Donnerstag, 23. Juni 2011

20.-23. Juni, Osaka, 324, 325, 326

23. Juni, Ōsaka (jap. 大阪市, -shi, [oˌosaka] Audio?/i)

Heute ist der Tag der Tage: wir schleppen die – wie sich rausstellt doch „nur“ 14kg – zur Post (jap. 日本郵政公社, Nippon Yūsei Kōsha) . Unsere „Polentasche“ wird ohne jedes Nachfragen als Paket genommen und so sind wir nun unsere Daunenjacken und Thermohosen und ähnliches los. Wir fahren zurück, suchen einen weiteren Fahrradladen, den wir nicht finden, dafür aber einen Bäcker und einen Supermarkt. Hier ist das Essen zum Erwärmen in der Mikrowelle, das es in jedem kleinen und großen Supermarkt neben der großen Sushi-Auswahl als Auswahl gibt – im Supermarkt bezahlbar und zudem gibt es vor Ort Mikrowellen. Auf die Dauer fehlt dann vielleicht das Gefühl, dass Essen etwas anderes sein könnte als Nahrungszunahme, aber angesichts der Preise ist es doch eine gute Lösung. Denn eine Packung Nudeln kostet so viel wie zwei Essen aus dem Supermarkt… Vom Preisniveau her sind wir nun wirklich wieder im Westen angekommen.
Wir müssen nun packen und noch den Achter aus Gundas Hinterrad rausbekommen. Eine Idee unserer Route haben wir zwar, aber genau anschauen sollten wir sie trotzdem. Obwohl so viel weggeschickt ist, sind die Taschen immer noch schwer. Es ist zum Mäusemelken! Wir sind hier richtig im Hochsommer gelandet, es regnet nun schon den zweiten Tag nicht mehr, ist auch gar nicht so feucht, sondern heiß und windig. Ganz ungewohnt, alles ist grün und blüht, überall duftet es und es sind viele Menschen unterwegs. Hier ist es eine Selbstverständlichkeit, Sonnenschutz mit dem Schutzfaktor 50 zu kaufen. Wir freuen uns auf die Fahrt mit dem Wechsel zwischen Berg und Meer.
22. Juni, Ōsaka (jap. 大阪市, -shi, [oˌosaka] Audio?/i)
Heute scheint auch wieder die Sonne und der Tag steht erneut im Zeichen der Reparatur. Uns wird deutlich, dass wir das nicht alles schaffen und verlängern noch einen Tag. Wir haben vieles immer aufgeschoben „wenn wir in China [ˈçiːna] (oberdt.: [ˈkiːna]) sind“, das Austauschen der Ersatzteile stand eh erst jetzt auf dem Programm. Außerdem wollen wir nun endlich das Paket fertig bekommen, was wir schon in Kaxgar (in der Antike chinesisch 疏勒 Shūlè, altgriechisch möglicherweise Kasia[1]) wegschicken wollten, aber am Feiertag gescheitert waren. Am Nachmittag fahren wir dann die drei Fahrradläden, die es hier in der Straße gibt, ab um Schrauben zu suchen. Wir bekommen welche für den Ständer an Gundas Rad, so ist das Gewurschtel schon mal vorbei. Anschließend gehen wir zum Italiener, das ist in Japan (jap. 日本, Nihon/Nippon; anhören?/i) zwar sündhaft teuer (eigentlich nur die Getränke), aber es ist wirklich gut und ein anderer Geschmack. Insgesamt sind wir froh, überhaupt wieder essen zu können. Am Abend steht Baden in dem wunderbaren japanischen Bad auf dem Programm.

Reparaturen:
In der Küchentasche:
Die Olivenölflasche ist tatsächlich undicht, umgefüllt in eine andere Flasche. Sonst ist da alles in Ordnung
Sonstiges:
Die Uhr ist nach dem Batteriewechsel in Shanghai nicht mehr zusammenbaubar gewesen. Auch zwei Geschäfte in Osaka schaffen das nicht. Jetzt ist sie halbwegs geschraubt und zeigt wieder Zeit, Höhe und Barometer an (Letzeres fällt).
Klamotten:
Strümpfe ersetzt, da sie alle total viele Löcher haben, sonst ist alles in Ordnung.
Reparaturen:
Terraliner AlloyS von Wolfgang:
Neue Mäntel (4.712,45 km Laufleistung)
Original Schimano Schaltzughülse eingebaut (Schaltung funktioniert nach wie vor nicht)
Neuen Spiegel rechts angebaut für jap. Linksverkehr (alter Spiegel bei Bahnfahrt zerstört)
Kette und Kassette sowie Bremsklötze neu (4.712,45 km Laufleistung)
Neuer Schmutzfänger am hinteren Schutzblech (alter fehlte nach der Bahnfahrt)
Steigungsmesser nicht ersetzbar (fehlt nach Bahnfahrt)
Heute Morgen scheint die Sonne! Es gibt blauen Himmel! Wir verbringen den Tag mit dem Reparieren der Räder (Wolfgang) und der Suche nach Einzelteilen und der Post (Gunda). Am Abend haben wir viel geschafft und hoffen, morgen den Rest hinzukriegen und dann endlich wieder loszukönnen.
Ein kleiner Eindruck aus Ōsaka (jap. 大阪市, -shi, [oˌosaka] Audio?/i):


Anschauen tun wir uns nichts, da Alex ja hierhin kommt und wir dann mit ihr zusammen uns sowohl Ōsaka (jap. 大阪市, -shi, [oˌosaka] Audio?/i) als auch Kyōto (jap. 京都市, -shi, im Deutschen meist Kyoto, seltener auch Kioto geschrieben) und Tokio (auch: Tokyo, jap. 東京, Tōkyō anhören?/i) anschauen. Wir freuen uns sehr, dass sie kommt.
Vitelli-Camping Hänger:
Fahne und Rücklicht auf die rechte Seite für japanischen Linksverkehr montiert
Problem: eine der Arretierungskugeln einer der beiden Steckachsen fällt heraus. Es bleibt also nur noch die zweite Kugel.
Signature von Gunda: (17.351,45 km Gesamtlaufleistung)
Vorderer und hinterer Mantel miteinander getauscht (2.245,6 km Laufleistung)
Kette und Kassette sowie Bremsklötze neu (4.712,45 km Laufleistung)
Neuer Spiegel rechts montiert für jap. Linksverkehr (alter Spiegel bei Bahnfahrt zerstört)
Fahne rechts montiert für japanischen Linksverkehr
Kettenschutz repariert (bei Bahnfahrt durchgebrochen)
Zahnkranzschutz und Lenkerklingel nicht ersetzbar (beides fehlt nach Bahnfahrt)
Abgebrochene Schraubenteile von Ständer entfernt und mit neuen Schrauben wieder montiert.
Karabinerhaken für Trinkflasche ersetzt (fehlt nach Bahnfahrt)

20. Juni, Ōsaka (jap. 大阪市, -shi, [oˌosaka] Audio?/i)

Der Morgen begrüßt uns mit weiterem Regen. Dafür gibt es im Grunde keinen Wellengang mehr. Nach dem Frühstück legt das Schiff schon an und es kommt das japanische Ärzteteam zum Fiebermessen und alle Stellen sich in der Reihenfolge ihrer Nummernkärtchen, die es zum Einchecken gab, auf. Auf diese Weise muss der Name nicht erfragt werden. Wir haben unsere bestimmt verwechselt. Dann dauert es noch eine Stunde, bis wir von Bord dürfen. Es ist alles ganz ruhig. Unser Gepäck ist da, ebenso die Räder. Unsere Räder sind so unendlich dreckig durch die Schlammschlacht im Pamir (womöglich aus Sanskrit upa-meru, „Nahe dem (Berg) Meru“, oder aus Persisch pāye mihr, „Zu Füßen Mithras“)[1][2], dass sie erst gereinigt werden müssen und dann desinfiziert. Uns ist das alles fürchterlich peinlich, da zwei Angestellte nun um unsere Räder auf Knien rutschen und reinigen. Sie entschuldigen sich bei uns, dass wir warten müssen. Es ist alles ganz ruhig und freundlich. Als wir die Räder des Wagens auspacken, sowohl ein Lächeln als auch ein Schrecken über alle Gesichter, einschließlich unserer. Also werden die auch noch gereinigt. Dann kommen wir ohne jede Probleme durch den Zoll und können die Räder beladen. Es regnet immer noch in Strömen. Zum Glück gibt es eine ganz gute Karte vom Hafen, so dass wir das nächste Einkaufszentrum ansteuern und dort Geld bekommen und auch eine Karte. Wir fahren zur Jugendherberge im Süden, wunderschön gelegen. Sie ist voll. Das ist dem Jugendherbergsmenschen so peinlich, dass er uns zwei Getränke schenkt. Er ruft in der anderen Jugendherberge an, dort ist ein Zimmer frei. Sie ist 20 km entfernt in der Stadt. Also fahren wir zurück, inzwischen ohne Regen. Der Linksverkehr ist gar nicht so schlimm und es gibt eine Verkehrsregelung ganz ohne Hupen und Autos halten an und die Ampeln werden ernst genommen. Wir sind erstaunt über die Ruhe und Gelassenheit, mit der hier der Straßenverkehr geregelt ist und vor allem über die vielen, vielen Radfahrenden. Wir finden die Jugendherberge, auch sie ist sehr schön im Park in einem Teil des Sportstadions. Nach einigem Hin und Her bekommen wir ein Zimmer, in dem wir drei Nächte bleiben können ohne umzuziehen. Es ist im Japanischen Stil und sehr schön. Nach einem guten Essen, das preislich sogar geht, nur die Übernachtung ist teuer, genießt Gunda noch das Japanische Bad während Wolfgang schon anfängt, den Blog nachzuarbeiten. Hier geht das ja alles wieder.

Und: So ging´s bei Rieke und Torsten weiter: hier.

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