Sonntag, 2. Januar 2011

2. Januar 2011 Kashan - 155

12 Dey 1389 Kāschān (persisch ‏كاشان‎)

Wir haben heute den 12.10.1389. Diese Erkenntnis ist für uns vor allem im alltäglichen Leben von Bedeutung, denn das Haltbarkeitsdatum ist in der Regel – bis auf die teuren Import-Produkte – eben im iranischen Datum angegeben.
Unser Hotel in كاشان ist wunderschön, ein traditionelles Haus und unser Zimmer ist aus Lehm gebaut. Die Häuser sind in großen Teilen unter dem Straßenniveau, so dass unser Zimmer nur ein wenig höher als die Straße liegt, aber wir das Gefühl haben, unterm Dach zu sein – faktisch sind wir das ja auch. Auf diese Weise sind die Häuser natürlich gekühlt und die Innenhöfe bieten
viel Schatten


obwohl sie offen sind. 


Wir haben gar nicht damit gerechnet, dass es Frühstück auch gibt, aber wir sehen viele im Innenhof in der Sonne frühstücken und so gehen wir auch in die Küche, wo wir schon erwartet werden. Die Küche ist den ganzen Tag auf und für die Gäste nutzbar.
Nach dem Frühstück wandern wir zunächst in den Basar 


auf dessen Dächer man steigen können soll. Nach dem Frühstück ist allerdings schon in der Mittagszeit 


so dass die Läden zu haben 


und wir den Innenhof mit den Stufen nur durch einen Schlitz in der Türe sehen. 


Also wandern wir weiter durch diese Stadt, die so gelassen und heiter in ihren alten Häusern, Ruinen und Neubauten und Ruinen ist. 




Wir wandern zur Stadtmauer, die an manchen Stellen noch intakt, an manchen ganz erodiert ist. 



Sie ist rund und in ihr sind anstelle der Häuser nun Felder. 


Die Mauer ist begeh- bzw bekletterbar und wir folgen vielen anderen Touristen auf die Mauer während die Bauern ihre Bewässerungsgräben nachziehen. 


Anschließend besichtigen wir zunächst eines der prachtvollen traditionellen Häuser aus dem 18. Jahrhundert 






bevor wir uns das öffentliche Bad anschauen. Es soll eines der prachtvollsten im Iran sein und hat eine Größe von 1000 m². Nachdem es nicht mehr als Bad benutzt wird, wurde es in ein Teehaus umgewidmet. Als solches ist es auch nicht mehr im Betrieb, nur die Sitzgelegenheiten erzählen von dieser Geschichte so wie die Einrichtung von der Badehausgeschichte erzählt. 





Hier ist das Dach auch begehbar und wieder ist es viel niedriger als es sich anfühlt. Wir bewundern die alte Zisterne und genießen die Abendsonne. Am Eingang ist ein großes Plakat zum Kopftuchgesetz und wir fragen uns, ob wohl Gunda mit ihrer „kurdischen“ Bindung – das Kopftuch ist ja ein Geschenk einer kurdischen Bäuerin inklusive Anleitung zum Tragen – wohl den Vorstellungen entspricht….. 



Wir gehen wieder auf die Straßen, die leer sind. Die Schatten werden bereits länger und wir haben den Eindruck, als sei wieder ein religiöses Fest, denn auf den Straßen waren an mehreren Stellen Männer zu sehen, die Plakate malten und es sind Bühnen aufgebaut und überall hängen Fahnen. 


Allerdings scheint dem nicht zu sein, der nächste Gedenktag ist erst am 24. Januar.
Wieder zurück in unserem Hotel beschließen wir, dass das Haus schöner als das „Museum“ ist und bleiben trotz der sinkenden Temperaturen in der Abendstimmung noch eine Weile im beleuchteten Innenhof 



bevor wir die Bilder raussuchen, die Peter uns dann in den Blog stellt.

Bisher geheime Notizen:
in kashan klettern wir auf die alte stadtmauer, in deren erodierten nischen wir eine unmenge von spritzen sehen. Ebenso auf der äußren seite. Aber im inneren der stadtmauer, an einer stelle, die durch ein loch den blick sowohl auf as äußere der stadtmauer als auch auf den einzigen eingang in das rund zulässt, sind hunderte von spritzen. wir haben im ahrbuch nahost von - allerdings schon 2002 - gelesen, dass der iran die weötweit höchste pro-kopf-verbrauch von heroin hat. irgendwo muss das ja auch konsumiert werden, das hat uns ein wenig unsere beobachtung deuten lassen, dass viele der autofahrenden sich benehmen als wären sie betrunken, da das ja nun nicht geht, sind es vielleicht einfach andere drogen, aber die lautstärke und die art und weise zu fahren und zu "grüßen" ist so extrem, dass wir immer weider das gefühl hatten, als wären sie in ihrer eigneen wahrnehmung gedämpft, so wie wir es eigentlich nur von junkies kennen.

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