Samstag, 4. Dezember 2010

1.-4. Dezember - 122, 123, 124, 125

4. Dezember Tizhtizh nach Sanandadsch (persisch ‏سنندج‎; Sanandaj, auf kurdisch Sine), 48,97km, 6364,1 Gesamt km

Datum: 4.12.10
Tag: 126

TagesunterstützerIn:

von: Tizhtizh m NN 1662

nach: Sanandaj m NN 1558

km 48,97

Gesamt km 6289,1032

km/h: 9,26

Fahrzeit 05:17

gesamte Fahrzeit: 482:36:00

Anstieg in m pro h 186,06

Anstieg in m 983

Abfahrt in m: 1087

höchster Punkt in m NN 2160

Steigung/Gefälle 4,23

Der heutige Tag besteht aus einem Radfahren, das zwischenzeitlich den Titel Bergsteigen verdient. 


Zunächst geht es aber nach einem steilen Anstieg langsam den Pass hinauf auf einer schönen Straße. 


Wir denken, dass wir die knapp 40 km bis zur Stadt locker schaffen und planen ohne Mittagspause. Es geht bergauf und bergab und bald sind wir am ersten Pass, der auch schon beinahe 2.000 m hoch ist. Es geht nur 200 m bergab und dann geht es den nächsten Pass hoch. Schon von Weitem sehen wir, dass sich die Autos um eine Bergkuppe mühen. Dennoch ist die Straße schön und die Ausblicke toll. 


Wir erreichen den Pass mit der zusätzlichen Mühe einer Baustelle. Der Fahrstil an sich ist schon eher chaotisch, aber bei einer Baustelle bricht die Anarchie aus: aus ehemals zwei, jetzt eh nur einer Spur werden locker 4-5 Spuren, aus dem Rechtsverkehr etwas, das ermöglicht, möglichst ohne Bremsen voranzukommen. In alledem wir und auf schlechten Straßen. Zum Glück ist der Abschnitt eher kurz. Danach geht es rasant ins Tal und wir denken uns, jetzt ist es geschafft, noch 15 km im Tal und wir sind da, als wir sehen, dass die Straße nicht im Tal geht, sondern schön über zwei weitere Pässe geleitet wird. Wir kommen daher ziemlich k.o. und ein wenig genervt in der Stadt سنندج an, die aber nett und schön ist. Wir finden mit Hilfe eines netten Taxifahrers, der sogar noch hinter uns her fährt als er sieht, dass wir die Abbiegung nicht nehmen, ein Hotel und sind von der Hitze im Zimmer ganz überwältigt und von der Dusche begeistert. Es gibt sogar Internet, so dass wir Mails abschicken können. 



Tag: 125

TagesunterstützerIn:

von: Sarvabad m NN 1262

nach: Tizhtizh m NN 1662

km 51,94

Gesamt km 6240,1332

km/h: 9,94

Fahrzeit 05:13

gesamte Fahrzeit: 477:19:00

Anstieg in m pro h 159,30

Anstieg in m 831

Abfahrt in m: 431

höchster Punkt in m NN 1665

Steigung/Gefälle 2,43

Der Morgen ist so kalt, dass wir Hotel-Verwöhne warten, bis die Sonne aufgegangen ist und ein wenig wärmt. 


Dadurch kommen wir erst um 9:00 Uhr los. In der Nacht hatten wir noch Hundestreit vor unserem Zelt: plötzlich gab es ein wildes Knurren und Bellen und dann verzog sich ein Bellen und es war wieder ruhig. Wir vermuten, dass einer der Hunde uns „adoptiert“ hat und Krach mit einem anderen Hund, der sich genähert hat, angezettelt hat. Ansonsten haben wir es genossen, mal wieder so einfach draußen sein zu können.
Dank unserer Bekehrung fahren wir auf der guten Straßen an vielen Bächen entlang langsam aber stetig bergauf. Die Landschaft ist atemberaubend 


und heute ist Freitag, so dass viele Familien in Festkleidung unterwegs sind. Immer wenn wir eine Wasserpause am Rand machen, halten Autos für ein Foto mit uns. 


Wir werden von einem Auto angehalten, das in gutem Englisch sehr gezielt nach unseren Grenzübergängen fragt. Abgesehen davon, sind es alles kurze herzliche Begegnungen. Zum Mittagessen sind wir in „Negel“, einem kleinen Ort, der berühmt für den القرآن ist, der in einer extravaganten Moschee aufbewahrt wird. Es ist einer von nur dreien aus der Zeit direkt nach محمد. Da heute Freitag ist, können wir uns ihn leider nicht ansehen, wir kommen genau zum صلاة الجمعة‎ an. In einem kleinen Imbiss neben der Moschee essen wir in Brot gewickelte Nudeln mit Salat gemischt, sehr eigen, aber durchaus gut schmeckend. Eine Familie möchte uns anschließend noch zum Essen einladen, da wir aber gegessen haben, lehnen wir ab. Der Vater teilt aber dann doch noch einen Spieß mit uns, der ebenfalls sehr gut ist. Wir fahren weiter auf unserer Passstraße. Landschaftlich verändert sich wenig, nur die Bäume werden weniger und wir staunen, wie hoch und steil den Berg hinauf die Äcker gefurcht sind. 

Link 
Wir sehen, dass Feldarbeit hier sowohl Hand- als auch Maschinenarbeit ist. Wir kommen durch einen weiteren Ort und kaufen in einem kleinen Laden ein. Während Gunda einkauft und die ersten zwei Worte ‏فارسی lernt (نان‌/Brot und شير/Milch) unterhält sich Wolfgang mit einem Teheraner. Nach dreimaligen Fragen lehnt der Ladenbesitzer die Bezahlung immer noch ab, damit ist uns der Einkauf geschenkt worden. Mit dem neu gelernten Wort „نان/Brot“ geht es noch auf die Suche nach Brot, das es in Läden nicht gibt. Schließlich endet die Suche in einem Restaurant, wo Brot verkauft wird. Mit allem ausgestattet fahren wir weiter hinauf. Gerade erfreuen wir uns an der Klarheit der Bäche, als auffällt, das der Bach Ölschlieren hat. Kurz darauf sehen wir, dass unter einer Brücke Öl herausläuft. Kurz darauf sehen wir die Ursache: einer der unzähligen Öl-Laster, die auf der Bergstraße Richtung العراق fahren, ist auf der uns entgegenkommenden Straßenseite gegen den Berg gekracht und das Öl ist ausgelaufen. Er steht mit zwei anderen Lastern in der Außenkurve und ist über und über mit Öl verschmiert.
Als wir kurz vor Sonnenuntergang sehen, dass die Straße nun auf den eigentlichen Pass, der irgendwas mit 2000 plus ist, zugeht, entscheiden wir, dass das ein Projekt für den nächsten Morgen ist. Wir sehen einen Bach und Bäume und steuern mutig drauf zu. Beim Schieben durch den ersten Acker (ganz gegen unsere Prinzipien) fällt uns auf, dass das Wasser aus dem Berg nach unten läuft. Das finden wir ganz nett, lauter Quellen denken wir. Wir schieben durch den frisch gepflügten und total nassen Acker (gegen Prinzip Nummer zwei) auf die Obstwiese zu, der Boden ist auch nass. Wir sehen bald warum: es verläuft eine Bewässerungsgraben oberhalb des Feldes und die Quellen sind gezielte Bewässerungen. Nun vertrauen wir darauf, dass der Bauer schon nicht in der Nacht das Konzept ändert wird und fangen mit dem Aufbau an. In dem Moment kommt der Bauer und ist völlig erstaunt, als Wolfgang ihn anspricht. Es ist kein Problem, dass wir hier übernachten, er richtet die Bewässerungsgräben im Feld noch her und verändert die Bewässerung. Er bietet uns sogar an, im Haus oberhalb zu übernachten und zeigt uns den Weg zur eigentlichen Quelle. Zum Schluss lädt er uns zum Essen ein, was wir aber ablehnen, da er im Dorf wohnt. Wir richten uns auf eine kalte Nacht auf 1.662 m ein. 

2. Dezember Marivan (auf kurdisch: Merîwan, persisch ‏مریوان‎) nach Sarvabad, 62,29km, 6261,9 Gesamtkm

Datum: 2.12.10

Tag: 124

TagesunterstützerIn:

von: Marivan m NN 1383

nach: Sarvabad m NN 1262

km 62,29

Gesamt km 6188,1932

km/h: 11,35

Fahrzeit 05:29

gesamte Fahrzeit: 472:06:00

Anstieg in m pro h 154,65

Anstieg in m 848

Abfahrt in m: 969

höchster Punkt in m NN 1507

Steigung/Gefälle 2,92

Heute haben wir uns bekehrt: wir werden keine Straßen mehr fahren, die auf unser Karte nicht durchgezeichnet sind, auch wenn sie auf einer Tourismuskarte als durchgehend eingezeichnet sind….
Wir bekommen um kurz nach sieben das gute Frühstück und packen schweren Herzens alle Sachen und verabschieden uns von dem schönen Ort. Die Straße führt uns schnell in die Stadt ‏مریوان, wo wir Geld wechseln. Wir sprechen einen Herrn an und fragen nach einer Bank oder Post, gibt es beides nicht. Bei der Frage „Dollar – ریال????“ ruft er zwei Herren mit großen Plastiktüten herbei. Es sind die Geldwechsler vom Ort. Also wechseln wir auf der Straße das Geld und sind inzwischen von ungefähr 50 Männern umringt. Es ist aber gar nicht beunruhigend. Wir fahren anschließend auf der Straße, die uns zunächst an einem ersten Fluss „hinabführt“ bevor wir einem anderen Fluss flussaufwärts folgen. Es ist eine wunderschöne Gegend mit vielen Bäumen, kleinen Dörfern, viel Landwirtschaft und die einen oder anderen großen Hühnerfarmen. Mittags essen wir am Busbahnhof der nächst größeren Stadt einen ‏كَباب. Wir haben gerade die Räder abgestellt und abgeschlossen, als die Schule aus ist und eine Horde von Jugendlichen zum Busbahnhof zustürmt. Reflexartig schließen wir unsere Räder wieder auf und wollen fliehen, als uns klar wird, dass wir das gar nicht müssen. Sie schauen interessiert, ebenso die Erwachsenen und dann warten sie auf den Bus. Wir können ganz entspannt im ersten Stock essen und unseren Rädern geschieht nichts. Ein wenig müssen wir uns da wohl noch umgewöhnen. Überhaupt brauchen wir noch eine Weile, um eine Gefühl für das Land zu bekommen und ein wenig von dem Misstrauen, das uns begleitet – oder gesteigerte Aufmerksamkeit, das ist wohl eher eine Skala – zu verlieren. Kurz bevor wir die Stadt erreichen, fragt aus einem Auto heraus eine elegante Dame, woher wir sind und bietet uns ein Getränk an. So etwas nehmen wir gerne an und so hält Gunda, um es in Empfang zu nehmen: es ist Bier!!! Völlig irritiert lehnt sie ab, denn das ist hier ja nun strengstens verboten. Wir wissen nicht, ob die Dame einfach der Meinung war, dass wir Europäer uns sicherlich über ein Bier freuen würden oder ob das ein Test war, zumal etwas weiter vorne ein Auto stand, das uns beobachtet. Wir wissen es schlicht weg nicht und hoffen sehr, dass wir irgendwann in unserer Zeit eine Einladung in eine Familie erhalten, wo wir solche Fragen auch stellen können. Beim Mittagessen studieren wir erneut unsere beiden Karten und sehen auf der Karte dieser Region, dass es einen direkten Weg zu der Stadt geht, durch die wir müssen und der nicht über 2.000 m geht. Also entscheiden wir uns dafür und fragen an der Abzweigung einen Bauarbeiter, ob die Straße gut ist. Er bejaht und so fahren wir beherzt von der Hauptstraße ab. Die ersten 20 km sind auch gut, steil aber in einem guten Zustand. An einer besonders steilen Stelle hält uns ein Mann an und sagt uns – wir sehen das Dorf schon vor uns – dass ab dem Dorf der Asphalt für ungefähr 30-40 km aufhört. Er bietet uns an, uns mitzunehmen und bei ihm zu übernachten. Wir denken, das geht doch alles und lehnen ab. Wir fahren in das Dorf und halten beim ersten Laden und kaufen noch ein. Dort steht er wieder und lädt uns ein. Wir sagen wieder nein, inzwischen ist der Asphalt weg und fahren wieder los. Bald ist im Dorf bereits die Straße so steil, dass Wolfgang schieben muss. Am nächsten Laden holen wir ein wenig Wasser und beratschlagen, was zu tun ist. Er ist wieder da und fragt und ein drittes Mal. Wieder sagen wir nein und schieben ganz wacker den Berg hinauf. Er fährt an uns vorbei und wir müssen nach wenigen Metern einsehen, dass das keinen Sinn hat. Wir drehen um und fahren zurück. Wir haben bisher nur gelesen, dass die Höflichkeitsform im ايران vorsieht, dass dreimal ein Angebot gemacht wird und die Möglichkeit besteht zuzusagen oder abzulehnen. Dann dreimal Nein ist das Angebot abgelehnt.
Wir holen also wieder Wasser im Laden neben dem ersten Laden und sind umringt von Kindern, die alle sehr nett und respektvoll sind und fahren zurück zum Fluss. Mutig schlagen wir unser Zelt auf, es gibt ja wieder Bäume, so dass das geht. Uns gegenüber ist ein Dorf, das am Berghang glitzert. 


Wir sind gespannt, wie kalt die Nacht ist, heute Morgen war es sehr kalt als wir zum Frühstück gingen.

  1. Dezember, Marivan (auf kurdisch: Merîwan, persisch ‏مریوان‎)
Wir haben beschlossen, im Hotel an diesem herrlichen Bergsee (Lake Zarivar) einen Eingewöhnungstag für den ايران zu machen. 


Lesen im Lonely Planet, Kassensturz, detaillierte Routenplanung und vor allem ausschlafen… 


Wir sind tatsächlich im ايران! Und unsere Zeitplanung war realistisch, hatten wir doch in Ankara (früher Angora, antiker Name altgriechisch Ankyra Ἄγκυρα, lateinisch Ancyra) beim Visum-Antrag als Einreisetag den 1. Dezember angegeben. Und die Routenänderung, anstatt durch die kurdischen Gebiete der Türkiye Cumhuriyeti durch Heremê Kurdistanê zu fahren, hat sich doppelt bewährt: Einmal geht die mittelalterliche Winterroute der Seidenstraße über den العراق‎, um die Kälte in den höheren türkischen Bergen zu vermeiden. Und dann hörte der für uns in der Türkiye Cumhuriyeti sehr grenzwertige „Terror“ durch Kinder und Jugendliche an der Irakischen Grenze schlagartig auf: In Heremê Kurdistanê standen die Kinder staunend und respektvoll am Straßenrand, selbst in Städte kamen wir völlig unbehelligt hinein. Und das alles bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von tagsüber über 20°. Dafür mussten wir uns im كۆماری عێراق mit Militär, Geheimpolizei und Polizei arrangieren. Immer wieder Kontrollen, manchmal Durchwinken, manchmal Passkopien, seltener die wirklichen Pässe mit Einreisestempel. Alles in allem etwas zeitraubend, aber immer freundlich, hilfsbereit und höflich. Für uns auch eine gewisse Sicherheit, nicht durch Bombenanschläge wie im arabischen Teil des العراق gefährdet zu sein. Was bleibt, ist das Misstrauen, hinter mancher interessierten Privatperson könnte sich der Geheimdienst verstecken und manche zufällige Bitte um ein Foto mit uns und unseren Rädern könnte ein Vorwand sein, uns zu inspizieren. Aber wir werden diese Rätsel nicht lüften und sind als Radreisende durchfahrende ja nicht parteiergreifend für die eine oder andere Seite. Die versprochenen Fotos - die wohl genauesten seit der Handy-Video-Aufnahme - des englisch-sprechenden „nur Hobby-Fotografen“ sind bis heute nicht angekommen…..
Eigentlich war die Route von Bonn bis hierher ja schon eine Ausweichroute, wegen der geschlossenen Grenze zwischen Россия und საქართველო (Abchasien [ab'xa:ziən] (abchasisch Аҧсны/Aṗsny; georgisch აფხაზეთი/Apchaseti; russisch Абхазия/Abchasija)). Deswegen hatten wir die Route nicht nördlich, sondern südlich des Schwarzen Meeres (adygeisch: Хы ШIуцI, altgriechisch Πόντος Εὔξεινος/ Pontos Euxeinos, bulgarisch Черно море/Tscherno more, türkisch Karadeniz, lasisch/megrelisch Uça suğa/უჩა ზუღა/Utscha sugha, georgisch შავი ზღვა/Schawi sghwa, rumänisch Marea Neagră, russisch Чёрное море/Tschornoje morje, ukrainisch Чорне море/Tschorne more) wählen müssen. Jahreszeitlich haben wir es gut erwischt, eigentlich von Bonn bis heute immer im Herbst zu fahren. Bisher nur einmal Frost auf der anatolischen Hochebene (von altgriechisch anatolē ἀνατολή „Osten“); türk. Anadolu; osmanischاناطولی‎, İA Anaṭolı), ansonsten selten zu heiß (im Sommer muss es hier unerträglich sein) und schließlich seit dem Tuz Gölü (türkisch für „Salzsee“, in der Antike lat. als Lacus Tatta bekannt) bei Ankara (früher Angora, antiker Name altgriechisch Ankyra Ἄγκυρα, lateinisch Ancyra) regenfrei. (Bis dorthin hatte es eigentlich von Bonn ab durchgeregnet…) Die einzigen regenfreien durchreisten Länder sind България (weniger als 24 Stunden) und كۆماری عێراق!
Mittlerweile haben wir Teheraner Zeit, also Sonnenhöchststand ist um 9:30 Uhr nach MEZ. Nun werden bis Februar die Tagesetappen kürzer ausfallen als bisher (immer zwischen 6 und 7 Stunden Fahrzeit), denn die tageshellen Stunden sind doch zu wenige. Und schließlich können wir bis Februar bummeln, denn wenn es Richtung Pamir-Gebirge geht, soll der Schnee ja wieder getaut sein. Im Februar haben wir dann einen festen Termin in Usbekistan, wo uns Sigrid besucht. Für Sigrid schreiben wir nun schon unsere Mitbring-Wunschliste (Alex kann ein Lied von singen), von Fahrradmänteln, Ortlieb-Ersatzklemmen über Tampons bis Weißwurst J Beinahe wäre noch ein neues Zelt nötig gewesen nachdem nun auch der Reißverschluss des Innenzeltes streikte, aber wir haben ihn dank dem erinnerten Trick des Schneiders aus Sarajewo wieder in Ordnung bringen können. Für den ايران stehen dafür einige Visa-Prozeduren an (betreffend die folgenden Länder Turkmenistan, Oʻzbekiston Respublikasi, Ҷумҳурии Тоҷикистон und Кыргыз Республикасы).
Bisher haben wir tatsächlich geschafft, jeden Tag in unserem Blog zu beschreiben und den Tagessponsoren von jeweils „ihrem“ Tag einen Ansichtskartengruß zu schicken. Letzteres ist gar nicht so einfach, denn Ansichtskarten gibt es sehr selten zu kaufen und auch Postämter sind selten zu finden bzw. befinden sich in Innenstädten, die wir mit dem Fahrrad teilweise wegen der Kinderhorden nicht anfahren konnten. Also haben sich manchmal etliche Postkarten angesammelt, die aber schließlich dann doch alle aufgegeben sind… (Kamen sie auch an?)
Ansonsten ist die globalisierte Kommunikation bisher gut: Unsere SMS an die Nr. 00491717443434 können wir täglich abholen (nur in Magyarország funktionierte das Roaming einmal zwei Tage lang nicht), Email an Gunda-und-Wolfgang@t-online.de können wir vielleicht wöchentlich abholen. Im ايران funktioniert erstmals twitter nicht, so dass wir keine tweets einstellen können und auch nur Direktnachrichten bekommen. Dafür gibt´s nach wie vor Blog-Einträge, wobei die Bilder erst später nachgeliefert werden, weil Modem hier doch sehr langsam arbeiten. In der Türkiye Cumhuriyeti hatten wir übrigens festgestellt, dass unserer Video-Kanal bei YouTube gesperrt ist, unsere erste Erfahrung mit Internetzensur. Wir haben gehört, dass YouTube nun einige Videos gelöscht hat und die Türkei YouTube wieder zulässt.
Sehr bewährt hat sich übrigens der Email-Service von Tagesschau.de ! Wenn wir wöchentlich unsere Emails abholen, bekommen wir die täglichen Schlagzeilen seit dem letzten Abholen, so dass wir auch rückwirkend über Nachrichten informiert sind. Und im Fernsehen (gibt´s in Hotels ab Mittelklasse) gibt es (zumindest im كۆماری عێراق und der Türkiye Cumhuriyeti) ‏الجزيرة auf Englisch 


mit recht guten Reportagen.
Apropos Hotels: Für uns zum Wäschetrocknen ganz praktisch, aber ökologisch horrende Energiefresser: Fast immer gibt es Klimaanlagen (die sich auf 32° stellen lassen) oder Heizlüfter, alles elektrisch. In der zumindest nachts kalten Jahreszeit sind die Dinger dann überall an… 


Uebrigens: Rieke und Torsten sind im ايران.

Von der Homepage des Auswertigen Amtes:
Von nicht notwendigen Individual- oder Trekkingreisen in die Kurdengebiete im Nordwesten Irans, insbesondere entlang der türkischen und irakischen Grenze, wird grundsätzlich abgeraten. Bei Reisen - insbesondere bei Individual- oder Trekkingreisen - in den Provinzen Kerman und Sistan-Belutschistan sowie in den Grenzgebieten Irans mit Pakistan und Afghanistan besteht ein erhebliches Entführungsrisiko. Zudem gibt es Berichte über sexuelle Belästigungen weiblicher Individualreisender. Auf der Strecke Zabul-Zahedan besteht ein Überfall- und Entführungsrisiko, auf der Strecke Kerman-Bam wurden nach Errichtung einer Straßensperre Reisende von Mitgliedern einer terroristischen Gruppierung erschossen. Es wird daher dringend davon abgeraten, auf dem Landweg, insbesondere mit dem Fahrrad oder Motorrad, nach Pakistan oder Afghanistan zu reisen. Obwohl bestimmte Straßen auf Karten unter Umständen als befahrbar ausgewiesen sind, sollten Hinweisschilder auf militärische Sperrgebiete unbedingt beachtet werden. Dies gilt insbesondere für die Strecke SEMNAN - MO'ALLEMAN - JANDAQ durch die Wüste DASHT-E KAVIR. Auch in der Grenzregion zum Irak und insbesondere in der Provinz Kurdestan gibt es zahlreiche Sperrgebiete, die in jedem Falle gemieden werden sollten.