Montag, 22. August 2011

19. August 2011, 384

19. August, Fukui (jap. 福井市, -shi) bis Gujō (jap. 郡上市, -shi), 70,56km, 14554,23 Gesamtkm

Datum: 19.8.11
Tag: 384
TagesunterstützerIn:
von: Fukui m NN
nach: Izumi m NN 563
km 70,56
Gesamt km 14554,2355
km/h: 11,6
Fahrzeit 06:01
gesamte Fahrzeit: 1156:54:00
Anstieg in m pro h 114,85
Anstieg in m 691
Abfahrt in m: 141
höchster Punkt in m NN 618
Steigung/Gefälle 1,18

 
Der Kocher geht wieder. Gestern Abend schon, heute Morgen auch. Die Nacht über hat es infernalisch geregnet und gewittert. Mit einer kurzen Pause ohne Unterlass. Wir stehen um vier auf, frühstücken und schlafen bis sieben. Dann ist es trocken   

 
und wir können unsere Luxusbleibe verlassen, die sogar noch eines dieser lustigen japanischen Klos im Nebengebäude hat.  


Der Nebel hängt in den Hügeln und Bergen und es sieht überall ganz verwunschen aus. Vom morgen an geht es bergauf, immer einem Fluss entlang, der so eingemauert und betoniert ist, dass er im Grunde ein Kanal ist, aber die Steigung eines Flusses hat. Dementsprechend schnell fließt er und ist heute nach dem Starkregen reißend. Überhaupt ist heute alles Wasser. Von den Bergen kommt es gestürzt, über die Straße läuft es, Steinbrüche sind weggespült und es wird deutlich, wieviel Arbeit es ist, ein Land mit solchen Naturgewalten in der Form zu halten.
Nachdem wir zur Mittagszeit genau zwischen zwei möglichen Orten sind, kochen wir am Wegesrand. Inzwischen sind wir auf dem Weg zu einer riesigen Staumauer.   

 
Es gibt die letzte Notnahrung, die wir noch in den USA gekauft haben. Leicht zu machen und sehr lecker. Vor der Staumauer kommt ein Ort und dieser hat bereits Ski-Lifte. Auf 500 m NN. Das ist echt irre, denn wir können uns das gar nicht vorstellen, aber es muss hier Schnee ohne Ende geben. In dem Ort gibt es englische Broschüren und einen Internet-PC, der allerdings so langsam ist, dass wir nur kurz in die Mails schauen und auf Twitter etwas schreiben. Wir finden ein Foto von „unseren“ Affen.
Weiter geht es zur Staumauer, die durch zwei weitere Staumauern gesichert ist. Der See ist nicht mehr ganz voll, hat seine eigene Stimmung und an diesem Tag, der zum ersten Mal an den Herbst denken lässt. Seine eigene Melancholie.
Hinter der Staumauer soll es zwei Campingplätze geben. Der zweite ist erkennbar und geschlossen. Es hilft nichts, wir müssen ihn nehmen. Es geht immer weiter bergauf und wir haben kein Wasser. Dieses müssen wir zwar auch erst anstellen, aber dann geht es. Ein schöner Campingplatz, aufwendig angelegt. Dass der nur für fünf Tage im Jahr aufhat (haben soll, aber es ist alles still gelegt), erstaunt uns. Auf Shikoku und Kyushu waren dann wenigstens die Toiletten und Duschen offen. Honschu scheint kein Ort für individuelles Reisen ohne Auto jenseits dieser einen Woche zu sein. Auf jeden Fall gab es hier noch keinen vernünftigen Campingplatz.

Bei Fukushima gab es wieder ein Erdbeben mit einer Tsunami-Warnung.

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