Datum: 20.9.2010
Tag: 51
TagesunterstützerIn: Thomas Pröpper
von: Stip m NN 336
nach: Dolani m NN 307
km 11,84
Gesamt km 2943,2911
km/h: 10,52
Fahrzeit 01:07
gesamte Fahrzeit: 227:29:00
Anstieg in m pro h 25,97
Anstieg in m 29
Abfahrt in m: 58
höchster Punkt in m NN 337
Steigung/Gefälle 0,73
Aufgrund anhaltender Durchfälle, erhöhter Temperatur und dem dämlichen Sonnenbrand wollten wir ursprünglich hier in ein Hotel gehen. Das einzige Hotel vor Ort teilt uns ausgesprochen unfreundlich mit, dass es komplett ausgebucht ist. Vorstellen können wir uns das nicht (Es hat ca. 10 Stockwerke), kennen aber solche Reaktionen auf uns Radfahrende. Ironischerweise landen wir im Restaurant des Hotels auf der anderen Seite des Flusses, wo wir dann den Tag verbringen und um 17:00 weiterfahren um möglichst wenig Sonne abzukriegen. Hoffentlich wird es morgen mal besser!
19. September Vetersko (en macédonien Ветерско) – Štip [ʃtip] (mazedonisch Штип; bulgarisch Щип; türkisch İştip) 60,76km, 2970,7 Gesamt km
Datum: 19.9.10
Datum: 19.9.10
Tag: 50
TagesunterstützerIn:
von: Veterska m NN 475
nach: Stip m NN 336
km 60,76
Gesamt km 2931,4511
km/h: 11,66
Fahrzeit 05:12
gesamte Fahrzeit: 226:22:00
Anstieg in m pro h 81,15
Anstieg in m 422
Abfahrt in m: 561
höchster Punkt in m NN 510 Steigung/Gefälle 1,62
In der Nacht ist das Fieber wieder da, auch der Durchfall bleibt, dennoch fahren wir am nächsten Morgen los, da wir Nahrungsvorräte brauchen. Die Straße ist in einem unglaublichen Zustand. Auf dem Weg treffen wir die einzelne Kuh wieder, ansonsten werden wir nur von zwei Autos überholt und holen bald die Autobahn ein. Irgendwann gibt es wieder Teer, oder jedenfalls die meiste Zeit, so dass wir unser Tempo ein wenig steigern können. Fahren geht für mich (Gunda) auf dieser Straße noch nicht, dafür fehlen die Kräfte, daher schiebe ich. Wolfgang fährt wacker. Aus dem Nichts landen wir dann plötzlich in einer Hotelansammlung an einem Stausee, es ist grün, die Felder werden aufwendig bewässert. Wir erfragen den Weg in die Stadt, da die Straße sich gabelt. Wir folgen dem Weg, den uns zwei Männer zeigen und landen auf der Autobahn. Zurückfahren wollen wir jetzt auch nicht mehr und so bleiben wir die letzten 6 km vor Veles (kyrillisch Велес; türkisch Köprülü; griech. Βελεσά Velesa; früher auch Keuprulu) auf der Autobahn, was auch keinen weiter stört. Dort decken wir uns wieder mit Vorräten ein und verlassen die Stadt und werden direkt mit 7% begrüßt. Eine weitere Stunde fahren wir, dann ist die Sonne und die Erschöpfung zu groß und wir suchen einen Baum. Die Gegend hier ist noch trockener als „unser“ Platz, nur die Flussauen und die Umgebung der Flüsse ist grün. So sind diese von weitem zu sehen. Wir müssen weitere zwei Flusstäler durchqueren bis wir zum dritten kommen, wo das Ziel für heute ist. Plötzlich wird die Straße als Kraftfahrstraße definiert und wir müssen wieder auf eine Nebenstraße, die zunächst einen sehr schlechten Zustand hat. Der bessert sich bald in einen halbwegs erträglichen Asphaltbelag mit begrenzten umfahrbaren Schlaglöchern. Das Interessante an dem Verkehrskonzept ist, dass sämtliche Dörfer vom Beginn der Schnellstraße bis zur Stadt von der Schnellstraße abgeschnitten sind. Sie liegen direkt an der Straße, dürfen da aber nicht drauf und von der Schnellstraße darf man auch nicht runter.
Am Abend suchen wir Wasser und finden mit etwas Mühe einen Ort zum Schlafen.
In der Nacht und am Morgen geht der Virus richtig los und so verbringe ich (Gunda), die Zeit mit Fieber (aus mittelhochdeutsch vieber, dies von althochdeutsch fiebar, nachweisbar seit dem 9. Jahrhundert und entlehnt aus lateinisch febris, eigentlich „Hitze“[1]; auch die Pyrexie von altgriechisch πύρεξ(ις), pýrex(is), „Fieber haben“, von griechisch πυρετός, pyretós, „Fieber“[2]; vergleiche pyr, „Feuer“) und Durchfall (medizinisch Diarrhö oder Diarrhoe, von griechisch diárrhoia διάρροια ‚Durchfall‘, aus diá διά ‚durch‘ und rhéō ῥέω ‚fließen‘). Es ist klar, dass wir nicht weiterfahren können und wir sind froh, einen so idealen Platz gefunden zu haben. Die Quelle ist nah (und tatsächlich die einzige in der Gegend), unser Platz von der Straße nicht einsehbar, die Sonne erreicht das Zelt erst um 9:00 und ist bis 11:00 erträglich, ab dann gibt es Schatten unter den Bäumen, wo auch unsere Dusche hängt und die Räder stehen. Der Ausblick ist auf die hohen Berge Mazedoniens.
Nur die Autobahn über uns stört. Es kommen pro Tag zwischen 2 - 5 Autos und je eine Herde vorbei. Den Hirten lernen wir am Nachmittag kennen.
Ansonsten sehen wir einige voll bewaffnete Militärhubschrauber und manche andere Flugzeuge, einen Adler, eine einzelne Kuh.
Nur die Autobahn über uns stört. Es kommen pro Tag zwischen 2 - 5 Autos und je eine Herde vorbei. Den Hirten lernen wir am Nachmittag kennen.
Ansonsten sehen wir einige voll bewaffnete Militärhubschrauber und manche andere Flugzeuge, einen Adler, eine einzelne Kuh.
Als in der Nacht das Fieber wieder steigt, bleiben wir auch einen zweiten Tag dort. Diesmal gibt es vier Mountainbiker, die aber weder uns noch die Quelle sehen, weil sie so auf die Straße konzentriert sind. Der Hirte wählt diesmal einen anderen Weg und es fahren mehr Autos. Wir sehen eine Eidechse mit rotem Hals kurz vor Sonnenuntergang. Mazedonien hat westeuropäische Zeit, daher geht die Sonne bereits um kurz vor 18:00 Uhr unter! Um um 19:00 ist es stockfinster. Ab ca 17:30 ist die Temperatur im Zelt wieder erträglich, so dass der Sonnenuntergang zu betrachten ist. Am Nachmittag steigen meistens Wolken auf, die aber nicht abregnen. Es ist eine so trockene Gegend, selbst die Quelle ist ganz schwach. Die Straße ist in einem katastrophalen Zustand, vermutlich durch die schweren Maschinen für den Autonbahnbau kaputt gegangen, denn Restteer-Belag ist noch zu sehen, ebenso Teile einer sehr alt wirkenden Straße. Wir überlegen, was der Hirte wohl gemacht hat, als seine (einzige) Quelle beim Bau nicht zugänglich war. Aus der Perspektive, wie wir reisen, sind Autobahnen etwas ganz unnatürliches in die Landschaft gebautes Etwas.
Uebrigens: Rieke und Torsten sind schon in der Tuerkei.
16. September Blace (kyrillisch Блаце) – Vetersko (en macédonien Ветерско) 61,90 km, 2909,0 Gesamt km
Datum: 16.9.10
Datum: 16.9.10
Tag: 47
TagesunterstützerIn:
Axel Bernd Kunze
von: Blace m NN 385
nach: Veterska m NN 475
km 61,9
Gesamt km 2870,6909
km/h: 12,37
Fahrzeit 05:00
gesamte Fahrzeit: 221:10:00
Anstieg in m pro h 46,40
Anstieg in m 232
Abfahrt in m: 142
höchster Punkt in m NN 515
Steigung/Gefälle 0,60
Am Morgen können wir begutachten, was als Alternative zur Straße vorgesehen ist.
Zum Zelten ist es ok, mehr nicht. Auch wenn die Schilder in großer Hartnäckigkeit sich wiederholen, bleiben wir auf der Straße und kommen irgendwann nach Skopje. Die Stadt ist 1963 komplett durch ein Erdbeben zerstört worden und völlig neu aufgebaut. Wir finden keine Postkarten und auch sonst wenig Sehenswertes und suchen uns den Weg nach Süden, da wir auf der Autobahn leider nicht fahren dürfen. Die Straße ist gut und führt uns durch die vielen Straßendörfer, die ihren ganz eigenen Charme im Chaos haben. Es ist plötzlich heiß, Mittelmehrklima, nachdem es am Morgen knapp zehn Grad waren. Da wir beide angeschlagen sind, machen wir eine Mittagsrast im Schatten, bevor wir weiter fahren, immer Bergab, wie wir denken. Der Weg führt bald bergauf und es ist klar, dass es einen kleiner Pass ist.
Einerseits ist es total angenehm, aus dem Tal raus zu sein, andererseits ist es immer noch heiß und die Straße steil. (eine persönliche Anmerkung von mir = Gunda: heute ist ein regelrechter Tieftag, da mich ein Virus erwischt hat und ich mit klappernden Zähnen den Berg hochgefahren bin und immer nur gehofft habe, dass es hinter dem Pass Wasser gibt, weil ich nicht mehr wusste, wie fahren da alles wehtut). Hinter dem Pass ist die Autobahn hoch über uns und es geht bergab, Unsere Idee, in den nächsten Ort zu fahren zerschlägt sich direkt, als der Zustand der Straße von Teer auf Sand, Schotter, Schlaglöcher, Steine wechselt, Zum Glück gibt es eine Quelle
und wir finden einen romantischen Ort, nur getrübt durch die Autobahn.
Zum Zelten ist es ok, mehr nicht. Auch wenn die Schilder in großer Hartnäckigkeit sich wiederholen, bleiben wir auf der Straße und kommen irgendwann nach Skopje. Die Stadt ist 1963 komplett durch ein Erdbeben zerstört worden und völlig neu aufgebaut. Wir finden keine Postkarten und auch sonst wenig Sehenswertes und suchen uns den Weg nach Süden, da wir auf der Autobahn leider nicht fahren dürfen. Die Straße ist gut und führt uns durch die vielen Straßendörfer, die ihren ganz eigenen Charme im Chaos haben. Es ist plötzlich heiß, Mittelmehrklima, nachdem es am Morgen knapp zehn Grad waren. Da wir beide angeschlagen sind, machen wir eine Mittagsrast im Schatten, bevor wir weiter fahren, immer Bergab, wie wir denken. Der Weg führt bald bergauf und es ist klar, dass es einen kleiner Pass ist.
Einerseits ist es total angenehm, aus dem Tal raus zu sein, andererseits ist es immer noch heiß und die Straße steil. (eine persönliche Anmerkung von mir = Gunda: heute ist ein regelrechter Tieftag, da mich ein Virus erwischt hat und ich mit klappernden Zähnen den Berg hochgefahren bin und immer nur gehofft habe, dass es hinter dem Pass Wasser gibt, weil ich nicht mehr wusste, wie fahren da alles wehtut). Hinter dem Pass ist die Autobahn hoch über uns und es geht bergab, Unsere Idee, in den nächsten Ort zu fahren zerschlägt sich direkt, als der Zustand der Straße von Teer auf Sand, Schotter, Schlaglöcher, Steine wechselt, Zum Glück gibt es eine Quelle
und wir finden einen romantischen Ort, nur getrübt durch die Autobahn.
Im Balkan ist nichts so, wie man es kennt!
15. September Prizren (albanisch auch Prizreni, serbisch Призрен/Prizren) – Blace (kyrillisch Блаце) 84,77 km, 2846,0km
Datum: 15.9.10
Tag: 46
TagesunterstützerIn:
von: Prizren m NN 465
nach: Blace m NN 385
km 84,77
Gesamt km 2808,7909
km/h: 11,36
Fahrzeit 07:27
gesamte Fahrzeit: 216:10:00
Anstieg in m pro h 179,46
Anstieg in m 1337
Abfahrt in m: 1417
höchster Punkt in m NN 1553
Steigung/Gefälle 3,25
Wir starten in Prizren (albanisch auch Prizreni, serbisch Призрен/Prizren) und versorgen uns mit viel Wasser, da wir fast 1.200 Höhenmeter vor uns haben. Es geht zunächst gemächlich nach oben, immer am Fluss entlang. Wir kommen am zerstörten Erzengelkloster (serbisch Манастир Свети Арханђели/Manastir Sveti Arhanđeli) vorbei, dass von der Kosovo-Truppe, kurz KFOR (englisch Kosovo Force) bewacht wird und gesichert ist. Auch passieren wir zerstörte Gebäude, die von der KfW (zuvor: KfW Bankengruppe; vollständiger Name gemäß § 1 Abs. 1 S. 1 KfW-Gesetz: Kreditanstalt für Wiederaufbau) wieder aufgebaut werden. Je höher wir kommen, desto weniger wirkt auf den ersten Blick zerstört, immer wieder fallen aber abgebrannte Häuser in den Blick. Unser Anblick ruft Erstaunen und Zurufe aus, es ist wieder die Bergsituation. Wir kaufen in einem kleinen Laden Saft und trinken den Ayran und essen das Sesambrot, beides haben uns die Pensionsbesitzer mit auf die Reise gegeben. Sofort werden wir gebeten, auf einer Bank vor dem Friseur Platz zu nehmen und bekommen noch einen Tisch dazu gestellt. Es ist zur Abwechslung ein ganz normaler Pass, der bald immer steiler wird. Erstaunlich ist, dass ca. 10 km von Prizren entfernt riesige Villen und Hotelanlagen gebaut werden. Immer wieder überholt uns eines der internationalen Autos und hält an einem der Restaurants. Wir denken, das sei alles, bis wir zum Pass kommen. Dort entsteht ein ganz neues Dorf – ein Feriendorf für Scheiche und Kanadier. Das erfahren wir im Restaurant, wo wir für das Mittagessen einkehren. Der Wirt hat lange in Duisburg gelebt und erzählt einiges. In der Gegend vor dem Pass leben fast nur Albaner (albanisch Shqiptarët), muslimische Albaner. Es ist eine Gegend, die an die Alpen erinnert und dort wird für die muslimische Gesellschaft mit Geld gebaut. Nun ahnen wir immer mehr, dass der Flughafen in Kukes, den ein Scheich dorthin gebaut hat im Krieg damit die Hilfsgüter ankommen, weil die Straße so schlecht war und der im Augenblick eingemottet ist, da Hochtief Airport GmbH (HTA) einen Vertrag für 20 Jahre auf Monopol-Rechte für den internationalen Flugverkehr in Tirana hat, auch andere Hintergründe haben könnte.
Hinter dem Pass ändert sich plötzlich die Bevölkerung und die Landschaft.
Es sind vor allem serbische Dörfer. Immer wieder sind EU-Schilder zu sehen, die für Rekonstruktions- und Rückkehrer Projekte Geld geben. Wir stellen fest, dass mit jeder Kurve und jedem Dorf die Sympathien sich ändern. Es gibt zwei große Denkmäler für die UÇK [ˌuː.ʧeːˈkaː] (Kurzform für Ushtria Çlirimtare e Kosovës, dt.: „Befreiungsarmee des Kosovo“).
Wir kommen fast in der Dunkelheit an der Grenze an und kommen in der Dunkelheit über die Grenze. Es gibt dort eine riesige Güterabfertigung und extra Hinweise für die KFOR. Der Nachschub scheint vor allem über Mazedonien, auch Makedonien, (mazedonisch Makedonija Македонија, albanisch Maqedonia), amtlich Republik Mazedonien bzw. Republik Makedonien (maz. Republika Makedonija Република Македонија, alb. Republika e Maqedonisë) zu kommen. Mazedonien begrüßt und damit, dass das Radfahren auf der Straße nach Skopje verboten ist. Es ist stockfinster, wir haben kein Wasser gefunden und suchen uns auf der alten Straße einen Platz zum Schlafen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen