Mittwoch, 9. Februar 2011

5. - 9. 2. 189, 190, 191, 192, 193

20 Bahman 1389 6km hinter Damghan (Persian: دامغان‎, also Romanized as Dāmghān)[1] bis Shahrud[1] (Persian: شاهرود‎, also Romanized as Shāhrūd, Shahrood, Shahroud, and Shārūd; formerly,Shahrood, 60,33km, 8107 Gesamtkm 

Datum: 9.2.11
Tag: 193
TagesunterstützerIn: Sigrid Schraml
von: Damghan m NN 1084
nach: Shahrud m NN 1377
km 60,33
Gesamt km 8132,7671
km/h: 12,44
Fahrzeit 04:50
gesamte Fahrzeit: 621:15:00
Anstieg in m pro h 78,00
Anstieg in m 377
Abfahrt in m: 84
höchster Punkt in m NN 1381
Steigung/Gefälle 0,76 

Nachdem wir so nah an Shahrud sind, können wir heute morgen ausschlafen, was konkret heißt, der Wecker klingelt um 6:00, Wolfgang macht Kaffee um 6:30 und Gunda darf zum heißen Kaffee um 7:15 aufstehen. In der Nacht hat sich mit einem Schlag der Sturm gelegt, es ist kalt. Das Zelt ist gefroren ebenso das Wasser, das wir in der Faltschüssel gelassen haben. Im Zelt ist es etwas über 1 Grad. Durch den Wind wirkte die Nacht kälter. Aber die Sonne wärmt schon am frühen Morgen, 


so dass wir alles trocknen können und um 9:30 unseren Wüstenplatz verlassen. Alle Wolken sind wie weggefegt und der Himmel ist blau, die Luft ganz klar. 


Die schneebedeckten Berge glänzen in der Sonne. 


Wir fahren weiter und schauen nach einem Laden mit heißem Wasser. Wir kommen an wunderschönen Dörfern vorbei, 


die an ihren Rändern viele Plantagen von – wir nehmen es an – Pistazien haben.

 
Die Bauern sind damit beschäftigt, alte Äste wegzuräumen und das Wasser wird in die Gärten und auf die Felder geleitet.

Dank des durchgehenden Seitenstreifens genießen wir die Fahrt und kommen gut voran. Als wir endlich eine Moschee finden, 


die wieder ganz neu mit Läden und Restaurant und sogar Bungalow-Anlagen für die Übernachtung gebaut ist, machen wir dort unser Mittagspicknick. Ehe wir uns versehen sind wir umgeben von Familien, die ihre Picknick-Körbe auspacken. 


Wir wollen gerade wieder einpacken als ein Bus mit Pilgern unterwegs nach Mashhad ankommt. Eine Frauengruppe adoptiert uns direkt 


und wir bekommen das Mittagessen geschenkt, ein Herr schenkt uns am laufenden Band Fanta nach. So nehmen wir ein zweites Mittagessen zu uns und haben gleich noch Reis für den Abend. 


Die Gruppe der Frauen ist unendlich nett und eine spricht gut englisch so dass sie für alle anderen übersetzen kann. Anschließend geht es bergauf nach Shahrud, eine sympathische Stadt. 
 

Auf dem Weg in die Stadt merken wir den Unterschied zu den Großstädten, dort ist eine andere „Coolness“, da wird nicht so ohne jede Scheu das Erstaunen über uns Radfahrende gezeigt. Hier schon. Es ist ein wenig anstrengend, zugleich aber auch freundlich. Eine Familie möchte uns gleich zu sich nach Hause einladen was wir aber ablehnen weil wir so müde sind. Mit der Hilfe von einem Medizinstudenten finden wir das Hotel und sind begeistert weil es inmitten eines Pinienwaldes liegt. Nun gibt es ein Bitburger….Lemon non alcoholic. 

19 Bahman 1389 bis 6km hinter Damghan (Persian: دامغان‎, also Romanized as Dāmghān)[1], 109,03km, 8047 Gesamt km

Datum: 8.2.11
Tag: 192
TagesunterstützerIn:
von: Ahuan m NN 1487
nach: Damghan m NN 1084
km 109,03
Gesamt km 8072,4371
km/h: 14,36
Fahrzeit 07:35
gesamte Fahrzeit: 616:25:00
Anstieg in m pro h 77,41
Anstieg in m 587
Abfahrt in m: 990
höchster Punkt in m NN 1979
Steigung/Gefälle 1,45

Der Deal mit dem Nachwächter besteht darin, dass wir um 6:00 wieder weg sind. Da wir gestern um 8:00 nach einer heißen Dusche (!!!) schon schlafen gegangen sind trotz des Fernsehers neben dem Sichtschutz nebenan, sind wir erholt um 4:00 aufgestanden. Es ist ein Vorgeschmack auf den Sommer: wir haben unser Innenzelt aufgebaut und können in der Wärme des Zimmers mit nur einem Schlafsack schlafen. Der Gaskocher kocht ohne Mucken, auch ihm ist es warm genug. 


Als wir schließlich um 6:15 


das Gelände verlassen, ist bereits die Morgenröte zu sehen. Wir fahren durch eine Traumlanschaft, die Berge sind verschneit, es ist zwar kalt, aber nur wenig unter 0. Die Straße ist so gut geführt, dass wir nach links und rechts schauen können. Den Pass vermuten wir zwar zweimal zu früh 


, als wir ihn dann erreicht haben, sausen wir fast 90 km bergab, zunächst durch die verschneite Wüste, der Schnee lässt immer mehr nach und die Sonne kommt wieder hervor. Der Wind ist kalt, die Sonne wärmt aber schon so, dass wir zum Mittagessen und zum Riegel am Nachmittag in der Sonne sitzen können – wie viele andere. Diese Landschaft hier fasziniert uns mit am meisten von den Landschaften, die wir bisher gesehen haben. Die Berge sind so nah, dass sie in den Feinheiten zu sehen sind, 


die Wüste ist mal bewirtschaftet mal einfach Wüste. Dazu kommen bewohnte Lehmorte und Moscheen. 


Wir suchen uns einen Platz zum Schlafen und haben ein Haus auserkoren, dass wir etwas weiter im Feld sehen. Es sind viele Wolken am Himmel und der Boden erzählt uns, dass es auch geregnet hat. 


Als wir uns dem Haus nähern sehen wir, dass ein Fluss uns trennt. Nun fangen wir an, den Boden nach eventuellen Wasserrichtungen zu untersuchen. Ein wenig sieht das aus wie im Wattenmeer. Schließlich entscheiden wir uns für eine Stelle, die bisher als die höchste aussieht. Aber noch stürmt es nur. 

18 Bahman 1389 vor Lasjerd (Persian: لاسجرد‎, also Romanized as Lāsjerd, Lāsgerd, Lāsgird, and Lāsjird)[1] bis hinter Semnan (persisch ‏سمنان‎), 69,33km, 7938 Gesamt km

Datum: 7.2.11
Tag: 191
TagesunterstützerIn:
von: Lasjerd m NN 1119
nach: Ahuan m NN 1487
km 69,33
Gesamt km 7963,4071
km/h: 11,31
Fahrzeit 06:07
gesamte Fahrzeit: 608:50:00
Anstieg in m pro h 107,57
Anstieg in m 658
Abfahrt in m: 290
höchster Punkt in m NN 1496
Steigung/Gefälle 1,37

Heute morgen wärmt die Sonne bereits ganz früh. Sie ist sogar so stark, dass unser eingefrorenes Zelt noch taut und trocknet. Wir fahren in diesen wunderschönen Morgen und finden nach 5 km einen kleinen Ort mit Läden 


und einem riesigen Waschhaus mit warmen Wasser. Das ist so verlockend, dass unsere Pause deutlich länger wird. Wir packen gut Lebensmittel ein denn auch wenn noch zwei Städte kommen ist das die Gegend, in der es sehr karg wird. 


Immer wieder sind Felder bereits grün. Nachdem wir die letzten zwei Tage einen ganz neuen Eindruck vom ايران aus der Perspektive des Radfahrens hatten, ist es heute wieder das Hupen, Hello-Mister, where are you from und das beinahe vom Rad-Holen, um eine Antwort zu bekommen. Gleichzeitig ist aber zum Glück so wenig Verkehr, dass es nicht ganz so nervt. Es geht viel bergauf und zum Teil sind die Straße schlecht, so dass sich der Tag zieht. Zum Abend geht es hinauf in den Berg, das Barometer ist gefallen und überall sind Schneereste zu sehen. Zudem kommen wir an einem Truppenübungsplatz vorbei, so dass uns klar wird, wir brauchen einen Ort zum Schlafen, der geschützt ist. Es gibt nur ein Bergwerk, also fahren wir die Kiesstraße hinab. Diese wird Gunda zum Verhängnis, da die neuen Reifen überhaupt kein Profil haben und sie sich prompt hinlegt. Zum Glück ist nichts passiert und nur die Knie werden blau sein.
Der Arbeiter zeigt uns nach einem Tee einen Raum, wo wir unser Zelt aufbauen können, muss das aber mit seinem Chef klären. Der ist von der Vorstellung nicht erfreut und möchte es verbieten. Es folgen mehrere Telefonate und schließlich dürfen wir bleiben wenn wir um 6 Uhr wieder weg sind. Das ist zwar früh, aber zu schaffen. So haben wir eine heiße Dusche, einen warmen Raum. 

17 Bahman 1389 5km vor Garmsar (persisch ‏گرمسار‎) bis vor Lasjerd (Persian: لاسجرد‎, also Romanized as Lāsjerd, Lāsgerd, Lāsgird, and Lāsjird)[1], 82,83 km. 7869 Gesamtkm

Datum: 6.2.11
Tag: 190
TagesunterstützerIn:
von: Garmsur m NN 861
nach: Lasjerd m NN 1119
km 82,83
Gesamt km 7894,0771
km/h: 13,34
Fahrzeit 06:12
gesamte Fahrzeit: 602:43:00
Anstieg in m pro h 63,23
Anstieg in m 392
Abfahrt in m: 134
höchster Punkt in m NN 1121
Steigung/Gefälle 0,64

Im Zelt sind es 2,2 Grad und ein wenig scheint bereits die aufgehende Sonne durch den Zeltschlitz. Mit ihr ist es draußen -2 Grad.
Wir fahren los und strampeln so, dass uns warm wird. In der Nacht haben wir wieder nicht gefroren. Als wir die erste Teepause machen, werden wir auf Englisch angesprochen. Wir hatten zuvor bereits für das Mittagessen im Lädchen eingekauft und müssen noch Trinkwasser kaufen. Er kauft uns einen Tee und als er sieht, dass Gunda alles gezahlt hat, zahlt der den ganzen Einkauf für uns und gibt ihr das Geld zurück. Wir bekommen noch zusätzlich Schokolade geschenkt und fahren gestärkt weiter. 


Der Weg ist schön, immer durch die Wüste. 


Erst nach dem Mittagessen, das wir in einer windgeschützen Kuhle einnehmen, wird es anstrengend. Es geht bergauf und der versprochene Westwind bleibt aus. Zudem lässt die Infrastruktur deutlich nach und wir haben die letzte Chance des Tages verpasst, Wasser aufzufüllen. So eine Unachtsamkeit können wir uns nicht leisten. So sitzen wir nun auf fast 1.200 m in der Wüste und haben gerade noch so viel Wasser, dass wir eine chinesische Instantsuppe heute und einen Kaffee morgen machen können. 


Von Hände-Waschen können wir gerade nur träumen.

Übrigens: Isabel und Uwe starten heute in München!

16 Bahman 1389 Teheran (persisch ‏تهران(Tehrān) /teɦˈrɔːn/) bis 5 km vor Garmsar (persisch ‏گرمسار‎), 101,4km, 7786 Gesamtkm

Tag: 189
TagesunterstützerIn:
von: Teheran m NN 1168
nach: Garmsur m NN 861
km 100,14
Gesamt km 7811,2471
km/h: 15,39
Fahrzeit 06:30
gesamte Fahrzeit: 596:31:00
Anstieg in m pro h 29,69
Anstieg in m 193
Abfahrt in m: 500
höchster Punkt in m NN 1194
Steigung/Gefälle 0,69

Heute ist der Tag des Aufbruchs. Als wir mit gepackten Rad vorm Hotel stehen, kommt unser Hotel-Mensch und meint nur: so, ihr fahrt also wirklich. Ja, wir fahren. Und zwar zunächst munter viele Kilometer gegen die Einbahnstraße auf dem theoretischen Busstreifen. Als wir an der ersten Ampel stehen, im Sonnenschein an einem für Teheran klaren Morgen, die Berge im Hintergrund zu sehen sind und an der Ampel ungefähr 50 Mofas nebeneinander auf grün warten ( es sind eigentlich nur drei Spuren), ebensoviele noch versuchen durch die Autos hindurch über die schon rote Ampel zu kommen und drei Verkehrspolizisten es dennoch schaffen mit großer Gelassenheit, den einen Strom zu stoppen und vorm Losrasen des anderen wieder von der Straße zu sein, dazu die vielen Läden, überall Menschen, können wir verstehen, dass Teheraner ihre Stadt mögen und nicht mögen zugleich. Wir werden lächelnd weiter gegen die Einbahnstraße geschickt nachdem klar ist, dass unsere Straße halt von dieser abbiegt. Wir kommen gut aus Teheran hinaus und es dauert mindestens 40 km, bis die Besiedlung weniger wird. Gerade entscheiden wir, dass wir unser Picknick in der Sonne einnehmen, als wir von der benachbarten Emergency-Station ins Haus geholt werden. Dort können wir am Küchentisch essen, bekommen Tee und Obst geschenkt. Wir verabschieden uns und fahren weiter. Die Wüste wird immer wirklicher und am Horizont sind überall Berge zu sehen. Als nach 80 km ein Hotel kommt, fahren wir dennoch weiter. Es lohnt sich, denn die Straße wird durch eine atemberaubende Schlucht geführt mit bizarren Wüstenbergen zu beiden Seiten, die in der letzten Sonne noch leuchten.




So schnell die Schlucht gekommen ist, so schnell ist sie auch wieder zu Ende und plötzlich sind wir wieder in der Wüste.



Weite soweit das Auge reicht.



Wir finden einen Hügel neben der Straße und entscheiden, dass das ein guter Sichtschutz ist.

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