Mittwoch, 20. Juli 2011

16. Juli, Ichifusa Yama bis Nishimera, 61,49km, 12967 Gesamtkm, 350

16. Juli, Ichifusa Yama bis Nishimera (西米良村 Nishimera-son?), 61,49km, 12967 Gesamtkm 

Datum: 16.7.11
Tag: 350
TagesunterstützerIn:
von: Ichifusa-yama m NN 566
nach: Nishimera m NN 774
km 61,49
Gesamt km 12838,0046
km/h: 10
Fahrzeit 06:08
gesamte Fahrzeit: 1022:59:00
Anstieg in m pro h 162,07
Anstieg in m 994
Abfahrt in m: 786
höchster Punkt in m NN 779
Steigung/Gefälle 2,89

Der erste Versuch, den Platten zu reparieren, scheitert an der Feuchtigkeit. Der Vulkanisierer geht nicht. Der zweite Schlauch, bereits ein geflickter, platzt. Der dritte hält.

Der Morgen ist nebelig und die Sonne braucht lange, um über den Berg zu kommen.


 
Auf diese Weise haben wir lange Schatten. Auch der Fluss bleibt lange im Schatten. 

 
Wir fahren vorsichtiger den Berg hinab zur nächsten Kleinstadt und sind erstaunt, dass die Läden geöffnet sind. In unserem Konzept ist es ja Sonntag. Wir kaufen ein wenig ein, bekommen beim Wasserauffüllen eine Tüte mit Eis geschenkt. Es geht über die Brücke und direkt steil den Berg hinauf. Ein Auto überholt uns und bleibt dann beim Automaten stehen. Er überholt uns ein zweites Mal und schenkt uns zwei Flaschen automatenkalten Tee. Es ist immer wieder enorm, wie viel wir hier geschenkt bekommen und wie freundlich die Menschen sind. Der Pass ist mit einem Pfeil eingetragen und diesmal stimmt es wirklich. Auf halber Strecke nehmen wir unser Mittagessen zu uns. Von der Essensqualität her sind wir weit hinter dem Iran (früher Persien, persisch ‏ايرانĪrān Zum Anhören bitte klicken! [iːˈrɔːn], dt. Land der Arier) oder sogar noch Tadschikistan (kyrillisch: Тоҷикистон, perso-arabisch: ‏تاجیکستان‎ tājikestān; amtlich Republik Tadschikistan, kyrillisch: Ҷумҳурии Тоҷикистон, russisch Республика Таджикистан, Respublika Tadschikistan) in unseren Picknicks, aber es gibt hier einfach nichts für uns erkennbares, was ein Mittagessen darstellen könnte. Es scheitert schon am Brot oder ähnlichem. Nach dem Mittag geht es weiter und bald wieder bergab, auf einer für japanische Verhältnisse schlechten Straße.   

 
Wir erreichen den Stausee, der fast leer ist und so eine regelrecht morbide Landschaft hinterlässt.    

 
Bis auf ein Haus und Straßen und zubetonierte Berghänge gibt es nichts. Unsere Straße geht direkt wieder gen Himmel, wir sehen ein Schild über unseren Köpfen und wissen, da müssen wir hin.   

 
Wir haben kein Wasser und vertrauen erneut auf die Qualität der Bäche. Wolfgang holt Wasser und sich zugleich ein Tier in den Fuß, von dem wir annehmen, dass es ein Pferdeegel ist. Es geht hinauf und hinauf, die Straße bleibt klein und wir sind so ziemlich die einzigen. In Ermangelung eines Schlafplatzes fahren wir auch den zweiten Pass und finden oben einen guten Platz bei einem Holzlagerplatz. Den ganzen Tag haben uns die Rufe und Schreie der Affen begleitet, einmal waren sie ganz nah, aber wir haben sie nicht gesehen. Wolfgang hat sich ins Gespräch eingebracht, aber darauf sind sie erstmal verstummt.
Wenn nicht immer wieder die Hänge betoniert wären und an diesem Hang die Bäume sehr krank wären, es also etwas mehr so wäre wie eine unberührte Natur, dann wäre das wie in einem Märchen. So ist es ein durchaus sehr anstrengendes, aber entspanntes Fahren in einem Land, das sich von Woche zu Woche durch mehr Fragezeichen als Erkenntnisse dennoch erschließt. Manche Anstrengungen des Orients sind hier nicht mehr, dennoch bleibt die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft.
Heute Abend fällt das Barometer dramatisch, wir sind auf 770 m geblieben und hoffen, dass es nicht so schlimm kommt.

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