Freitag, 29. Juli 2011

22. Juli, 356

22. Juli Kanoya (jap. 鹿屋市, -shi) bis Kaimon (開聞町 Kaimon-chō?), 56,3km, 13050 Gesamtkm 

Datum: 22.7.11
Tag: 356
TagesunterstützerIn: George and Louann Miller
von: Kanoya m NN 11
nach: Kaimon m NN 34
km 56,3
Gesamt km 13050,6048
km/h: 11,9
Fahrzeit 04:43
gesamte Fahrzeit: 1040:41:00
Anstieg in m pro h 105,16
Anstieg in m 496
Abfahrt in m: 473
höchster Punkt in m NN 99
Steigung/Gefälle 1,72
 
Gestern Abend mussten wir uns noch von der ganzen Asche befreien, die sich im Laufe des Tages auf uns gelegt hat. Alles hat gejuckt und war ganz schwarz. Unsere Katzen verbringen den ruhigen Teil ihrer Nacht zusammengerollt auf dem Dach unseres Innenzeltes. Unser Zelt ist nun ein zweites Mal auf Katzen geprüft und das Material ist ausgesprochen fest. Mit einigem Hin und Her der Katzen und einem Foto-Termin   

 
fahren wir in den noch kühlen Morgen auf der Suche nach der Fähre.   

 
Zunächst sind wir erfolglos, doch dann finden wir sie und treffen dort auf den ersten echten Radfernfahrer seit langem Er ist dabei, quer durch Japan (jap. 日本, Nihon/Nippon; anhören?/i) zu fahren und auch in Ōsaka (jap. 大阪市, -shi, [oˌosaka] Audio?/i) gestartet. Er fährt aber direkt weiter gen Norden, so dass unsere Wege sich nicht weiter kreuzen. Die Fähre ist klein, aber fein, ein schnittiger Katamaran,   

 
Gegenüber schwanken die Haushohen Palmen im leichten Wind.   

 
Überhaupt sind wir nun ganz im Süden angekommen. Es ist auch nicht mehr so feucht, manche Felder werden sogar bewässert und es wechseln sich immer noch Reis (wird ja eh bewässert), Tabak und viele andere Pflanzen miteinander ab, die wir nicht so einordnen können. Manche Felder sind bereits abgeerntet und schon für die nächste Pflanzung vorbereitet. Die Fähre bringt uns auf die andere Seite der Inseln, zum nächsten Vulkan. Es ist nicht mehr so klar wie gestern, dafür aber irre schwül und heiß.
Wir finden einen kleinen Laden mit köstlichem Fisch und essen unter einem großen Baum, bevor wir die nur drei Kilometer zur nächsten Onsen (jap. 温泉, auf Karten und Schildern oft als oder (yu, heißes Wasser) dargestellt) fahren. In die drei Kilometer ist uns ein Berg geschoben und wir sind sehr froh, als wir dort ankommen. Diesmal ist es eine Onsen mit Schwimmbad dabei. Sie ist groß, aber nicht sonderlich schön, eher ein Maßenbad. Eine ganz andere Erfahrung als in den kleinen Onsen vorher. Da es keine Möglichkeit gibt, an die frische Luft zu gehen oder sich hinzulegen, sind wir beide ziemlich erschlagen und bleiben noch eine Weile vor der Türe im Schatten sitzen.
Der Weg führt uns um den Vulkan herum, kein einfaches Unterfangen, denn hier ist plötzlich nichts mehr in Englisch ausgeschildert. So irren wir ziemlich herum, werden wieder Zeuge des Spritzens von allem, was sich nicht wehrt und finden schließlich den Weg. Er führt zunächst durch zwei ziemlich lange und unbeleuchtete – bis auf Löcher nach oben – Tunnel. Dazu geht es kräftig bergauf. Auf die Lampen haben wir verzichtet und erahnen nur den Weg und den Boden. Irgendwann sind wir wieder am Tageslicht und der Weg wird zweispurig. Es ist ein schöner Weg an der Küste entlang, vorbei an Feldern und unter einer Mischung aus Pinien- und Palmenwäldern hindurch. Hier wirkt es noch trockener und es duftet herrlich. Wir erreichen von jetzt auf gleich einen kleinen Küstenort mit wunderschönem Strand und arbeiten uns von dort wieder auf die große Straße zurück. Unser Frühstück bekommen wir in einem dieser Läden, von denen wir verwundert sind, dass sie funktionieren. Deren Inhaber sind beide so alt, dass das alles eine Weile dauert, bis die Brille gefunden, der Preis gefunden, der andere gelesen, das zusammengerechnet und diskutiert, dann uns gezeigt und dann das Wechselgeld gesucht. Ein wenig erinnern uns diese Läden an den Basar (persisch: Markt; arabisch Suk) in Murghab (Tajik Мурғоб; Russian Мургаб, from the Persian word مرغاب meaning "river of the birds"), verbinden tut beide, dass es nur Nahrungsmittel gibt, die verpackt und lange haltbar sind. Die Küstenstraße geht weiter und führt uns hinauf und hinab durch den späten Nachmittag und frühen Abend, der schöne Temperaturen bringt. Dass es wieder überall Trinkwasser gibt und Zelten so sicher ist, entspannt den Zeitplan, für die Nachtplatzsuche brauchen wir meist keine zehn Minuten. Heute sind wir im Mückeneldorado eines Grasflecks in einer Sackgasse bei der Bahn.
Heute ist Georges Geburtstag und wir wissen nicht, wie die Operation von Louann gestern ausgegangen ist. Daher schweifen unsere Gedanken immer wieder gen USA, zumal die beiden ja lange in Japan gelebt haben.

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