Samstag, 17. September 2011

15. September, Himejii, 411

15. September, Himeji (jap. 姫路市, -shi)
 
Das wichtigste Ereignis heute: Unsere Räder werden den Weg nach Europa antreten. Ein wenig neidisch sind wir schon: während wir Stunden mit unfreundlichen Chinesen verbringen werden, werden unsere Räder edel mit den Emirates fliegen, Dubai sehen und in Amsterdam landen. Alex fliegt mit einem Business-Ticket und alles unter 40 Kilo ist kostenfrei. Wir werden dann nach Amsterdam fahren und dann mit dem Rad zurück. Uns fällt ein Stein vom Herzen und den Weg von Amsterdam werden wir im Fluge zurücklegen, denn wir haben ja kaum noch Gepäck.
Bei strahlenden Sonnenschein und leeren Zügen machen wir uns auf den Weg nach Himeji, dem Inbegriff einer japanischen Burg. In Osaka holt uns der Alltag des Zugfahrens ein und es wird richtig voll. So stehen wir und können leider nicht so richtig aus dem Fenster sehen, denn der Zug geht – jedenfalls auf der Karte – direkt am Meer entlang. Wir befinden uns aber in einem der dicht besiedelten Gebiete, so dass wir Häuser über Häuser sehen. Hinter Kōbe (jap. 神戸市, -shi) wird es leerer und schließlich ist das Meer zu sehen und mit ihm auch die große Brücke, die Honshū (Zum Anhören bitte klicken! [hoɴɕuː] , jap. 本州 ‚Hauptprovinz‘; im Deutschen auch Honschu) mit  Shikoku (jap. 四国 ‚vier Länder‘; deutsch auch Schikoku) verbindet. In Himejii angekommen, begrüßt uns eine Großbaustelle nach der anderen. Der Bahnhof ist eine Baustelle und so sind die Hinweisschilder erstaunlich unklar. Dennoch ist es nicht schwer, die Burg ausfindig zu machen.   

Mit dem strahlend blauen Himmel sieht sie aus wie im Bilderbuch – wäre da nicht die zweite Großbaustelle, denn der Hauptturm ist eingerüstet.   

Aber die übrigen Türme und die Anlage selbst sind sehr beeindruckend.    




Wir werden in japanischer Manier durch die Anlage geführt und dürfen in die Baustelle (für einen extra Eintritt) hinein. Auf diese Weise können wir die Dachkonstruktion sehen und die Formen der Renovierung. Der Hauptturm selber ist zum Teil offen und ohne Auslagen in den Schaufenstern in der Besichtigung schlicht, was schön ist, denn die Konzentration ist dadurch auf das Gebäude selber gelenkt. Die Burg ist voller Winker. Für den Innenbereich sind sie gleich zu zweit. Einer lenkt die Besucher mit einer Flüstertüte in seine Richtung, der nächste, einen Meter entfernt, lenkt die Besuchenden dann die Treppe hinauf, nachdem er das grüne Licht vom nächsten Winker auf der halben Treppe hat. Das setzt sich noch drei weitere Winker fort und es ist erstaunlich, dass sie Art der „Stille Post“ zum Ziel führt. Wenn sich alle an das japanische Besuchertemperament halten würden.   

Tun wir aber nicht und bringen daher das Durchschleusen ein wenig durcheinander. Aber dafür sind die Holzkonstruktionen zu schön.
Wir fahren im Massentransport wieder zurück, entscheiden, bis Kyōto (jap. 京都市, -shi, im Deutschen meist Kyoto, seltener auch Kioto geschrieben) zu fahren und von dort nach Nara (jap. 奈良市, -shi).

Übrigens: Isabell und Uwe sind in Tibet!

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