Dienstag, 12. Juli 2011

6.-8. Juli bis Saiki, 340, 341, 342

8. Juli Tasukushi bis Saiki, 51,21 km, 12.614,9 ges.km

Datum: 8.7.11
Tag: 342
TagesunterstützerIn:
von: Tatsukushi m NN 6
nach: Saiki m NN 14
km 51,21
Gesamt km 12488,3946
km/h: 12,5
Fahrzeit 04:06
gesamte Fahrzeit: 989:10:00
Anstieg in m pro h 57,07
Anstieg in m 234
Abfahrt in m: 226
höchster Punkt in m NN 84
Steigung/Gefälle 0,90

Die Nacht ist unvorstellbar heiß und schwül und die Mückenmenge überwältigend und sie stechen sogar durch den Mückenschutz hindurch. Aber es ist schon wieder trocken geblieben, nun schon einen Tag und eine Nacht. Der Morgen ist zwar ziemlich wolkenverhangen, aber über dem Meer ist es gutes Wetter. Wir verlassen diesen Campingplatz, der doch ein wenig seltsam ist, auf dem Herrenklo hängen die gebrauchten Kondome in der Toilettentüre…
Die Straße führt uns an der Steilküste entlang, immer wieder wunderschön. 


Japan (jap. 日本, Nihon/Nippon; anhören?/i) ist das ideale Land, um eventuelle Tunnelanimositäten zu begegnen, denn man kommt nicht drum herum. Meistens nicht, manchmal gibt es noch die alte Straße, hier geht sie dann direkt an der Küste entlang und wir fahren eine. Sie führt zum Leuchtturm  


und von dort gibt es einen Fußweg zur Klippe. 


Unten auf den Felsen campieren Angler mitten im Ozean. 


Wir erklimmen auch noch den Schrein 


und fahren dann weiter. 


Es geht bergauf und bergab und wir sind sehr schnell an der Küstenstadt Sukumo (jap. 宿毛市 -shi). Dort geht die Fähre auf die nächste Insel Kyūshū (jap. 九州, anhören?/i, deutsch „neun Provinzen“). 


 
Nach einem guten, aber doch ein wenig einseitigem Nudelessen und der Suche nach einem Supermarkt verlassen wir auf der Fähre diese schöne Insel. Wir fahren einer Regenfront entgegen und sind froh, dass wir fürs heute Abend davon verschont bleiben. 


Die Suche nach einem sicheren Platz gestaltet sich nicht so leicht, nun sitzen wir hinterm einem Felsen und einem Handymasten und der Eisenbahn im Gras eines Obstgartens und werden wahnsinnig ob der Mücken. Skandinavien ist dagegen ein Kinderspiel!

7. Juli, Tatsukushi 

Es geht ein heftiger Sturm mit ein wenig Regen, wir fühlen uns aber recht sicher in unserem Beton-Verschlag.


Der heutige Tag steht im Motto des Sight-Seeings. Wir laufen zunächst zum Informations- und Verkaufspunkt wo wir jemanden finden, der ein wenig Englisch kann. Wir laufen zum Unter-Wasser-Beobachtungsort und sind ganz fasziniert. 


Es ist rund gestaltet und hat eine Menge Fenster, 


durch die wir viele Fische eben im Ozean beobachten können. 


Wir vermuten, dass sie dort gefüttert werden und so dort bleiben. Faszinierend ist vor allem zu sehen, dass Fische sich im offenen Wasser ganz anders bewegen als im Aquarium


Die Strömung ist ziemlich stark und der Wellengang auch und so werden sie Hin und Her gewogen. 


Nach einer Weile überwiegt dann aber das Tremendum über dem Faszinosum und wir erklimmen wieder die Erdoberfläche.  


Auf der Suche nach dem Boot mit dem Glasboden machen wir endlich Fotos von den vielen Blumen üm uns herum 


und versuchen auch, den einen oder anderen Schmetterling zu fotografieren  


(mit lieben Grüßen an Wiho!) und kommen dann zu dem einzigen offenen Geschäft, hier geht es um Tauchen und Surfen und wir erfahren, dass das Wetter zu schlecht für die Bote ist, aber kein Sturm aufzieht.


Also laufen wir zum einzigen Supermarkt, essen wieder lecker Fisch und laufen dann einen faszinierenden Weg an der Steilküste entlang zurück. Es geht über Sandsteinformationen entlang an surrealen Felsen


, das Meer immer neben uns. 


Da können wir auch den Stein für George in eine der vielen natürlichen Nischen legen.


Nach einem langen Sitzen am Strand unterm Dach – es sieht hier aus wie an der Nordsee im November – laufen wir den Weg zurück 


und bleiben noch eine Weile an der Flutmauer sitzen und beobachten die Greifvögel.


Die Duschen sind her unberechenbar, es gibt aber eine Menge Wasser. 

6. Juli Cape Ashizuri (足摺岬 Ashizuri-misaki) bis Tatsukushi, 29,41 km 12.563,7 ges.km

Datum: 6.7.11
Tag: 340
TagesunterstützerIn:
von: Ashizuri-misaki m NN 71
nach: Tatsukushi m NN 6
km 29,41
Gesamt km 12437,1845
km/h: 9,6
Fahrzeit 03:03
gesamte Fahrzeit: 985:04:00
Anstieg in m pro h 134,75
Anstieg in m 411
Abfahrt in m: 476
höchster Punkt in m NN 379
Steigung/Gefälle 3,02

Gestern sind wir die Treppe neben der stillgelegten Seilbahn zu den Thermen hochgestiefelt. Es scheint so viel stillgelegt zu sein und ein wenig haben wir das Gefühl, dass wir mit den Pilgern die einzigen sind, die hier unterwegs sind.
Der Morgen begrüßt uns mit strömenden Regen und so lassen wir uns Zeit, die Jugendherberge zu verlassen. Es geht direkt strak bergauf und wir machen einen Stop bei den Thermen, weil wir der netten Angestellten noch ein Kärtchen geben wollen. Gestern ist sie schon weggewesen. Leider ist sie heute morgen noch nicht da. Ein Schild weist auf den Nebel hin, durch den wir den nicht hohen aber doch steilen Pass nehmen.   

 
Es ist ein irrer Nebel, es regnet aber nicht. Wir fahren durch die Schwaden, hören das Meer unter uns und alle Autofahrenden sind ganz begeistert über uns. Kaum sind wir über den Pass, wechselt der Nebel in Regen und dieser begleitet uns. Wir erreichen wieder den Hafen und heute hat der Laden geöffnet und wir schwelgen in Einkaufsmöglichkeiten, sind aber ganz eisern, denn die Preise lassen nichts anderes zu. Dennoch haben wir ein köstliches Mittagessen und bleiben eine ganze Weile vor dem Laden sitzen. Dort gibt es netterweise zwei Stühle. Es regnet, wir werden von den Einkaufenden mit einem freundlichen Nicken gegrüßt. Es hilft nichts, wir fahren weiter in den Regen hinein. Immerhin finden wir in einem Baumarkt Öl, Rasierklingen und sogar Gaskartuschen. Letztere zwar fürchterlich teuer, aber angesichts der Mücken ist ein im Zelt-Kochen einfach ein nötiger Luxus. Es geht bergauf und bergab und im strömenden Regen erreichen wir unseren Campingplatz. Wir sind die einzigen, das Gras ist gemäht, es muss also schon einmal einer da gewesen sein. Es gibt eine überdachte Sitzgelegenheit mit genügend Platz in der Mitte für unser Zelt. Wir sind direkt am Meer, nicht sehr Tsunami (jap. 津波, wörtlich ‚Hafenwelle‘) sicher. Aber wir kämen über die Bäume aufs Dach und haben nun wichtiges in einer Tasche.
Morgen wollen wir die Attraktionen hier anschauen und hoffen, dass sie offen haben und hier überhaupt jemand ist. Zumindestens der Zeltplatzwächter ist kurz hier gewesen. Jetzt jagen wir Mücken im Zelt (so ganz dicht ist es eben nicht mehr), freuen uns auf Nudeln und besseres Wetter.

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