterliegen. Dies betrifft insbesondere das Gebiet südöstlich von Hakkâri entlang der Grenze zum Irak (in den Bergen, um und zwischen Sirnak und Hakkari befinden sich mehrere Sperrzonen) sowie nordwestlich von Diyarbakir und südöstlich der Ortschaft Cizre (Dreiländereck Türkei - Syrien - Irak).

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr erreichen wir am Tag der Wintersonnenwende اصفهان


Hier ist der Tag zwei Stunden und zwei Minuten länger als in Bonn.


Heute finden wir einen Artikel, der die immer wiederkehrenden türkisch-iranischen Angriffe auch auf Zivilbevölkerun in Kurdistan/Irak beschreibt. Auch wir waren ja in dieser Gegend...

Dienstag, 20. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr übernachten wir wieder im Garten des Rettungsdienstes.

Wolfgang hat gestern im Arbeitskreis Biblischer Tanz von der Reise erzählt. Momentan kommt viel rüber von der Anstrengung und auch den Gefährdungen. Von einem inhaltlich überlegten Vortrag ist er noch weit entfernt. Aber immerhin haben wir bald aus unseren Fotos die besten selektiert. Vielleicht kann das ja dann ein roter Faden sein in der Unmöglichkeit des Erzählens...

Montag, 19. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr kämpfen wir uns wieder neben lärmenden LKWs durch die Wüste.

Heute präsentiert Iran einen US-Spion.

Sonntag, 18. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr kommen wir an unserer ersten Oase vorbei. Wir sind in der Wüste!

Heute werden wir in aktuellen YouTube-Videos an den Stil iranischer Fernsehspots erinnert.

Samstag, 17. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr schrieben wir den 26 آذر 1389 nach persischer bzw. 10 ‏محرم 1432 nach muslimischer Zeitrechnung. Sogar die Haltbarkeitsdaten auf Kekspackungen waren in persischer Zeitrechnung angegeben. Auch an die indischen Zahlen hatten wir uns gewöhnt:


Gestern traf sich Wolfgang nach vielen Jahren wieder mit Silke, die über Allmende arbeitet. Vielleicht ist dieser Begriff anschlußfähig an die Erfahrung unserer Reise, wo es ja ständig darum ging, das Gemeingut Planet Erde zu nutzen. Und auch in den lokalen Gesellschaften fanden wir beindruckende Allmende-Kulturen, insbesondere, was die Nutzung von Wasser angeht. Aber dzu später, in Oʻzbekiston...

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr hatten wir eine wirklich gefährliche Situation, als ein falscher Polizist uns Pässe und Wertsachen abnehmen will.

Heute (am 23 Azar 1390 persischer Zeitrechnung) können wir etwas nachlesen über die schiitischen Passionsspiele, die wir überall hörten.

Dienstag, 13. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr geben wir nach 26 km im winterlichen Gewittersturm auf und gehen in ملاير‎ ins Hotel.

Ein Jahr später schreibt das Auswärtige Amt:

Bis zum 25. Dezember wird in Iran als Zeit der religiösen Besinnung der Trauermonat Moharram begangen. Reisenden wird daher empfohlen in dieser Zeit besondere Rücksichtnahme und Wachsamkeit im öffentlichen Bereich walten zu lassen.

Nach anti-britischen Demonstrationen am 29. November 2011 mit schweren Übergriffen auf zwei Standorte der britischen Botschaft in Teheran ist die Lage in der Hauptstadt ruhig, aber weiterhin angespannt. Reisenden wird dringend empfohlen, ihre persönlichen Sicherheitsvorkehrungen zu überprüfen und jegliche Kundgebungen, Menschenansammlungen oder Demonstrationen weiträumig zu meiden. Insbesondere sollten Film- oder Tonaufnahmen von Demonstrationen, ihres Umfeldes oder von Polizisten/ Sicherheitskräften und öffentlichen Gebäuden unter allen Umständen vermieden werden, da dies als Spionagetätigkeit gewertet werden kann.

Montag, 12. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr fahren wir auf dem Persian Gulf Highway und übernachten erstmals in einer Erste-Hilfe-Station.

Sonntag, 11. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr sind erstmals die Berge schneebedeckt. Der Winter kommt!

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr besuchen wir Tāq-e Bostān oder Taqwasân oder Taq-i-Bustan (persischطاق بستان‎, kurdisch: Taqwesan).

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr hatten wir einen Vorgeschmack auf عاشوراء und außerdem Zeit, im Blog nachzutragen, was wir uns in der Türkei nicht getraut hatten.

Eine schreckliche Verbindung mit dem Tag vor einem Jahr ist der gestrige Bombenanschlag auf das عاشوراء Fest in ‏ کابل

Dienstag, 6. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr sehnten wir uns zurück in die kurdischen Regionen von Irak und Iran. Aus heutiger Sicht fanden wir dort die gastfreundlichsten Menschen auf unserer gesamten Reise vor.

Heute ist auch Zeit, noch einmal in Wikipedia nachzulesen:

In der Endphase des Ersten Golfkrieges versuchte die Rebellenarmee des Nationalen Widerstandsrates Irans vom Irak aus, über Kermānschāh nach Teheran vorzustoßen (Operationen "40 Sterne" im Norden bzw. "Ewiges Licht" im Westen Irans). Faktisch im Alleingang und im Schatten der die Region zuvor kurzzeitig erobernden (dann aber wieder abrückenden) Iraker, besetzte sie im Juli 1988 nach erbitterten und auch für die Regierungstruppen verlustreichen Kämpfen die Provinz Ilam und Teile der Provinz Kermānschāh (Islamabad e garb, Karand, Sar e Pol e zahab etc.).

Die Provinzhauptstadt selbst konnte von den Rebellen nicht eingenommen werden. Sie mussten sich nach dem irakisch-iranischen Waffenstillstand schon im August 1988 wieder zurückziehen. Die Rebellen meldeten 2.000 Verluste (Tote, Verwundete, Gefangene) auf der eigenen Seite, gaben aber die Verluste der Regierungstruppen mit angeblich 55.000 an (von bis zu 200.000 eingesetzten Soldaten).

Montag, 5. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr machen wir die erste Bekannsschaft mit freundlichen Sanis vom Roten Halbmond im Iran.

Heute, 2011, ist das عاشوراء-Fest in der Schiitischen Welt. Wir haben es ja im letzten Jahr am 15. Dezember in Arak erlebt. Aus diesem Anlaß verschickt das Auswärtige Amt diese Reisewarnung:

  • Wegen eines hohen islamischen Feiertages (Aschura-Fest) ist am 5. und 6. Dezember in ganz Teheran mit der Abhaltung von Prozessionen, Gebeten und religiösen Veranstaltungen zu rechnen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es in diesem Umfeld auch zu politischen Demonstrationen kommt. Deutschen in Teheran wird daher dringend empfohlen, Aschura-Feierlichkeiten zu meiden und keinesfalls Bild- oder Tonaufnahmen anzufertigen. Bis zum 25. Dezember wird in Iran als Zeit der religiösen Besinnung der Trauermonat Moharram begangen. Reisenden wird daher empfohlen in dieser Zeit besondere Rücksichtnahme und Wachsamkeit im öffentlichen Bereich walten zu lassen.

  • Bei anti-britischen Demonstrationen am 29. November 2011 kam es zu schweren Übergriffen auf zwei Standorte der britischen Botschaft in Teheran. Angesichts der anhaltend angespannten Situation sollten Deutsche in Iran besonders im Bereich der Hauptstadt erhöhte Vorsicht walten lassen und persönliche Sicherheitsvorkehrungen erhöhen.

  • Reisenden wird dringend empfohlen, jegliche Kundgebungen, Menschenansammlungen oder Demonstrationen weiträumig zu meiden. Insbesondere sollten Film- oder Tonaufnahmen von Demonstrationen, ihres Umfeldes oder von Polizisten/ Sicherheitskräften und öffentlichen Gebäuden unter allen Umständen vermieden werden, da dies als Spionagetätigkeit gewertet werden kann.

  • Nach den Massenprotesten gegen die Präsidentschaftswahlen vom 12. Juni 2009, die vielfach unter Anwendung von Gewalt aufgelöst wurden und auch Tote gefordert haben, war es in Teheran und anderen Städten des Landes in unregelmäßigen Abständen zu weiteren Demonstrationen und gewaltsamen Gegenreaktionen gekommen. Die Proteste waren - insbesondere zu politisch wichtigen Ereignissen wie am Jahrestag der Besetzung der US-Botschaft (4. November), am sog. Studententag (7. Dezember), dem Aschura-Fest (Im Jahr 2011 am 6. Dezember) oder am Revolutionstag (11. Februar) - wieder aufgeflammt. An diesen Daten ist besondere Vorsicht geboten. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es abhängig von der politischen Entwicklung zu weiteren Demonstrationen kommen kann.

  • In den vergangenen Monaten gab es mehrere Fälle, in denen ausländische Staatsangehörige, darunter auch Deutsche, aus diesen Gründen verhaftet wurden. Die Konsequenzen einer solchen Verhaftung sind schwer abzuschätzen, sie kann durchaus zu mehrjährigem Gefängnisaufenthalt und Gerichtsverfahren führen. In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass iranischen Bürgern seit 4. Januar 2010 der Kontakt zu zahlreichen westlichen Organisationen und Medien verboten ist. Iraner wurden zudem aufgefordert, keine Kontakte mit Ausländern, ausländischen Botschaften und mit ihnen zusammenarbeitenden Organisationen „über das normale Maß“ hinaus zu pflegen. In Einzelfällen wurden deutsche Staatsangehörige, die ihre Unterkunft in Iran über soziale Netzwerke im Internet organisiert hatten, von den iranischen Behörden überprüft und um sofortige Ausreise gebeten. Reisende sollten dies bei der Wahl einer Unterkunft insbesondere bei ihnen persönlich unbekannten Gastgeb ern bedenken.
  • Fotografieren und Filmen (auch mit Mobiltelefon) sollte insgesamt restriktiv und mit der gebotenen Sensibilität gehandhabt werden. Dem Auswärtigen Amt sind Fälle bekannt geworden, in denen Touristen Kameras abgenommen und sie vorübergehend festgenommen wurden, da sie verdächtigt wurden, öffentliche Gebäude oder Demonstrationen fotografiert zu haben. Ebenfalls abzusehen ist vom Versenden von Fotos oder Reiseberichten, die in irgendeiner Weise Bezug zu aktuellen politischen Entwicklungen haben. Gleiches gilt für SMS und Telefonate. Die entsprechende Kommunikation wird überwacht und es sind Fälle bekannt, bei denen ausländische Staatsangehörige aufgrund derartiger Kommunikation mit ihrem Heimatland angeklagt und verurteilt worden sind. Die Kommunikation im Inland und mit dem Ausland ist phasenweise sehr schwierig und nicht immer möglich.

  • Seit Mitte September 2011 ist bereits vor der Beantragung eines iranischen Visums die Vorlage einer für Iran gültigen iranischen oder deutschen Unfall- und Reisekrankenversicherung notwendig. Der Versicherungsschutz muss bei Antragstellung gegenüber der iranischen Auslandsvertretung nachgewiesen werden.

  • Reisende, die neben der deutschen auch die iranische Staatsangehörigkeit besitzen, werden vermehrt nach Einreise von den iranischen Sicherheitsbehörden über den Grund ihres Auslandsaufenthaltes verhört. Möglich sind auch Passentzug und Verhängung einer Ausreisesperre, sowie Überprüfung von Handys, Kamera und PC. Auch eine strafrechtliche Verfolgung von politischen Aktivitäten in Deutschland (z.B. Teilnahme an anti-iranischen Demonstrationen in Deutschland), bis hin zu Inhaftierung und Verurteilung in Iran, kann nicht ausgeschlossen werden.

  • Reisende haben in Iran keinerlei Möglichkeiten Geld abzuheben oder sich anderweitig zu beschaffen. Eine Zahlung mit Kreditkarte ist nur in sehr seltenen Ausnahmefällen möglich. Traveller Schecks können nicht umgetauscht werden. Es gibt auch keine offiziellen Überweisungswege, die ausländische Touristen kurzfristig nutzen könnten. Reisende sollten bei ihrer Urlaubsplanung deshalb unbedingt beachten, dass sie für ihren Aufenthalt in Iran genügend Bargeld bei sich führen.

    Alle Deutschen, die sich auch nur vorübergehend in Iran aufhalten, können in eine Krisenvorsorgeliste aufgenommen werden. Die Botschaft rät dazu, auch für kurze Aufenthalte von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen damit sie - falls erforderlich - in Krisen- und sonstigen Ausnahmesituationen mit Deutschen schnell Verbindung aufnehmen kann. Die Deutschenlisten haben sich auch bei den Unruhen der vergangenen Monate in anderen Ländern der Region als sehr hilfreich erwiesen. Die Liste wird ausschließlich elektronisch geführt, eine Registrierung kann unter folgendem Link erfolgen: https://service.diplo.de/elefandextern/registration.do. Eine gesonderte Übersendung der Personen- und Aufenthaltsdaten an die Botschaft ist nicht notwendig.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr - eine unterschätzte Bergetappe.

Heute, ein Jahr später, wird Wolfgang in Bonn die "Antikriegskonferenz" besuchen. Gleichzeitig ist heute der Tag mit einer der größten Evakuierungen seit Jahrzehnten. Auch das sind Folgen eines Krieges - vor 70 Jahren! Für uns steht die Sperrung des Rheintals jetzt in einem Zusammenhang mit großen Strecken unserer Reise: Praktisch seit Kroatien sind Land, Orte und Menschen sichtbar von Krieg geprägt. Viele Monate haben uns Landminen begleitet, bedroht. Anfang 2010 beim Besuch in Columbus, Ohio/USA, das Originalflugzeug des Atomangriffs auf Nagasaki im Luftwaffenmuseum, später auf unserer Reise der Besuch in Nagasaki und die Erfahrung der "gebrochenen Seele" Japans. Und auch der geographische Zusammenhang: Der Ort des Museums, die Wright-Patterson Air Force Base (kurz: Wright-Patterson AFB), ein bedeutender Stützpunkt der US Air Force (USAF) in Ohio, Hauptquartier des Air Force Materiel Command (AFMC), dann, am Anfang unserer Reise Ramstein, später Incirlik und schließlich die "Zielgebiete", damit sind wir wieder bei unserer Reise heute vor einem Jahr.

Samstag, 3. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr machen wir die erste Bekanntschaft mit dem iranischen Bewässerungssystem, das uns so viele Monate begleiten wird. Inzwischen wissen wir auch, daß die unzähligen Öl-Laster auf der Paßstraße iranisches Öl in Raffinerieen in den Irak und dann wieder zurück bringen. Durch das Embargo (für solche Technik) hat Iran zuwenig funktionierende Raffinerieen.

Heute ist in Bonn eine Demonstration gegen den Krieg in Afghanistan. Auf unserer Route später werden wir ja deutsche Afghanistan-Truppen in Termiz treffen und zwei Wochen lang am Панҷ, dem Grenzfluß zwischen Tadschikistan und Afghanistan, entlangfahren, immer "Auge in Auge" mit den Afghanen auf dem gegenüberliegenden Pfad.

Im Internet finden wir zwei arte-Beiträge zu Afghanistan. (1) (2)

Mit offenen Karten (französisch Le Dessous des cartes) ist eine wöchentlich ausgestrahlte Sendereihe von ARTE, in der ausschließlich anhand von Karten komplexe historische, geopolitische oder wirtschaftliche Sachverhalte hochkonzentriert aber allgemein verständlich dargestellt werden. DieLink Sendung Le Dessous des cartes wurde 1990 auf dem französischen Sender France 5 erstmals ausgestrahlt, später dann auf ARTE. Seit Ende 1992 wird sie auf ARTE auch auf deutsch ausgestrahlt und ist die älteste ARTE-Sendung, die noch immer produziert wird. Die etwa zehnminütige Sendung behandelt meist ein einschlägiges und aktuelles Thema, gelegentlich aber auch Problematiken, die am Rande der Aufmerksamkeit liegen. Die Themenbandbreite reicht dabei von der Entstehung der Weltkarte über die Meeresverschmutzung bis zu historischen und brandaktuellen Themen wie der geopolitischen Situation Japans im Lauf der Jahrhunderte oder der Außenpolitik der USA. Häufig werden auch Länder oder Regionen mit ihren besonderen geopolitischen Gegebenheiten vorgestellt. Um bestimmte Themen ausführlicher behandeln zu können, werden diese häufig auf 2-3 Folgen ausgedehnt. Zum Abschluss jeder Sendung präsentiert Jean-Christophe Victor noch weiterführende Literatur oder kulturelle Ereignisse, die sich auf das Thema der Sendung beziehen.

Freitag, 2. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Heute vor einem Jahr. Wir fahren durch das iranisch-irakische Grenzgebiet in der iranischen Provinz .استان کردستان .
Heute, ein Jahr später, finden wir im Internet einen Artikel, der über ein CIA-Bombenattentat auf eine Militärparade hier ganz in der Nähe mutmaßt; am 23.9.10, als wir noch in Griechenland waren.
Von Spannungen in der Gegend hier war nichts zu spüren, obwohl das Auswärtige Amt warnte:
"Von nicht notwendigen Individual- oder Trekkingreisen in die Kurdengebiete im Nordwesten Irans, insbesondere entlang der türkischen und irakischen Grenze, wird grundsätzlich abgeraten.
Obwohl bestimmte Straßen auf Karten unter Umständen als befahrbar ausgewiesen sind, sollten Hinweisschilder auf militärische Sperrgebiete unbedingt beachtet werden. Dies gilt insbesondere für die Strecke SEMNAN - MO'ALLEMAN - JANDAQ durch die Wüste DASHT-E KAVIR. Auch in der Grenzregion zum Irak und insbesondere in der Provinz Kurdestan gibt es zahlreiche Sperrgebiete, die in jedem Falle gemieden werden sollten.
"

Gestern wurde in einem Artikel behauptet, die Urananlage in اصفهان‎ sei am 28.11.11 erfolgreich bombardiert worden. Dort sollten wir später ja auch noch vorbeifahren...



Donnerstag, 1. Dezember 2011

Heute vor einem Jahr

Unser erster Tag im Iran! Wir empfinden alles als erholsam hier, es gibt Urlaubs- und Freizeiteinrichtungen. Ein Jahr später läuft die Propagandamaschine in der BILD-Zeitung. Wir sind uns sicher, daß wir unter diesen Umständen heute wohl nicht in den Iran eingereist wären...

Mittwoch, 30. November 2011

Heute vor einem Jahr

Gestern waren wir bei unserem Hausarzt und wurden von der gesamten Belegschaft freudig begrüßt. Insgesamt hat unsere Gesundheit ja erstaunlich gut die Bedingungen der Reise vertragen. In der Patientenkarte liegen alle Zeitungsausschnitte aus dem Generalanzeiger.
Bei der relecture unserer blog-Einträge "heute vor einem Jahr" können wir nun endlich die Beobachtungen ergänzen, die wir damals nicht ins Netz stellen konnten, aus Sorge, Behörden könnten uns Schwierigkeiten machen. Schließlich zeigen unsere Fotos keine sensiblen Motive, um uns nicht zu gefährden, aber auch, um nicht ungewollt Informationen zu militärischen Zielen zu liefern. Da manche Abschnitte unserer Reise sehr von sensiblen Motiven geprägt waren, gibt es eben nr unverfängliche Bilder. Das andere uß man sich dazudenken...

So ist dieser Passus bisher unveröffentlicht geblieben:

Vor Panjiwin richtige Passkontrollen. Auch schon mit iranischem Visum, unser abgelaufenes Visum war da kein Problem. In der Stadt bei Fragen nach dem Hotel zweite Kontrolle im Hauptqaurtier. Kasernen vor Panjiwin mit Panzern und frischen Erdwällen, zum ersten mal im Tarnanstrich, sonst eher gelb oder grün oder sonst wie. Panzer. Wir fragen uns, ob vor der Grenze Giftmüll abgeladen wird, da lauter offene Säcke mit einem Inhalt der wie Schwefel+?? aussieht. Dorf bis auf Tanksstelle zerstört, nur zwei provisorische Behausungen. Neue Mauer gebaut: ca 2,50m Betonteile mit Stacheldrahtkrone auf irakischer Seite. Iranische Seite keine Mauer, da nichts.Dort keinerlei Hinweis ersichtlich oder gehört oder gesagt bekommen, dass Ausländer nicht passieren dürfen. Unser Eindruck: sicherheitsgarantierende Präsenz von unifromierten und zivilen Polizisten und verschiedensten Militäreinheiten, zugleich die Frage, wer eigentlich nicht für den SIcherheitssektor arbeitet?

"Heute vor einem Jahr" also sind wir in den Iran (Persien, persischايرانĪrān Zum Anhören bitte klicken! [iːˈrɔːn]/, dt. Land der Arier) eingereist. Just, nachdem gestern gemeldet wurde, der המוסד למודיעין ולתפקידים מיוחדים hätte möglicherweise eine Atomanlage in Isfahan (persischاصفهان‎ [esfæˈɦɔːn], alternative Schreibung: Esfahan) in die Luft gejagt...
Wir bemühen uns, auf unserem twitter-Kanal auch weiterhin über die bereisten Länder zu berichten.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

einige Videosequenzen

Wenn Sie die Videos aus unserer homepage www.silkroad-project.eu heraus aufrufen, kopieren Sie bitte die Internetadresse in das Adressfeld des Browsers (Strg-C - StrgV).

http://www.youtube.com/watch?v=-bx3HYKGRko

http://www.youtube.com/watch?v=LoZSp4g-ha8

http://www.youtube.com/watch?v=SMWMb0VlKwg

http://www.youtube.com/watch?v=L-u6myDrolg

http://www.youtube.com/watch?v=C9vHhp7keEg

Dienstag, 4. Oktober 2011

4. Oktober 2011, 429 + 1 بن


4. Oktober,  بن und Tag 1 nach der Reise

Das ist der letzte Blogeintrag.
Was uns gestern aufgefallen ist: so ein Deutschlandfest ist sehr deutsch, wir haben im Grunde keine Ausländer gesehen. Die Polizei ist hochgerüstet. So haben wir Polizei das letzte Mal in der Türkei und in China gesehen. Es ist alles sehr gut organisiert. Die Stimmung ist schön.
Der Tag 1: Was wir nicht alles besitzen! Schuhe! Verschiedene Formen, Größen, Farben! Klamotten. Eine Jeans, welch ein schönes Gefühl. Eine Hautcreme. Einen Herd. Ein Telefon. Immer Internet. Eine Tür, die sich schließen lässt.
Viele Überraschungen, Friedenstauben in den Regalen (die kleinen aus Papier), gebastelte Bilder an den Türen. Wir haben jetzt sogar Ostereiermalfarben und Wachsmalstifte. Eine Waschmaschine.
Es ist ein eigenartiges Gefühl. Wolfgang geht sofort zum Arbeitsamt.
Nun wird ein wie auch immer gearteter Alltag einkehren.

3. Oktober 2011, 429

3. OktoberKöln-Poll bis  بن, 39,9km, 15719,5 Gesamtkm
 
Der letzte Tag. So was. Es wirkt überhaupt nicht real.
Wir dürfen ein wenig ausschlafen und fahren um 10:00 los, in einen sonnigen und nicht nebeligen Morgen. Diesmal ist der Radweg ok und wir folgen ihm auch ganz wacker. Da wir gut vorankommen und es ja nun wirklich nicht weit bis Bonn ist, machen wir bei einer Bäckerei halt.    

Hier ist es wieder möglich, eine Pause zu machen und keinen Müll zu fabrizieren. Was sind das doch für Zustände in Japan! Auch diesmal gibt es alles in der Tasse und auf dem Teller.
Joachim wird erst in Mondorf (Niederkassel) zu uns stoßen, da seine Tochter krank geworden ist. Wir kommen genau pünktlich an und freuen uns riesig, als wir ihn sehen. Wir arbeiten uns bergauf und bergab nach Bonn (wir fahren ja Radweg) und sind so früh da, dass wir beim Türken für ein gutes Mittagessen einkehren. Als wir um Punkt zwei Uhr auf die Beethovenhalle zusteuern, ist dort vor allem Polizei zu sehen und Beamte, die mit Hunden die Wiese, „unsere Wiese“, absuchen. Aber das Rufen und Pfeifen aus einer anderen Ecke lenkt die Aufmerksamkeit auf das Empfangskomitee. Wir sind wieder da! Es ist wohl dieser Moment, auf Familie und Freunde zuzufahren, der deutlich sein und spüren lässt: wir haben es geschafft!   

Es ist wunderschön! Sigrid hat für Sekt gesorgt und Becher und so gibt es Sekt und wir können mit viel Klönen   






noch ein Foto machen    

bevor der Beethoven wieder restlos von den japanischen Reisegruppen eingenommen wird.
Wir fahren in die Haydnstraße und werden dort von einem unglaublich schönen Ernte-Dank-Tisch begrüßt.   

Einer Collage mit Bildern   

und Bildern der Kinder unserer Mieter.   

Was für eine schönes Ankommen. Wir gehen direkt zurück in die Stadt    

und verbringen den Nachmittag und Abend im Bayernzelt zu rheinischer Musik.    

Wir sind wieder da. Und dankbar all denen, die uns einen so schönen Empfang bereitet haben!

2. Oktober 2011, 428


2. Oktober, Flüren bis Köln-Poll, 124,6km, 15679,6 Gesamtkm

Der Morgen beschert dichten Nebel. Genauergesagt, es besteht keinerlei Durchblick. Keine fünf Meter. Wir bauen unser platschnasses Zelt ab und fahren in die Brühe hinein. Es dauert zwei Stunden, bis die Sonne es geschafft hat und es wird warm. Wir kommen gut voran, der Niederrhein lässt langsam nach und wir nähern uns in großen Schritten dem Ruhrgebiet. Bis Duisburg (mit Dehnungs-i, [ˈdyːsbʊɐ̯k]?/i, regional [ˈdyːsbʊə̯ç] bis [ˈdʏːsbʊʀə̆ɕ]) sind wir richtig flott, da schauen wir zum ersten Mal auf die Karte Auch Düsseldorf finden wir ohne Schwierigkeiten. Dann verlässt es uns. Erst die B8, auf der wir bisher so flott gefahren sind, dann die Radbeschilderung. Leider auch das gute Essen. Wir landen in einem Biergarten im Norden, Wolfgang folgt magisch der bayrischen Fahne. Das Essen ist aber sehr mittelmäßig und die Leute um uns herum eher schlecht gelaunt. Das wird zum Glück besser. Man darf ja nicht meinen, dass es in Düsseldorf eine Radbeschilderung nach Köln gäbe. Weit gefehlt. Wir irren herum, gerne auch im Kreis. Als wir nach zwei Stunden immer noch erst 10km südlich von Düsseldorf sind, bekommen wir langsam die Krise. Wir fahren gen Hilden, schauen wieder auf eine Karte (wir haben keine dabei), stellen fest, dass das auch eine Möglichkeit ist. Die B8 kehrt zurück, aber ist wohl für uns gesperrt. Auf jeden Fall sind die Autos sehr schnell. Es ist eine weitere B8 ausgeschrieben, also nehmen wir diese (wir sind da ja recht flexibel) und dann haben uns die Radschilder wieder – nicht, dass wir sie schmerzhaft vermisst hätten. Nun nähern wir uns wirklich Köln, es ist inzwischen auch fast dunkel. Vom Marathon bekommen wir nichts mehr mit, die Straßensperrungen bestehen zwar noch und vor allem gibt es eine Menge Stau und eine Menge Glasscherben auf den Straßen und den Radwegen. Wir fallen um 20:30 beim Campingplatz ein, sind ziemlich erschlagen nach 125 km!