6. August: Rothenburg ob der Tauber
Ruhetag. Es regnet, regnet, regnet. Viele bauen die Zelte ab. Manche ein wenig chaotisch und müssen ihr Auto in einem britisch-niederländischen Hilfsunternehmen aufsägen. Wir sind trocken, schlafen aus und wagen uns nachher mal in den Ort. Vielleicht gibt es da ja sogar ein Internetcafé?
5.8. Amorbach - Rothenburg ob der Tauber 112,43 km
Datum: 5.8.10
Tag: 5
TagesunterstützerIn:
von: Amorbach m NN
nach: Rohenburg o. d. Tauber m NN
km 112,43
Gesamt km 432,38
km/h: 13
Fahrzeit 06:00
gesamte Fahrzeit: 30:00:00
Anstieg in m pro h 66,67
Anstieg in m 400
Abfahrt in m:
höchster Punkt in m NN
Steigung/Gefälle 0,36
1. Problem: der Tacho fällt von Gundas Rad, bis Bad Mergentheim ist er verloren. Lösung: da brauchts wohl einen neuen
2. Problem: externe Festplätte fällt runter, geht nicht mehr. Lösung: erst mal in Ruhe lassen, am nächsten Tag geht sie wieder
In Amorbach fahren wir noch trocken los, direkt wieder auf den nächsten Kamm. Auf dem Kamm lauert schon die Wolkenfront, dennoch können wir die erste Pause noch trocken erleben,
aber dann begleitet uns die Wolkenfront mit zunächst leichtem Regen. Leider haben wir unsere Schuhe nicht gewechselt, fahren also in Sandalen weiter. Die erste blöde Entscheidung. Der leichte Regen wird zum starken Regen, wird zum Schlagregen. Wir kommen vollkommen durchnässt in Tauberbischofsheim an, wo Joachim auf uns wartet. Das italienische Café haben wir im Handumdrehen in ein Taschenlager verwandelt, der Fußboden schwimmt und unter allen Stühlen und am Tisch unseres eleganten Stehtisches mit Barhockern hängen tropfende Socken. Bis auf die Socken und die Sandalen ist aber alles im grünen Bereich.
Mit Joachim fahren wir im strömenden Regen weiter an der Tauber entlang, verlieren uns einmal, da wir ja keine Radwege fahren können mit unseren Rädern. Es ist bestimmt eine schöne Strecke – bei anderem Wetter. Immer wieder scheint es als sei das Grau signifikant heller, aber immer nur um dann stärker zu regnen. Die Orte sind alle super gepflegt und sehr schön, selbst im Regen. Um 18:00 trennen sich unsere Wege, Joachim muss zurück gen Würzburg, wir gen Rothenburg ob der Tauber.
Der Regen bleibt, die Gegend wird hügeliger und einsamer, nach wie vor sehr schön. Total ländlich und wir können uns nicht so recht vorstellen, dass hier Touristen durchkommen. Die Straße wird zur Landstraße mit Schäfern an der Seite. Es regnet und regnet und regnet. Wir kommen in Rothenburg ob der Tauber an und haben das Glück, direkt am Campingplatz zu landen. Dort erfahren wir, dass es am Mittag bei einem Gewitter 30 l pro Stunde geregnet hat. Er zeigt uns eine Stelle, die einigermaßen trocken ist. So bauen wir strömenden Regen unseren Schelter und unser Zelt auf, alles ist trocken. Es regnet und regnet und regnet.
Bis auf unsere Schuhe und Strümpfe ist alles trocken.
Was lernen wir daraus: Regen macht die Füße nass – Sandalen sind bei Dauerregen keine ideale Bekleidung. Und: jeder touristische Ort hat einen Hintereingang.
4.8. Worms [vɔʁms, im Dialekt vɔms] - Amorbach
Datum: 4.8.10
Tag: 4
TagesunterstützerIn:
von: Worms m NN
nach: Amorbach m NN
km 88,16
Gesamt km 319,95
km/h: 13
Fahrzeit 06:00
gesamte Fahrzeit: 24:00:00
Anstieg in m pro h 66,67
Anstieg in m 400
Abfahrt in m:
höchster Punkt in m NN
Steigung/Gefälle 0,45
Hinter Worms [vɔʁms, im Dialekt vɔms] ging es dann in den Odenwald. Zunächst noch durch Industriegebiet, das irre groß ist und vor allem natürlich durch Biblis geprägt ist.
Plötzlich taucht der Odenwald wie eine grüne Wand auf und die Straßen winden sich angenehm nach oben. Je weiter wir vom Tal weg sind, desto angenehmer wird der Straßenverkehr. Wir fahren den Odenwald quer, also nach Osten und nehmen so jedes Tal und jeden Hügel mit. Schon auf 200 m hat man den Eindruck, ganz hoch zu sein und das Rheintal ist immer wieder mal als dunstiges Etwas im Rückspiegel zu sehen. Zunächst ist alles sehr eng, nach dem ersten „Pass“ weiten sich die Täler und haben Almcharakter. Es sind schöne Orte, gepflegt, mit Fachwerk, vielen Blumen, sehr idyllisch.
Die Bayrische Grenze ist mehr Grenze als so manch andere EU-Grenze. Direkt an der Grenze steht ein Gasthaus mit großer bayrischer Fahne und dahinter sind die Dörfer karg, die Landschaft auch. Es wird sehr kalt im Winter sein. Angesichts der vielen Kämme, entscheiden wir uns für Amorbach, das wir um 21:00 Uhr erreichen und das uns in der schwerpunktmäßigen Abwesenheit jeglicher Menschenseele begrüßt. Wir machen den Besitzer des einzigen Hotels ausfindig, er organisiert uns noch ein Essen beim Griechen und wir erfahren ganz schnell ganz viel über Amorbach. Nachdem wir mittags bei Hitze noch alles getrocknet hatten, was nach der Rheinauen-Nacht noch feucht war, entscheiden wir uns fürs Hotel und werden elegant im neu renovierten Hotel untergebracht.
3.8. Bingen am Rhein - Worms [vɔʁms, im Dialekt vɔms]
Datum: 3.8.10
Tag: 3
TagesunterstützerIn:
von: Bingen m NN
nach: Worms m NN
km 88,71
Gesamt km 231,79
km/h: 13
Fahrzeit 06:00
gesamte Fahrzeit: 18:00:00
Anstieg in m pro h 66,67
Anstieg in m 400 Abfahrt in m:
höchster Punkt in m NN
Steigung/Gefälle 0,45
1. Problem: Die Uhr von Wolfgang hat Wasser und beschlägt. Lösung: noch keine
2. Problem: Die Sigg-Flasche fällt bei schlechter Straße aus der Halterung an Gundas Rad. Lösung: Sigg-Flasche mit Karabiner-Haken und Kabelbinder befestigt.
Der Weg von Bingen am Rhein nach Worms [vɔʁms, im Dialekt vɔms] ist eher ohne große Aufregung, die Täler sind stressig, weil die Autofahrer so genervt sind. Daher wurde das Fahren erst angenehm, als die Straßen leerer waren. Worms hat keinen Campingplatz mehr, obwohl er noch eingezeichnet ist. So haben wir dann nach Kontakt mit Wormsern, die das alles auch nicht verstehen und uns Wasser gegeben, feudal gegenüber der Altstadt in der Nähe der Nibelungenbrücke in Nachbarschaft mit Millionen von Schnecken und Mücken genächtigt und eine zünftige Brotzeit zu uns genommen.
In der Nacht erwischte Wolfgang dann der Magen-Darm-Virus, Gunda erst am Tag.
Der Express berichtet!
Schöne Beschreibung einer Strecke, die wir vor Jahren auch zum Teil gefahren sind, aber ohne Regen... Wieso könnt ihr dort keine Radwege nutzen? Sind die zu eng für die Anhänger?
AntwortenLöschenViel Freude weiterhin, habe euch im Generalanzeiger gesehen und als alte Radlerin muss ich das jetzt aus der Ferne verfolgen.