Als wir heute Morgen aus dem Fenster schauen, sehen wir zwei Feuerwannen mit Töpfen im Hof stehen.
Zunächst vermuten wir, dass Wäsche gekocht werden soll. Doch dann erfahren wir, dass in der Nachbarschaft gesammelt wurde und nun ein Plov für die Handwerker gekocht wird. In der Küche steht eine Waschschüssel mit Möhren bereit. Ein Plov ist so etwas wie das Nationalgericht und es drückt die Ehrung der Gäste aus, wenn es für einen gekocht wird. Es besteht aus Reis, Gemüse und Fleisch und ist eine sehr sättigende, weil auch sehr fette, Angelegenheit.
So essen wir unser Frühstück, zu dem es fast jeden Tag irgendetwas anderes gibt, heute so etwas wie aufgekochte, erkaltete Milch mit Vanille, während die Mutter von Abdul in einem unglaublichen Tempo Möhren in ganz feine Streifen schneidet. Wir werden zum Essen eingeladen.
Vorher gehen wir noch eine Stunde ins Internet-Cafe, um wie jeden Tag hier in Buchara ein Stück unseres blogs nachzuarbeiten, ist doch seit 1. Dezember im Iran vieles nicht zugänglich gewesen. Twittermeldungen konnten wir nur über Deutschland absetzen, unsere Bilder mußte Peter in München hochladen und in der letzten Zeit (um den Revolutionstag) konnten wir auch keine Texte mehr in den blog hochladen. Auch unser Presespiegel war nicht mehr zugänglich. Im Iran arbeitet man in der Regel mit Proxi-Adressen, was wir natuerlich auch lernten, aber sie sind unendlich langsam und meist nur zum Lesen geeignet, nicht zum Hochladen und Verändern. Aber auf diese Weise konnten wir doch manch gesperrte Internetseite einsehen, sei es www.wetter.de oder www.welt.de oder vieles andere. Also: etwa in einer Woche ist dann unser blog wieder rückwirkend auf dem Laufenden und auch manche Bilder und Gedanken aus oder über den Iran werden wir noch nachtragen. Die Hinweise des Auswärtigen Amtes waren doch so eindeutig, dass wir viele Beobachtungen und Fotos nicht veröffentlichen wollten, solange wir im Land sind.
So besichtigen wir nach der Internet-Arbeit zunächst nur eine Moschee, die doppelstöckig ist, aber zur Hälfte noch unter der Erde.
Auf dem Weg zur Moschee gucken wir in den Innenhof einer der Karavansereien, die gerade renoviert werden.
Wir kommen an einer architektonisch harmonischen Moschee-Anlage mit Moschee und Wasserbassin vorbei.
Anschließend bekommen wir Pilaw (usbekisch: Palov/Osh, albanisch: Pilaf, armenisch: Pilav/փիլավ,, aserbaidschanisch: Plov, bosnisch: Pilav, griechisch: Pilafi/πιλάφι, persisch: Polow, rumänisch: Pilaf, russisch: Plow/плов, serbisch: Pilav/пилав, türkisch: Pilav)Pilaw (usbekisch: Palov/Osh, albanisch: Pilaf, armenisch: Pilav/փիլավ,, aserbaidschanisch: Plov, bosnisch: Pilav, griechisch: Pilafi/πιλάφι, persisch: Polow, rumänisch: Pilaf, russisch: Plow/плов, serbisch: Pilav/пилав, türkisch: Pilav) serviert, zusammen mit eingelegten Gurken und Tomaten und geriebenem grünen Rettich.
Es ist sehr lecker und anschließend gehen wir wieder los, was auch das beste sei, meint Abdul: nach einem Plov solle man sich bewegen. Vorher schauen wir uns die Töpfe noch genau an, denn die Konstruktion ist einfach, aber wirklich super und im Grunde braucht es im Freundeskreis so einen Topf für große Essen. Es wird das sicherlich irgendwann einmal für viel Geld in irgendeinem Manufaktur-Haus geben……
Den Nachmittag verbringen wir im Zeichen der Forschung. Buchara wimmelt vor alten und neuen Hochschulen und zwei haben wir uns angeschaut,
wenngleich wir nur in eine hinein konnten.
Auch wenn sie vom Schmuck her innen mitgenommen ist, lassen doch Details die Schönheit erahnen. In der ehemaligen Moschee werden jetzt Hüte zum Verkauf gelagert
und auch sonst sind es vor allem Verkaufsstände, die auffallen. Die Fassade selbst ist ganz bunt
und von den Ornamenten her ganz ungewöhnlich.
Die gegenüberliegende Hochschule ist geschlossen, wir können sie nur von außen bewundern. Danach suchen wir das ehemalige Gefängnis auf.
Es hat drei Zellen und ist unweit der Zitadelle wie eine kleine Zitadelle gebaut. Als wir zu unserer Herberge zurücklaufen, ist der übliche Weg wegen der Bauarbeiten gesperrt.
Überall ist wieder Staub in der Luft wegen der Abrissarbeiten.
Den restlichen Tag verbringen wir mit Schlafen (so ein Plov schafft einen doch ziemlich) und werden heute Abend erstmals den usbekischen Rotwein ausprobieren.
Uebrigens: vor 200 Tagen waren wir in Radstadt!
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