Mittwoch, 21. April 2010
Amish Country
Ein wunderbarer Ausflug mit Nicole und Tim, ein erster Sommertag im Amish Country! Wir lernen schnell, was ein Buggy ist, eine Pferdekutsche nämlich ohne Gummireifen. Und daß es hier den besten Käse gibt. Am Abend googeln wir: Aha, die Amish sind nicht rückständig, aber sie diskutieren (und beschliessen) in ihrer Gemeinde alle Neuerungen. Nur was mehrheitlich sinnvoll erscheint, wird eingeführt!
Heute, zwei Wochen später, stehen diese Eindrücke in einem andern Licht. Fünf Tage lang war der Flugverkehr lahmgelegt, ein europäischer Vulkan hatte Europa im Griff. Bei meinem Rückflug hatte ich in Toronto noch den A 380 photographiert; eine neue Ära macht den Luftverkehr zu so etwas wie einer verlängerten Strassenbahn (dieses Bild passt wohl nur für Münchner Jahrgang ca. 1960).
Aber die Eindrücke aus dem Amish Country sind noch frisch, der Vulkan hat für eine heilsame Unterbrechung gesorgt. Jetzt das Prinzip der Amish anwenden? Diskutieren, ob die (Wieder-)Einführung des Flugverkehrs sinnvoll ist? Manchmal wünschte ich mir, es wäre so: Wenn die Amish bis heute keine Gummireifen an den Buggies haben (und ohne Stromversorgung auskommen), hätte ich doch die geheime Hoffnung, dass eine demokratische Diskussion über die Wiedereinführung des Luftverkehrs zu dem Ergebnis käme: Kein eindeutiger Vorteil, eher überwiegen die Nachteile; also lassen wir´s!
Aber: Heute ist die erste Nacht seit fünf Tagen, wo die Postflugzeuge wieder die Bonner Nachtruhe stören werden. Wir leben doch nicht im Amish Country!
W#
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