29. April, Dekh nach Chorugh (tadschikisch Хоруғ/Chorugh; russisch Хорог/Chorog; persisch خارغ), 85,9km, 10934,3 Gesamtkm
Datum: 29.4.11
Tag: 272
TagesunterstützerIn: Serap und Osman Erenay and Osman
von: Dekh m NN 2049
nach: Khorog m NN 2128
km 85,9
Gesamt km 10934,301
km/h: 11
Fahrzeit 07:46
gesamte Fahrzeit: 850:26:00
Anstieg in m pro h 69,01
Anstieg in m 536
Abfahrt in m: 457
höchster Punkt in m NN 2128
Steigung/Gefälle 1,16
1. Panne: Wolfgang baut einen noch in der Türkei gefundenen Gummi-Riemen für LKW-Planen als Dämpfung in die Weberkupplung ein. Vielleicht ist das sogar besser als der zu schwache Original-Gummi.
2. Panne: Wolfgang´s Vorbau ist etwas locker geworden und hat zusammen mit den vorderen Federgabeln zu viel Spiel.
Nachdem es am Abend schon anfängt zu regnen und zu stürmen und es am Morgen auch noch regnet, schlafen wir bis 6:00 Uhr, also 1,5 Stunde länger. Das Haus neben dem Baum stellt sich als Gemeindehaus heraus, auch der Generator ist der Gemeindegenerator. Beides wird gewartet und beaufsichtigt von drei Männern, von denen einer ab 7:00 unser Begleiter ist, bis wir fahren.
Wolfgang sitzt nackt im Zelteingang, er hockt sich fünf Meter davor und sie unterhalten sich auf russisch-deutsch….. Wir können einigermaßen trocken abbauen, der Baum hält doch eine Menge ab. Wolfgang baut einen noch in der Türkei gefundenen Gummi-Riemen für LKW-Planen in die Weberkupplung ein. Vielleicht ist das sogar besser als der zu schwache Original-Gummi.
Wolfgang sitzt nackt im Zelteingang, er hockt sich fünf Meter davor und sie unterhalten sich auf russisch-deutsch….. Wir können einigermaßen trocken abbauen, der Baum hält doch eine Menge ab. Wolfgang baut einen noch in der Türkei gefundenen Gummi-Riemen für LKW-Planen in die Weberkupplung ein. Vielleicht ist das sogar besser als der zu schwache Original-Gummi.
Die Straße ist vernünftig und zu unserem Erstaunen geht es nicht in ein enges Tal sondern das Tal wird immer weiter und immer grüner. Es gibt richtige Landwirtschaft. Es regnet immer noch wenngleich zu sehen ist, dass die Wolken einfach noch tief hängen und das Wetter an sich gut ist.
Wir können dem Neuschnee über uns zuschauen.
Wir können dem Neuschnee über uns zuschauen.
Wir haben die Hoffnung, dass wir Chorog erreichen, das wären 80 km! So viel haben wir seit Tagen nicht mehr geschafft. Wir wollen in einem Dorf etwas fürs Mittagessen einkaufen, dort gibt es einen Laden, vor dem stehen 30 Männer. Im Laden gibt es im Grunde nur Bier und Wodka. So sehen auch die Männer aus. Wir fahren weiter und finden eine Gaststätte. Dort können wir in einem ganz schönen Raum sitzen, bekommen tolles Essen – mal etwas anders als Fleisch, Zwiebeln und Brot, sondern Maultaschen und Nudelsuppe. Draußen versammeln sich auch wieder Männer und trinken. Heute ist Freitag, aber so ganz erklärt es das noch nicht. Der See begleitet uns weiter
und hier ist der Pjandsch (auch Panj, Pandz, Pjandz oder Pandscha, Dari پنج pandsch, DMG panǧ, tadschikisch Панҷ Pandsch) so schmal, dass wir uns vorstellen können, dass dort das eine oder andere die Ufer wechselt….. Wir sehen die schneebedeckten Berge vor uns, die uns die Nähe von Chorog ankündigen und kommen durch immer dichtere Besiedelung.
In einem Dorf gibt es fast türkische Zustände, das erste Mal seit langem, dass wir Kinder haben, die an den Taschen reißen. Nach viel Schreierei, hier hält kein Auto, egal wie sehr wir auf der Straße stehen, fahren wir weiter. Es ist klar: wir müssen Chorog erreichen, denn die Besiedelung ist viel zu dicht. Wir sehen das Schild und können es kaum glauben!
Es liegen zwar noch zehn Kilometer vor uns, aber das geht gut und Chorog ist sehr entspannt. Wir finden das Gästehaus und kommen zu Gebetszeit an. Auf dem Grundstück ist ein Gebetsraum der Ismailiten (arabisch الإسماعيلية, DMG al-Ismāʿīlīya) und da ist Gebet auch Gesang. Es ist ein schöner Ort.
und hier ist der Pjandsch (auch Panj, Pandz, Pjandz oder Pandscha, Dari پنج pandsch, DMG panǧ, tadschikisch Панҷ Pandsch) so schmal, dass wir uns vorstellen können, dass dort das eine oder andere die Ufer wechselt….. Wir sehen die schneebedeckten Berge vor uns, die uns die Nähe von Chorog ankündigen und kommen durch immer dichtere Besiedelung.
In einem Dorf gibt es fast türkische Zustände, das erste Mal seit langem, dass wir Kinder haben, die an den Taschen reißen. Nach viel Schreierei, hier hält kein Auto, egal wie sehr wir auf der Straße stehen, fahren wir weiter. Es ist klar: wir müssen Chorog erreichen, denn die Besiedelung ist viel zu dicht. Wir sehen das Schild und können es kaum glauben!
Es liegen zwar noch zehn Kilometer vor uns, aber das geht gut und Chorog ist sehr entspannt. Wir finden das Gästehaus und kommen zu Gebetszeit an. Auf dem Grundstück ist ein Gebetsraum der Ismailiten (arabisch الإسماعيلية, DMG al-Ismāʿīlīya) und da ist Gebet auch Gesang. Es ist ein schöner Ort.
Hier ein blog aus der Gegenrichtung vom Vorjahr.
28. April, Baravin-Tar nach Dekh, 59,6km, 10815 Gesamtkm
Datum: 28.4.11
Tag: 271
TagesunterstützerIn:
von: Baravin-Tar m NN 1690
nach: Dekh m NN 2049
km 59,6
Gesamt km 10848,401
km/h: 8,5
Fahrzeit 06:58
gesamte Fahrzeit: 842:40:00
Anstieg in m pro h 95,60
Anstieg in m 666
Abfahrt in m: 307
höchster Punkt in m NN 2060
Steigung/Gefälle 1,63
1. Panne: Der Gummi an Wolfgang´s Weber-Kupplung ist durchgescheuert und die beiden Metallringe scheuern unter großem Geklapper aneinander. .
2. Panne: Die Taschenlampe brennt beim Auspacken. Der Drückschalter hat sich irgendwie auf Immer-Ein gestellt und lässt sich nicht mehr ausschalten. Lösung: Zukünftig muss die Lampe durch Lockerdrehen des Oberteils ausgeschaltet werden. (Wir sind das ja von der kleinen Maglight gewohnt, nur andersherum.)
Unsere Hausruine ist ein guter Schutz in der Nacht. Wir haben seit langem mal wieder eine ruhige Nacht ohne irgendwelche Störungen. Der Morgen begrüßt uns mit Schleierwolken und wir genießen die frühe Fahrt in einer relativen Kühle. Da wir kein Wasser hatten, halten wir im nächsten Dorf und finden dort einen Bewässerungsgraben mit fließendem Wasser, so dass wir uns zum Erstaunen der Kinder dort die Zähne putzen. Die Kinder halten Abstand und machen mit erstauntem Gesicht unsere Bewegungen nach. Es wirkt so, als sei es nicht so üblich. Trinkwasser finden wir dort keines, dafür bleiben die Minenschilder und die Panzerwracks (wie üblich keine Fotos!), ebenso das Militär. Es geht stetig bergauf und bergab, das Tal verändert sich wenig, nur die Sonne kommt bald heraus und es wird wieder richtig heiß.
Immer wieder gibt es Oasen in der Bergwelt, grüne Weiden mit Bäumen
und oft fließendem Wasser.
Inzwischen ist die Gegend sehr karg geworden und es gibt kaum noch grün, dafür viel Sand.
Einmal gibt es sogar eine Düne im Berg. Zum Mittagessen bekommen wir seit langem mal wieder Plov unter Bäumen. Vorher waschen wir uns dort – Wolfgang den Oberkörper, Gunda die Haare – und damit verstummt das „Adkuda“-Geschreie der Wodka-trinkenden Männer für einen Moment. Das ist wohl doch ein wenig unüblich oder wenigstens so seltsam, dass wir nicht weiter angesprochen werden und es dauert eine Weile, bis der Hausherr sich an unseren Tisch setzt. Die Kinder schauen sich alles an und kichern.
Immer wieder gibt es Oasen in der Bergwelt, grüne Weiden mit Bäumen
und oft fließendem Wasser.
Inzwischen ist die Gegend sehr karg geworden und es gibt kaum noch grün, dafür viel Sand.
Einmal gibt es sogar eine Düne im Berg. Zum Mittagessen bekommen wir seit langem mal wieder Plov unter Bäumen. Vorher waschen wir uns dort – Wolfgang den Oberkörper, Gunda die Haare – und damit verstummt das „Adkuda“-Geschreie der Wodka-trinkenden Männer für einen Moment. Das ist wohl doch ein wenig unüblich oder wenigstens so seltsam, dass wir nicht weiter angesprochen werden und es dauert eine Weile, bis der Hausherr sich an unseren Tisch setzt. Die Kinder schauen sich alles an und kichern.
Es geht immer wieder hinauf und der Fluss bekommt jetzt ein deutliches Gefälle. Plötzlich ist die Landschaft eine einzige Steinwelt, überall liegen große und kleine Steine herum.
Doch vorher treffen wir noch den „wichtigen“ deutschen Gast aus Kaleichum, der gerade mit seinem Fahrer aus dem Wachandarja (auch Wakhan geschrieben oder Wak genannt)-Tal zurückkommt. Er hat uns nicht verraten, was er macht…, hat aber am 2. Mai einen wichtigen Termin in Frankfurt.
Doch vorher treffen wir noch den „wichtigen“ deutschen Gast aus Kaleichum, der gerade mit seinem Fahrer aus dem Wachandarja (auch Wakhan geschrieben oder Wak genannt)-Tal zurückkommt. Er hat uns nicht verraten, was er macht…, hat aber am 2. Mai einen wichtigen Termin in Frankfurt.
Wir gelangen bald an den Fluss, den ganzen Tag begleitet von Minen, dessen Warnung nun oft nur noch auf Steinen steht. Zum Abend sind wir am See, wieder begleitet von Minen, zu erkennen an den weißen Steinen für die Parkplätze der Minensucher. Der See, den wir als Stausee vermutet haben, ist ein natürlicher See und wunderschön. Es gibt regelrechte Sandstrände, aber auf tadjikischer Seite sind keine Fußspuren zu erkennen. Wir finden mit Mühe am Rande des Dorfes einen privaten Baum, den wir uns für die Nacht leihen mitsamt dem Garten dazu, doch leider ohne Wasser.
27. April, Vishkarv nach Baravin-Tar, 48,5km, 10755 Gesamtkm
Datum: 27.4.11
Tag: 270
TagesunterstützerIn:
von: Viskharv m NN 1486
nach: Baravin-Tar m NN 1690
km 48,5
Gesamt km 10788,801
km/h: 7,6
Fahrzeit 06:20
gesamte Fahrzeit: 835:42:00
Anstieg in m pro h 103,89
Anstieg in m 658
Abfahrt in m: 454
höchster Punkt in m NN 1733
Steigung/Gefälle 2,29
Unsere Übernachtungsseltsamkeiten gingen ja noch weiter: nachdem wir also nicht drinnen schlafen wollten und auch nicht wollten, dass der Hahn geschlachtet wird und wir den auch nicht zahlen wollten und auch nicht essen wollten und dann am Abend auch keinen Wodka mehr wollten, sondern darauf bestanden haben, dass wir unsere Nudeln draußen kochen, waren wir als Gäste abgeschrieben, denn es war klar, dass wir nichts zahlen. So bekommen wir heute Morgen weder einen Tee angeboten noch Wasser hingestellt, um uns nach der Latrine die Hände zu waschen. Beides ist ein zentralasiatisches Minimum an Höflichkeit. Der Hausherr würdigt uns mit keinem Blick und wir verabschieden uns sehr schnell um 7:00 Uhr und finden den Dorfbrunnen nach 100 m, wo wir Zähne-Putzen, Hände und Gesicht waschen und – da nicht klar ist, wo das Wasser genau herkommt, sprich wie viel Latrinen-Berührung es schon hatte – Wasser kaufen im Laden. Derart ausgerüstet hoppeln wir munter weiter, es ist unglaublich heiß und die Straße ziemlich schlecht.
Zum Mittag kehren wir in einem recht großen Dorf in einem recht großen Gasthaus ein. Es gibt Eier und Brot im Angebot. Wir kaufen spontan Wurst von nebenan dazu. Bald kommen LKW-Fahrer mit Fischdosen und bekommen das Brot vom Haus. Es scheint also üblich zu sein. Es geht weiter, steil bergauf und bergab, immer wieder mit dem Blick auf die hohen Berge und die Schlucht.
So langsam bekommen wir einen Schlucht-Koller, zumal es heute wirklich nicht vorangeht.
Nach dem Mittagessen machen wir den Versuch eines Schatten-Ausruhens, was leider nur in einem Dorf geht, denn nur dort gibt es Bäume. Dort haben wir wenig Ruhe, aber schönen Schatten. Wir hoppeln weiter in der Hitze
und biegen vom Pjandsch (auch Panj, Pandz, Pjandz oder Pandscha, Dari پنج pandsch, DMG panǧ, tadschikisch Панҷ Pandsch)zu einem Nebenfluss ab und finden uns plötzlich im Sand wieder. Der Weg ist Sand, überall ist Sand. Es wirkt wie ein riesengroßer Strand mitten in der Schlucht. Wir arbeiten uns durch den Sand und kommen bei der Militia an, die aber kein Interesse an uns hat. Jetzt haben wir schon so ein schönes Permit und Visum und es will keiner sehen! Eigentlich nur die Soldaten, die dann die Kopie lange betrachten und uns zurückgeben. Bei der Militia ist der Reifen von Wolfgang platt. Wir flicken, bleiben noch einen Moment im Schatten sitzen,
bis es über einen kleinen Pass wieder zum Pjandsch (auch Panj, Pandz, Pjandz oder Pandscha, Dari پنج pandsch, DMG panǧ, tadschikisch Панҷ Pandsch) geht.
Es wird erneute eine Brücke gebaut, sonst ist hier sehr wenig.
Die Berge sind hoch und schneebedeckt.
Plötzlich ist es unendlich trocken und es gibt lauter Sand.
Nach nur knapp 50 km und mit gerade noch genug Wasser für Eiweiß und Kaffee bauen wir hinter einem verlassenen Haus auf und hoffen, dass es in der unmittelbaren Umgebung minenfrei ist.
Zum Mittag kehren wir in einem recht großen Dorf in einem recht großen Gasthaus ein. Es gibt Eier und Brot im Angebot. Wir kaufen spontan Wurst von nebenan dazu. Bald kommen LKW-Fahrer mit Fischdosen und bekommen das Brot vom Haus. Es scheint also üblich zu sein. Es geht weiter, steil bergauf und bergab, immer wieder mit dem Blick auf die hohen Berge und die Schlucht.
So langsam bekommen wir einen Schlucht-Koller, zumal es heute wirklich nicht vorangeht.
Nach dem Mittagessen machen wir den Versuch eines Schatten-Ausruhens, was leider nur in einem Dorf geht, denn nur dort gibt es Bäume. Dort haben wir wenig Ruhe, aber schönen Schatten. Wir hoppeln weiter in der Hitze
und biegen vom Pjandsch (auch Panj, Pandz, Pjandz oder Pandscha, Dari پنج pandsch, DMG panǧ, tadschikisch Панҷ Pandsch)zu einem Nebenfluss ab und finden uns plötzlich im Sand wieder. Der Weg ist Sand, überall ist Sand. Es wirkt wie ein riesengroßer Strand mitten in der Schlucht. Wir arbeiten uns durch den Sand und kommen bei der Militia an, die aber kein Interesse an uns hat. Jetzt haben wir schon so ein schönes Permit und Visum und es will keiner sehen! Eigentlich nur die Soldaten, die dann die Kopie lange betrachten und uns zurückgeben. Bei der Militia ist der Reifen von Wolfgang platt. Wir flicken, bleiben noch einen Moment im Schatten sitzen,
bis es über einen kleinen Pass wieder zum Pjandsch (auch Panj, Pandz, Pjandz oder Pandscha, Dari پنج pandsch, DMG panǧ, tadschikisch Панҷ Pandsch) geht.
Es wird erneute eine Brücke gebaut, sonst ist hier sehr wenig.
Die Berge sind hoch und schneebedeckt.
Plötzlich ist es unendlich trocken und es gibt lauter Sand.
Nach nur knapp 50 km und mit gerade noch genug Wasser für Eiweiß und Kaffee bauen wir hinter einem verlassenen Haus auf und hoffen, dass es in der unmittelbaren Umgebung minenfrei ist.
26. April Kulaichum bis Vishkarv, 57,7km, 10707 Gesamtkm
Datum: 26.4.11
Wir verabschieden uns von unserem netten Haus
und bekommen noch getrocknete Feigen aus dem Dorf geschenkt, weil wir die so mögen. Es geht direkt steil empor und bis auf immer wieder uns folgende und ein wenig nervige Kinder kommen wir gut voran, wenngleich die durchgehend asphaltierte Straße auch hier streckenweise zu suchen ist. Es gibt eine neue Brücke über den Pjandsch (auch Panj, Pandz, Pjandz oder Pandscha, Dari پنج pandsch, DMG panǧ, tadschikisch Панҷ Pandsch) und so ist auf afghanischer Seite in dem Abschnitt plötzlich das eine oder andere Auto zu sehen. Auch eine Schule gibt es. Die Seite ist von nun an sehr besiedelt
und der Fluss wird zunehmend enger, so dass wir beinahe die Worte verstehen.
Zum Mittag finden wir ein Lokal mit einem schattigen Tapcan direkt am PanjPjandsch (auch Panj, Pandz, Pjandz oder Pandscha, Dari پنج pandsch, DMG panǧ, tadschikisch Панҷ Pandsch).
Anschließend geht es bergauf und bergab weiter,
wir machen halt an zwei großen Bäumen
und freuen uns über die schöne Gegend. Dies ändert sich radikal, als wir um die nächste Kurve biegen. Nun folgt ein Minenschild dem anderen,
es sind alte Panzerwracks am Wegesrand und der Weg ist so schmal, dass die Felsbrocken direkt auf die Straße fallen, einer direkt in Wolfgangs Vorderrad. Zum Glück ist nichts passiert. Wir fahren lange im Schatten der hohen Berge, es ist irre heiß und auch der 4.800 m hohe Berg bringt keinen kühlenden Wind. Mit diesem vor Augen fahren wir weiter und weiter und es bleibt immer dasselbe Szenario. (Ein paar Wochen spaeter Isabell und Uwe an gleicher Stelle...) Minenwarnungen und Steinschlaggefahr. So ganz haben wir keine Vorstellung, wo wir übernachten sollen, als wir am Horizont Bäume sehen. Bäume bedeuten eine Oase mit Wasser und in diesem Fall können wir uns sicher sein, dass es ein Dorf ist. In dem Dorf ist alles, aber auch alles eingezäunt und gesichert. Wir werden zur Übernachtung gebeten und landen in einem Haus, dessen Zugang aus lauter Steinen besteht und dessen Hausherr kurz danach sturzbetrunken ins Bett gebracht wird. Wir haben es aber geschafft, nicht im (wunderrschön mit Teppichen eingerichteten) Haus zu schlafen, sondern unser Zelt auf dem Tapcan aufzubauen und sind so dem Familienchaos und der betrunkenen Aufdringlichkeit entronnen. Was für eine Gegend.
Tag: 269
TagesunterstützerIn: Ludwig Bröhl
von: Kalaikhum m NN 1288
nach: Viskharv m NN 1486
km 57,7
Gesamt km 10740,301
km/h: 8,8
Fahrzeit 06:30
gesamte Fahrzeit: 829:22:00
Anstieg in m pro h 101,85
Anstieg in m 662
Abfahrt in m: 464
höchster Punkt in m NN 1504
Steigung/Gefälle 1,95
Wir verabschieden uns von unserem netten Haus
und bekommen noch getrocknete Feigen aus dem Dorf geschenkt, weil wir die so mögen. Es geht direkt steil empor und bis auf immer wieder uns folgende und ein wenig nervige Kinder kommen wir gut voran, wenngleich die durchgehend asphaltierte Straße auch hier streckenweise zu suchen ist. Es gibt eine neue Brücke über den Pjandsch (auch Panj, Pandz, Pjandz oder Pandscha, Dari پنج pandsch, DMG panǧ, tadschikisch Панҷ Pandsch) und so ist auf afghanischer Seite in dem Abschnitt plötzlich das eine oder andere Auto zu sehen. Auch eine Schule gibt es. Die Seite ist von nun an sehr besiedelt
und der Fluss wird zunehmend enger, so dass wir beinahe die Worte verstehen.
Zum Mittag finden wir ein Lokal mit einem schattigen Tapcan direkt am PanjPjandsch (auch Panj, Pandz, Pjandz oder Pandscha, Dari پنج pandsch, DMG panǧ, tadschikisch Панҷ Pandsch).
Anschließend geht es bergauf und bergab weiter,
wir machen halt an zwei großen Bäumen
und freuen uns über die schöne Gegend. Dies ändert sich radikal, als wir um die nächste Kurve biegen. Nun folgt ein Minenschild dem anderen,
es sind alte Panzerwracks am Wegesrand und der Weg ist so schmal, dass die Felsbrocken direkt auf die Straße fallen, einer direkt in Wolfgangs Vorderrad. Zum Glück ist nichts passiert. Wir fahren lange im Schatten der hohen Berge, es ist irre heiß und auch der 4.800 m hohe Berg bringt keinen kühlenden Wind. Mit diesem vor Augen fahren wir weiter und weiter und es bleibt immer dasselbe Szenario. (Ein paar Wochen spaeter Isabell und Uwe an gleicher Stelle...) Minenwarnungen und Steinschlaggefahr. So ganz haben wir keine Vorstellung, wo wir übernachten sollen, als wir am Horizont Bäume sehen. Bäume bedeuten eine Oase mit Wasser und in diesem Fall können wir uns sicher sein, dass es ein Dorf ist. In dem Dorf ist alles, aber auch alles eingezäunt und gesichert. Wir werden zur Übernachtung gebeten und landen in einem Haus, dessen Zugang aus lauter Steinen besteht und dessen Hausherr kurz danach sturzbetrunken ins Bett gebracht wird. Wir haben es aber geschafft, nicht im (wunderrschön mit Teppichen eingerichteten) Haus zu schlafen, sondern unser Zelt auf dem Tapcan aufzubauen und sind so dem Familienchaos und der betrunkenen Aufdringlichkeit entronnen. Was für eine Gegend.
Am Morgen ist Wolfgangs Hinterreifen platt.
Der heutige Tag ist mit dem Suchen von Löchern im Schlauch, dem Essen in einem Touristenlokal,
einem langen Mittagsschlaf und Nudeln-Kochen gefüllt.
einem langen Mittagsschlaf und Nudeln-Kochen gefüllt.
Heute ist (lateinisch pascha, von hebräisch pessach). Davon bekommen wir hier nichts mit. Für uns ist es ein Tag wie jeder andere freie Tag seit dem 1. August: Wäsche-Waschen, Räder-Checken, ein wenig schlafen, lesen, einkaufen und ein wenig die Zeit verbummeln.
Die Räder sind ein einem besseren Zustand als nach der Piste gedacht, nur bei Wolfgang geht beim neuen Schlauch schon wieder die Luft raus. Noch ist es ganz leicht. Aber morgen ist eh Schlauch-Wasch-Tag, also Find-das-Loch-Tag, dann kann er gleich mitgewaschen werden.
Das Gästehaus ist sehr schön, die Übernachtungsgäste kommen am Abend und fahren am Morgen schon wieder weiter. So sind wir tagsüber alleine mit einer Herde Ziegen, die im eigentlichen Wasser-Bassin sind.
Das ist leer, wie so viele in Zentralasien. In diesem Winter gab es zu wenig Schnee und im Frühjahr hat es kaum geregnet. So sind die Flüsse leer, die Stauseen auch, das Gras ist nicht hoch genug und die Bauern schauen besorgt auf den Sommer, ebenso wie die Hirten. Unser Gästehaus ist direkt am Berg gelegen und bekommt das Wasser aus dem Berg, so dass es hier fließendes Wasser gibt, nicht in Hülle und Fülle, aber es gibt es. Es wird in verschiedenen Behältern gesammelt und der Garten wird den ganzen Tag bewässert. Das Wasser aus dem Schlauch ist richtig heiß und so wird das Wäsche-Waschen zum Vergnügen. So sauber ist die Wäsche nach der Waschmaschine in Dushanbe nicht gewesen.
Die Ziegen (Capra) sollen eigentlich im Bassin bleiben, es ist auch ziemlich tief, so dass sie eigentlich dort auch nicht rauskommen und sich auf das viele frische Grün der Rosen stürzen können. Eigentlich, denn eine schafft es immer. Sie wird dann wieder hineingescheucht.
Eigentlich wollen wir uns zum Abendessen anmelden, aber inzwischen ist auch die gute Seele des Hauses nicht mehr da. Zwei Ziegen nutzen dies zum Ausbüchsen. Die anderen machen inzwischen einen gehörigen Krach. Wir entscheiden uns, einkaufen zu gehen und kommen aber nicht raus weil das Tor abgeschlossen ist, das beruhigt uns grundsätzlich sehr, aber jetzt kämen wir gerne raus. Jemand, der irgendwie auch zuständig ist, sieht uns vor dem Tor stehen und zeigt und den Weg nach draußen. Er steht für einen Moment ratlos vor den schimpfenden Ziegen, auch die beiden Ausbüchser sind wieder da. Er telefoniert und wir gehen. Auf dem Weg zum Einkaufen werden wir registriert. Das geht so, dass wir beim Vorbeigehen in das Büro der Miliz (russisch Милиция/Milizija) gebeten weren, dort von unserem Permit
in Kyrilliza (Кирилица, Кириллица, Ćirilica/Ћирилица) die Vornamen abgeschrieben werden und dahinter Chorugh (tadschikisch Хоруғ/Chorugh bzw. خارغ) geschrieben wird. Es ist heiß, beinahe schwül und das Dorf ist auf der Straße, neue Bäume werden gepflanzt, überall sind Kinder. Wir werden erstaunt angeschaut und alle Kinder sind begeistert, ihre Englisch-Kenntnisse auszuprobieren.
Wieder zurück im Hostel, ist dort große Aufregung. Jemand wichtiges muss noch kommen. Wir sitzen auf den Stufen, um zu essen und bekommen direkt einen Tisch auf die Stufen im Garten gestellt. So sitzen wir erhöht über dem Parkplatz und können uns das Spektakel anschauen: Alle Lampen werden angemacht. Dann wird das Bad gecheckt, es hält der Prüfung nicht stand, also wird es schnell geputzt. Alles organisiert von einem nervösen Mann im schwarzen Anzug. Der Bewässerungsschlauch wird in den Warm-Wasser-Tank gesteckt. Alles ist gut, alles ist vorbereitet. Ein Mann kommt mit einem ordinären Auto als Anhalter, es gibt einen Moment der Entspannung. Aber stopp: da war noch was: die Ziegen! Die machen immer noch Randale im trockenen Wasserbecken. Also müssen auch sie noch weg. Nun steigt also der Anzugmann ins Bassin und muss jede Ziege einzeln aus dem Bassin heben/werfen. Alles im Sicherheitsabstand zum schwarzen Anzug. Es ist eine Komödie. Schließlich: das Auto kommt, wir recken unsere Hälse und es steigt ein einzelner Mann aus, eindeutig westlich. Wir hatten schon mehr Prominenz erwartet und vermuten, dass es wohl der Lonely Planet Publications (abgekürzt Lonely Planet oder LP, deutsch: „einsamer Planet“) Mensch ist, der auch schon in Dushanbe war. Nun ja, er ist da, alle gehen und wir dann auch bald ins Bett. Die Abende sind hier so warm, dass es schwer fällt, die laue Nacht zu verlassen.
Bisher unveröffentlichte Notizen:
In Dushanbe fallen die vielen großen Autos auf, wir fotografieren Autos! Viele Modelle haben wir noch nie gesehen. Alles teuer, vieles Neuwagen, viele überhaupt erst in diesem Jahr zugelassen. Wahnsinn. Daneben Häuser, in denen es kein fließendes Wasser gibt und der Strom wird in der Nacht abgeschaltet. Aber auch riesige Villen. Latrinenbau auch in großen GEbäuden, diese laufen nach dem Regen über. Trinkwasser daher nur gekauft möglich. Auf dem Weg nach Osten lassen die Autos sofort nach, dafür rege Straßenbautätigkeit von Chinesen. Es entstehen Tunnel und es gibt Brücken. Flüsse alle hier leer oder mit ganz wenig Wasser, der Stausee ist auch deutlich wenig gefüllt. Wir hätten erwartet, dass die Gernzregion in einem ähnlichen Zustand ist wie viele andere Grenzregionen, in denen wir waren und die in der Nähe von Kriegsgebieten sind. Aber es ist ganz anders: die Dörfer sind bewohnt und die Häuser in einem guten Zustand. Es gibt in jedem Dorf ein Projekt von verschiedenen Hilfswerken, in der REgel dreht es sich dabei um Wasser, Bewässerung oder auch Trinkwasser. Aber auch Schulen werden mit Strom ausgestattet oder Gesundheitszentren gebaut.Manches können wir nicht lesen. Aber die Dörfer sind fast alle wirklich schön, gepflegt und von allen Generationen bewohnt und haben erreichbare Schulen, wenn auch nicht alle Kinder eingeschult sind. Es gibt wenige Dörfer weiter östlich am Panj, an die 30km vor Chorog, die verwahrlost wirken und wo die Männer betrunken über die Straße torkeln, die Häuser nicht gepflegt sind.
Harte Arbeitsbedinungen auf den steinigen Feldern, auf denen nichts wächst, was nicht intensiv bewässert wird. Das sind wieder handgezogene Gräben. Gefplügt wird vor allem mit Ochsenpflügen, manchmal aber auch per Hand, selten mit einem Traktor. Die afghanische Seite wirkt in der REgel viel grüner, die Felder anders genutzt, die Bewässerung anders geleitet. Gleich ist beiden, dass sie Bäume überall da pflanzen, wo es Wasser gibt und dass Esel ein Haupttransportmittel darstellen, wengleich das am Panj weniger ist als in den Regionen davor. Autos sind hier zum normalen Auto zurückgekehrt, viele alte Autos. Nur die Jeeps fallen auf, die als Sammeltaxen zwischen Chorog und Dushanbe fahren. Je näher wir an Chorog kommen, desto mehr dicke Autos gibt es und in Chorog sind es wieder sehr viele. Immer werden sie von 20-30 jährigen Männern gefahren, die mehr liegend als sitzend das Auto lenken und sschwarze Scheiben haben.
Die Soldaten kontrollieren zwar immer die Kopien unserer Pässe, wissen aber nicht os recht, was sie mit uns anfangen sollen. Sie schnorren uns an und wollen Zigaretten und Geld.
Der Tourismus ist hier sehr zu spüren vor allem daran, dass alles zu Geld gemacht wird. Es gibt nichts, was einfach so ist weil wir Gäste wären. Das ist schade.
Harte Arbeitsbedinungen auf den steinigen Feldern, auf denen nichts wächst, was nicht intensiv bewässert wird. Das sind wieder handgezogene Gräben. Gefplügt wird vor allem mit Ochsenpflügen, manchmal aber auch per Hand, selten mit einem Traktor. Die afghanische Seite wirkt in der REgel viel grüner, die Felder anders genutzt, die Bewässerung anders geleitet. Gleich ist beiden, dass sie Bäume überall da pflanzen, wo es Wasser gibt und dass Esel ein Haupttransportmittel darstellen, wengleich das am Panj weniger ist als in den Regionen davor. Autos sind hier zum normalen Auto zurückgekehrt, viele alte Autos. Nur die Jeeps fallen auf, die als Sammeltaxen zwischen Chorog und Dushanbe fahren. Je näher wir an Chorog kommen, desto mehr dicke Autos gibt es und in Chorog sind es wieder sehr viele. Immer werden sie von 20-30 jährigen Männern gefahren, die mehr liegend als sitzend das Auto lenken und sschwarze Scheiben haben.
Die Soldaten kontrollieren zwar immer die Kopien unserer Pässe, wissen aber nicht os recht, was sie mit uns anfangen sollen. Sie schnorren uns an und wollen Zigaretten und Geld.
Der Tourismus ist hier sehr zu spüren vor allem daran, dass alles zu Geld gemacht wird. Es gibt nichts, was einfach so ist weil wir Gäste wären. Das ist schade.
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