Freitag, 29. Juli 2011

28. Juli, 362

28. Juli, Nagashima bis Reihoku (苓北町 Reihoku-machi?), 71,4km, 13335,2948 Gesamtkm

Datum: 28.7.11
Tag: 362
TagesunterstützerIn:
von: Nagashima m NN 5
nach: Reihoku m NN 18
km 71,4
Gesamt km 13335,2949
km/h: 12,7
Fahrzeit 05:35
gesamte Fahrzeit: 1063:28:00
Anstieg in m pro h 92,06
Anstieg in m 514
Abfahrt in m: 501
höchster Punkt in m NN 88
Steigung/Gefälle 1,42
 
Gestern abend sind wir noch spontan in die Kneipe nebenan gegangen. Das war sehr lustig, denn vom Design her hatte sie nichts von den traditionell-japanischen Restaurants oder Cafés, in denen wir bisher waren, sondern ist im plüschigen Stil einer amerikanischen Landkneipe gehalten. Mit Bildern von Autos, Motorrädern und halbnackten blonden Frauen an den Wänden, roten Sofas, roten Barhockern. Aber der Wirt ist gut und der Laden ist voll ab 21:00 Uhr. Das hätten wir nicht erwartet.
Der Barometereinbruch macht sich nicht bemerkbar und wir kommen schnell und trocken zur Fähre.   

 
Sie bringt uns auf die nächste Insel. Wieder fahren wir vorbei an bewaldeteten Steilküsten mit vereinzelten Sandstränden und Schreinen auf den kleinen Fels-Inseln vor der Insel.   

 
Auf der neuen Insel treffen wir auf einen Motorradfahrer, der ein Foto mit uns macht, bevor wir uns auf den Weg machen. Die Ausschilderung ist nicht so super, so dass wir den Umweg über eine Fischfabrik machen. Dort wird uns bewusst, dass es hier keine Möwen gibt, dafür Greifvögel, die die Rolle der Möwen einnehmen.
Die Strecke ist wieder wunderschön und wir finden einen Laden, in dem wir etwas fürs Mittagessen finden.   

 
Das nehmen wir an der Kirche zu uns, denn plötzlich befinden wir uns in einer „christlichen“, wenigstens von der Geschichte und der Präsenz der Gebäude her, Gegend.   

 
Außerdem gibt es viele, viele Schweinställe. An der Kirche gibt es eine Bank mit einem Tisch im Schatten, einer Lourdes-Grotte.   

 
Die Kirche selber ist im Kolonialstil und das einzige, was irgendwie inkulturiert ist, sind die Tatami (jap. , traditionell auch , oder )-Matten im Inneren (mit Stühlen drauf) und die Schuhregale vor der Kirche.   

 
Als wir losfahren wollen, fängt es an zu regnen. Es ist aber total warm, also fahren wir los   

 
und genießen den Blick auf die Wolken-Regen-Nebel-Berge.   

 
Es geht wie immer bergauf und bergab, vorbei an weiteren Kirchen und Marien-Statuen. Das ist ganz seltsam, denn selbst die Mittag- und Abendansagen bzw. Melodien sind hier mit Orgeltönen intoniert. Dabei haben wir durch die Reise ja eher den Eindruck, dass Religion eine sehr regionale Angelegenheit ist.
Wir suchen eine kleine Straße an der Küste, aber ohne Nummer ist sie nicht zu finden. So irren wir eine Weile herum und nehmen dann doch die Große. Als es wiedereinmal steilst bergauf geht, hält eine alte Dame auf einem Roller und schenkt uns drei von den Orangen-Grapefruits. Kurz darauf kommt sie zurück und schenkt uns auch noch ihre gerade gekauften Kekse. Wir sind immer wieder überwältigt von der Gastfreundschaft der Menschen hier, die sich in solchen Gaben und Begegnungen ausdrückt, aber auch im freundlichen Grüßen und Nicken. Wir finden bald den Campingplatz gegneüber vom Kohlekraftwerk.  

 
Wieder ist es ein ausgestatteter Campingplatz, der keine Gebühren nimmt. Er liegt um die 20 m oberhalb der Steilküste und ist mit seinen Rhododendron-Bäume wunderschön angelegt.   

 
Hier sind tatsächlich vereinzelte Motorradfahrer. Auf der Suche nach einem Bier bekommen wir dieses aus dem benachbartem Restaurant und noch welche dazu geschenkt. Gerade sitzen wir und schauen den Wellen, der Sonne und zwei Japanern, die ziemlich lustig ihre Zelte aufbauen, zu, als der alte Herr des Restaurants (der das Bier organisiert hat) kommt und auf einem Tablett Abendessen für uns bringt. So kommen wir in den Genuss von Fischen und einem Kartoffel-Fleisch-Eintopf.  

 
Deutschland ist in keiner Sprache für ihn ein Begriff, aber er freut sich über die Europa-Fahne, die er direkt an seinen Hut steckt.  

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