Mittwoch, 20. Juli 2011

15. Juli Takomori bis Ichifusa-Yama, 64,2km, 12756 Gesamtkm, 349

15. Juli Takamori (高森町 Takamori-machi?) bis Nishimera (西米良村 Nishimera-son?), 64,2km, 12756 Gesamtkm

Datum: 15.7.11
Tag: 349
TagesunterstützerIn:
von: Takamori m NN 559
nach: Ichifusa-yama m NN 566
km 64,2
Gesamt km 12776,5146
km/h: 10
Fahrzeit 06:24
gesamte Fahrzeit: 1016:51:00
Anstieg in m pro h 153,75
Anstieg in m 984
Abfahrt in m: 977
höchster Punkt in m NN 1051
Steigung/Gefälle 3,05

Nachdem wir gestern noch von Affen gesprochen haben: hier sind sie! Die Nacht ist taghell und als wir irgendwann die Köpfe aus dem Zelt strecken, um aufs Klo zu gehen, geht direkt ein Affentheater los. Unmittelbar auf dem Baum vorm Zelt muss einer gesessen sein, denn er rennt los mit viel Geschrei, nicht ohne dabei die Zikaden aufzuwecken, die ihrerseits anschlagen. So ein Affe verrät ja nicht nur sich selbst.. es hat eine Weile gedauert, bis es wieder ruhig ist im Wald. Die Nacht ist kühl in unserem Tal, feucht auch. Selbst der Morgen bleibt kühl, weil die Sonne noch hinterm Berg ist. Sie begrüßt uns erst, als wir die Straße erklimmen. Wir schieben den Schotterweg hoch und denken, daran, wie wir uns in Zentralasien gequält haben!
Die Strecke ist schön und geht den Berg hinauf und dann wieder hinunter. Wir finden den Ort, an dem es eine richtig gute Ausstellung zu religiösen Riten und Kulten der Region im Laufe eines Jahres, vor allem der Shintō (jap. 神道, im Deutschen meist übersetzt mit „Weg der Götter“)-Religion, gibt. Dort kaufen wir auch ein für das Wochenende, denn wir haben nicht den Eindruck, bis Montag an irgendeinem Laden vorbeizukommen.
Zum Mittagessen haben wir eingekauft, was immer wieder Überraschungen auslöst, und ackern uns in der Hitze den Berg zum Stausee hoch.  

 
Bald finden wir einen Schattenplatz in der Außenkurve überm Stausee, essen dort unser lustiges Brot (hier sind Bohnen in allem),die Wurst, die irgendwie auch Fisch heißt und schlafen.   

 
Gerade bereiten wir uns fürs Weiterfahren vor, als ein Auto hält und eine Frau uns eine Tüte voller Eiswürfel schenkt. Die Menschen hier in der Region sind besonders nett und freuen sich, dass wir uns hier die Berge hinaufmühen. Heute haben wir wieder eine dieser kleinen Straßen, auf der wir ganz alleine den Pass fahren. Sie ist in einem guten Zustand. Zur Zeit werden alle Straßenränder beschnitten und gemäht und das sind immer ganze Trupps von GärtnerInnen. Selbst auf dieser Straße sind sie schon gewesen. In einer Pause   

 
haben wir den Blick aufs Tal und genau in dem Moment kommt die Sonne durch die Wolken und beleuchtet alles mystisch.  

 
Die hiesige Religion hat angesichts der Natur eine immanente Logik, die das Christentum wohl nie erreicht hat.
Nach dem Pass geht es steil und rapide bergab ins nächste Tal. Hier ist die zerstörerische Kraft des Wassers überall zu sehen, ganze Berghänge sind hinuntergerissen, mit ihnen Geröll und Bäume. Die Steigung ist wieder so steil, dass wir den ersten Platten seit dem Pjandsch (auch Panj, Pandz, Pjandz oder Pandscha, Dari پنج pandsch, DMG panǧ, tadschikisch Панҷ Pandsch)-Tal haben. So bleiben wir am Fluss, finden hoffentlich gutes Wasser in einem der vielen Sturzbäche aus dem Berg und können den Rest aus dem Fluss nehmen. Seitdem wir wissen, dass es Affen gibt, packen wir alles gut ein.
Morgen geht es wieder bergauf. Es ist erstaunlich, wie sehr wir ab der großen Straßen hier jenseits der Segnungen der Zivilisation sind. Durch die Übernachtungspreise sind wir auf Campingplätze oder Jugendherbergen angewiesen und diese gibt es auf den kleinen Straßen nicht so oft. Dabei bräuchten wir dringend mal wieder eine Waschmaschine oder Strom! Beides muss noch ein paar Tage halten.

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