Heute Morgen erfahren wir über Twitter, dass es bei Fukushima wieder ein Erdbeben der Stärke über 5 gegeben hat. Außerdem sind dort durch den Starkregen Überflutungskatastrophen. In den USA sind 34 Reaktoren im Erdbebengebiet, aber an den Neubauplänen wird nicht gerüttelt. In einer Stadt mit einer Kriegs-Nuklear-Katastrophe erscheint das alles noch einmal in einem anderen Licht.
Heute gehen wir in die Memorial Hall. Ein beeindruckender Ort. Ein erschütternder Ort. Zunächst gibt es ein kreisrundes Wasserbecken,
das an die Not, Wasser zu finden und Wasser trinken zu müssen, erinnert. Wasser, das dann kontaminiert ist. Dann geht es – wie immer in einem langen und einem kurzen Weg – in die Hall selbst. Diese ist schlicht einfach und durch die lichtdurchleuchteten Glassäulen bestimmt.
Diese konzentrieren auf ein Regal mit allen Toten, das wiederum auf das Explosionszentrum der Bombe hinzeigt.
Bis 2010 sind es über 150 000, die direkt oder an den Folgen der Bombe gestorben sind. Wir bleiben eine Weile da und können so einen alten Herrn erleben, der vor den Namen laut betet.
Danach geht es ins städtische Museum zur Geschichte und Folklore Nagasakis, das ist eine eher heitere Ansammlung von Gegenständen des täglichen Lebens. Fast gänzlich in Japanisch gehalten, erklärt sich nur manches von selber. Noch ein Museum steht auf dem Programm und das bei großer Hitze und Schwüle und dem ständigen Wechsel der viel zu stark klimatisierten Räume und der Temperaturen draußen: die künstliche Insel, auf die einerseits Europäer über Jahrhunderte in ihrem Leben beschränkt waren, andererseits dadurch Japan ein Tor zur Welt eröffnet wurde. Die Kolonialisierungszeit von Portugal, den Niederlanden und anderen Ländern wurde hier direkt eingegrenzt auf diese Insel und daher ist die Zeit positiv als Zeit und Ort des Wissensaustausches – vor allem des Imports von Wissen, Tieren, Pflanzen aus anderen Ländern der Kolonien – beschrieben. Es ist alles wiederaufgebaut
und schön ist es zu beobachten, wie die Freiwilligen, die durch das Museum führen, die europäische Einrichtung und Essenkultur erklären. Es ist eine andere Welt und ein anderer Eindruck von Nagasaki
und mit diesen vielen Eindrücken kehren wir zurück in unsere eigene Welt des Radfahrens. Immer wieder sind Kulturen, Religionen, Ethnien mit ihrer oft so schmerzhaften Geschichte ganz präsent und wir fahren weiter und es begegnet uns die nächste. Nun sind wir ein Jahr unterwegs und fahren von Verwicklung, Krieg und Frieden zur nächsten Verwicklung, Krieg und Frieden. Manches ist ganz aktuell (wie gerade wieder Kosovo (auch der Kosovo oder das Kosovo;[5] albanisch Kosova/Kosovë, serbokroatisch Kosovo/Косово) und Serbien (serbisch Србија/Srbija anhören?/i)), manche lange her. Und doch bleibt die Prägung und die kulturelle Eigenart bekommt eine Färbung. Erstaunlich ungefärbt erscheint hier das Christentum, auf jeden Fall in der Architektur.
Unsere eigene Geschichte geht weiter und dennoch schauen wir im Augenblick immer wieder zurück und stellen auch anhand von Statistiken fest, was alles gewesen ist. So zum Beispiel unser Reisetempo. Im Vergleich zu anderen sind wir ja eher langsam, aber manchmal waren wir dennoch richtig schnell! (Auch wenn es dann in der Regel bergab ging…)
Statistik: ein Jahr auf dem Fahrrad
Unsere schnellsten Etappen
km/h – Tag - von – NN – nach – NN
18
|
200
|
Emam Taqi
|
1405
|
Shurak Maleki
|
838
|
97,06
|
17,2
|
153
|
Baqerabad
|
2052
|
Mahabad
|
1024
|
88,45
|
17
|
299
|
Taktudulak Daban
|
2806
|
Kashi
|
1299
|
139,2
|
16,98
|
90
|
Yaglipinar
|
1081
|
Kurutlutepe
|
907
|
101,47
|
16,76
|
18
|
Tamsweg
|
1065
|
Murau
|
851
|
41,38
|
16,43
|
95
|
Gülek
|
984
|
Beyramil
|
121
|
34,7
|
16,05
|
20
|
Weissenburg
|
716
|
St. Stefan
|
463
|
87,87
|
15,87
|
52
|
Dolani
|
307
|
Strumesnica
|
260
|
94,49
|
15,86
|
32
|
Doroslovo
|
139
|
Srem. Kamenica
|
216
|
90,58
|
15,71
|
93
|
Numunegocmen
|
1134
|
Pozanti
|
787
|
78,73
|
15,7
|
100
|
Gaziantep
|
862
|
Birecik
|
381
|
64,39
|
15,65
|
19
|
Murau
|
851
|
Weissenburg
|
716
|
60,23
|
15,6
|
40
|
Bajevo Polje
|
1092
|
Podgorica
|
162
|
101,33
|
15,6
|
281
|
Alichur
|
3863
|
Murghab
|
3666
|
91,9
|
15,47
|
139
|
Arak
|
1669
|
Rehjerd
|
1617
|
76,84
|
15,39
|
189
|
Teheran
|
1168
|
Garmsur
|
861
|
100,14
|
15,37
|
142
|
Robat-e Tork
|
1876
|
Murcheh Khort
|
1622
|
88,73
|
15,35
|
26
|
Zagreb
|
143
|
Markovac
|
162
|
87,12
|
15,27
|
13
|
München
|
Prien am Chiemsee
|
465
|
96,78
| |
15,21
|
96
|
Beyramil
|
121
|
Incirlik
|
32
|
84,79
|
15,2
|
197
|
Kahak
|
818
|
Sabzevar
|
976
|
87,81
|
15,19
|
195
|
Shahrud
|
1377
|
Miyandasht
|
1156
|
90,31
|
15,12
|
91
|
Kurutlutepe
|
907
|
Aksaray
|
948
|
97,21
|
15,1
|
234
|
Sayrab
|
875
|
Termiz
|
382
|
99,9
|
15,06
|
31
|
Mohacs
|
143
|
Doroslovo
|
139
|
87,15
|
15,05
|
62
|
Kamriotissa
|
10
|
Ipsala
|
10
|
54,51
|
14,88
|
56
|
Gravouna
|
20
|
Komotini
|
41
|
89,54
|
14,83
|
14
|
Prien am Chiemsee
|
465
|
Hallein
|
398
|
92,4
|
14,78
|
34
|
Prinjavor
|
118
|
Milici
|
243
|
94,33
|
14,69
|
33
|
Srem. Kamenica
|
216
|
Prinjavor
|
118
|
95,03
|
14,69
|
128
|
Kamyaran
|
1674
|
Kermanshar
|
1530
|
71,11
|
14,6
|
196
|
Miyandasht
|
1156
|
Kahak
|
818
|
85,54
|
14,58
|
105
|
Tanyeli
|
596
|
Kiziltepe
|
509
|
88,66
|
14,54
|
24
|
Rozno
|
195
|
Zagreb
|
143
|
67,6
|
14,52
|
23
|
Rimske Toplice
|
241
|
Rozno
|
195
|
36,15
|
14,49
|
27
|
Markovac
|
162
|
Darany
|
146
|
83,06
|
14,4
|
236
|
Termiz
|
382
|
Qumqorghan
|
426
|
82,39
|
14,37
|
97
|
Incirlik
|
32
|
Osmanye
|
137
|
67,73
|
14,36
|
192
|
Ahuan
|
1487
|
Damghan
|
1084
|
109,03
|
14,28
|
92
|
Aksaray
|
948
|
Numunegocmen
|
1134
|
79,15
|
Wenn wir auf unsere Ausrüstung schauen, dann können wir sagen:
Unsere Hosen sind super, ebenso die T-Shirts und die Unterwäsche. Die Handschuhe geben den Geist auf. Das Zelt hat sieben neue Reißverschlüsse und ist jetzt wieder prima, aber ein Zelt mit zu langen und zudem noch runden Reißverschlüssen ist wirklich eine Fehlkonstruktion. Die Fahrradschuhe und Sandalen haben sich auch bewährt, ebenso die Regenkombi aus Hose, Schuhe und Regencape. Die Wärmflasche ist ein Muss, so wie es die Wäscheschnur, die Wäscheklammern und die Ortlieb-Faltschüssel ist. Von den langen Unterhosen hätten die Thermo- und eine weitere Unterhose ausgereicht. Drei T-Shirt sind genug, diese sollten aber einen UV-Schutz haben. Ein Paar dicke, ein Paar dünne Strümpfe reicht aus, in islamischen Ländern empfiehlt sich ein drittes Paar. Die UV-Hemden sind super, zwei reichen aus. Es reicht ein Leatherman und ein großes Schweizer Messer und mit einem Löffel alleine kommt man auch weit. Für Öl empfiehlt sich eine gute Flasche. Wir haben die vielen Tupperschüsseln nicht gebraucht, im Grunde ist eine große für den Kaffee bei den Kaffee-Fans und eine für Marmelade ausreichend. Super sind die „Zip-Tüten“ in den zwei Größen, so dass Klamotten, (etwas DIN a 4 Größe) und kleine Sachen (etwa die Hälfte von DIN a 5) hineinpassen. Viele kleine Packsäcke, die mit Handtüchern etc. mitkommen, sind unerlässlich. Wir würden immer wieder ein normales Küchenhandtuch, ein kleines schnelltrocknendes Handtuch und die zwei schnelltrocknenden Körperhandtücher mitnehmen.
Bei den Schläfsäcken sind wir von unserem dicken Schlafsack (Meru Great Dream) begeistert und von den Fleeceschlafsäcken. Vielleicht wäre es sinnvoller, zwei der Meru und die beiden Fleeceaschlafsäcke zu kombinieren, als eine dritte Sorte dabei zu haben. Das ist der erste Rückblick.
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