Sonntag, 29. August 2010

29. August - 029




29. August  Pécs [ˈpeːʧ] (deutsch Fünfkirchen, lateinisch Quinque Ecclesiae, kroatisch Pečuh, serbisch Pečuj)

 





 










Wir werden nicht nur köstlichstes bekocht von unseren Gastgebern, es gibt auch am Morgen selbst gebackenes Brot und selbstgemachte Marmelade. Derart gestärkt erkunden wir die Stadt in ihren unterschiedlichen Zeitkorridoren und Themen. In Pécs [ˈpeːʧ] (deutsch Fünfkirchen, lateinisch Quinque Ecclesiae, kroatisch Pečuh, serbisch Pečuj) gibt es Ausgrabungen zu frühchristlichen Kapellen und













Gräbern, die wir ausführlich betrachten. In den neuromanischen Dom gehen wir nicht hinein, es ist eine Reisegruppe vorher und der Eintritt recht hoch. Wir gehen in die in eine Kirche umgewandelte große Moschee auf dem Hauptplatz.



















Die Grundform der Moschee ist erhalten, ebenso die Gebetsnische, in die das Taufbecken gestellt ist. Ansonsten ist es eine ausgemalte und mit vielen Heiligenfiguren bestückte Kirche geworden. An einer Stelle sind ursprüngliche Wandmalereien frei gelegt. Nach dem Essen gehen wir in die erhaltene Moschee hinein,













die eine beeindruckende Ausstellung zum Koran hat und als Raum sehr schön ist.













Pécs ist in der Innenstadt insgesamt sehr schön renoviert und wir erfahren, dass der Hauptplatz jetzt erst verkehrsberuhigt worden ist.



















Auf diese Weise ist er ein Ort, an dem viele Menschen einfach so sind und einiges an Kunst geschieht. Mittags sehen wir bereits vor dem Theater, dass ein Klavier mit begehbaren Tasten installiert wird und auf dem Hauptplatz ein anderes Klavier weiß bemalt wird. Vor der Moschee wird ein weiteres Klavier angemalt. Als wir am Nachmittag wieder an den Hauptplatz kommen, auf dem auch eine große Moschee steht, steht das Klavier im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit einer Gruppe von Menschen. Angezogen von der Aktivität,



















setzen wir uns unter eine Statue und schauen dem Treiben zu. Uns fällt auf, dass eine große Gasflasche herbeigetragen wird und eine Erdkugel als Ballon.  













Nun fragen wir uns: Wird das Klaviert fliegen? Werden die Tasten alleine spielen? Wird der spielende Mensch fliegen? Derlei Fragen wollen eine Antwort, also bleiben wir da, auch wenn es ziemlich kalt ist. Uns erstaunt es, dass eine große Gastflasche so ganz ohne Sicherung in der Innenstadt stehen darf, nachdem wir mit unseren Rädern wegen Explosionsgefahr nicht vor dem Mailänder Dom, Duomo di Santa Maria Nascente (im lombardischen Dialekt Dom de Milan) parken durften. Die Gruppe der Künstler diskutiert über die Möglichkeiten, den Ballon zu befestigen und misst die Schnüre aus. Wir überlegen, ob wir wohl bleiben, da das alles sehr nach Arbeit im Prozess aussieht. Da es dann aber doch entschlossen weitergeht und die technische Chefin entschieden mit einem Akkubohrer dem Klavier zu Leibe rückt, bleiben wir sitzen. Es werden Löcher gebohrt, Schrauben geschraubt und es kommen immer mehr Menschen dazu. Eine Frau scheint eine wichtige Rolle zu spielen und wir vermuten, sie könne tanzen. Wie das dann zum fliegenden Klavier passt, wissen wir nun gar nicht mehr. Die Gasflasche muss dann zur Erde transportiert werden, immer noch ist keine Feuerwehr oder Polizei in Sicht, dafür drei Leute, die sich mit der Flasche beschäftigen. Schließlich ist sie geöffnet und das Gas fließt in den Ballon. Nach einer Stunde ist er straff und kann sein eigenes Gewicht halten. Ein wenig sind wir enttäuscht – das Klavier kann unmöglich fliegen, der Ballon schafft es ja so gerade. Der Platz ist jetzt richtig voll und immer wieder spielen Zuschauer Klavier. Dann ist es soweit und der Ballon wird an das Klavier gehangen. Die Frage ist nun nicht mehr, ob das Klavier und wer alles noch fliegt, sondern ob die Erde in der Mitte des Klavieres hängt. Es ist eine schöne Installation, dennoch hätten wir ein fliegendes Klavier sehr nett gefunden. Wir trollen uns von dannen und werden schon













mit köstlichen Düften des Abendessens empfangen.
Der Besuch in der umgewandelten Moschee, der keinen Eintritt, aber den Kauf von mindestens zwei Postkarten bedeutete – daran war kein Vorbeikommen – hat unser Postkartenkonzept völlig durcheinander gebracht. Nun haben wir für Ungarn zwei Postkarten zu viel! Zum Glück war eh eine Geburtstagspostkarte an der Reihe und eine Postkarte muss jetzt halt früher abgeschickt werden. Wir lernen daraus: immer erst Kirchen anschauen und dann Postkarten kaufen! Man weiß nie, mit wie vielen Postkarten man aus einer Kirche herauskommt und wie freiwillig…..
Wir bekommen noch eine Menge Tipps von Simon für die Weiterreise und müssen uns an den Gedanken gewöhnen, dass es morgen wieder um 6.00 Uhr aus den Federn geht.

Samstag, 28. August 2010

26. - 28. August - 026, 027, 028

28. August DarányPécs [ˈpeːʧ] (deutsch Fünfkirchen, lateinisch Quinque Ecclesiae, kroatisch Pečuh, serbisch Pečuj) 59,50 km, 1676,50 Gesamt Km

Datum: 28.8.10
Tag: 28
TagesunterstützerIn: Wassmann Pince Bt.
von: Darany m NN 146
nach: Pecs m NN
km 59,5
Gesamt km 1655,8105
km/h: 13
Fahrzeit 06:00
gesamte Fahrzeit: 122:49:00
Anstieg in m pro h #DIV/0!
Anstieg in m 400
Abfahrt in m: 546
höchster Punkt in m NN
Steigung/Gefälle 1,59


Geschätzte Anzahl der Mückenstiche pro Person: mindestens 100. Es wird Zeit, dass wir aus den Flusstälern rauskommen.

Problem: Unsere Handys haben keinerlei Netzempfang. Wir können unseren Gastgeber für den Abend nicht kontaktieren .Lösung: Bis zum Abend haben wir kein Handy-Netz, haben aber ein offenes W-Lan in Pecs gefunden und konnten eine Mail schreiben. So haben wir uns gefunden.













Am Morgen hören wir Pferdegetrappel, dennoch ist die Straße für Radfahrer gesperrt. Es ist grau, der Himmel ist grau und beinahe bleiern. Im Norden ist der Himmel pechschwarz und der Wind kommt daher.

























Wir fahren langsam, da die Straßen zum Teil schlecht sind und wir Zeit haben. Zum Teil ist die Straße wieder gesperrt. Die Dörfer wirken in vielen Häusern verlassen, andere sind sehr schön. Wir werden eher ein wenig skeptisch betrachtet. Manche Dörfer sind sehr renoviert und haben eine auffallend andere Infrastruktur.
Wir fahren nach Pécs [ˈpeːʧ] (deutsch Fünfkirchen, lateinisch Quinque Ecclesiae, kroatisch Pečuh, serbisch Pečuj) rein, verbotenerweise auf einer gesperrten Straße, aber es gibt keine Alternative. Es bleibt grau und in Pécs fängt es an zu regnen. Wir picknicken vor einem Sportladen, der ein großes Dach vor dem Eingang hat. Wir fahren im Trockenen nach Pécs und finden ein Café und ein offenes Netz und können zu Simon Kontakt aufnehmen. Er ist in diesem Jahr von Essen (lateinisch Assindia) über Pécs [ˈpeːʧ] (deutsch Fünfkirchen, lateinisch Quinque Ecclesiae, kroatisch Pečuh, serbisch Pečuj) nach Istanbul [ˈˀi.stan.buːl] (türkisch İstanbul [isˈtɑnbuλ]) mit dem Rad gefahren. Das ist schön, weil er fast dieselbe Strecke gefahren ist die wir auch fahren werden. So haben wir den Luxus eines Dachs über dem Kopf und werden köstlich bekocht.


27. August Bjelovar [ˈbjɛlɔʋaːr] (ungarisch Belovár/Bélavár, deutsch auch Bellowar) Darány
, 83,06 km, 1616,2 Gesamt km

Datum: 27.8.
Tag: 27
TagesunterstützerIn: "Magura
z. hf. Herrn Michael Schäfers"
von: Markovac m NN 162
nach: Darany m NN 146
km 83,06
Gesamt km 1596,3105
km/h: 14,49
Fahrzeit 05:36
gesamte Fahrzeit: 116:49:00
Anstieg in m pro h 56,96
Anstieg in m 319
Abfahrt in m: 335
höchster Punkt in m NN 271
Steigung/Gefälle 0,79


Am Morgen sehen wir ein Reh, das die Lichtung betritt, es ist bereits früh sehr warm und wir sehen anhand der Wolken, dass das Wetter sich ändert wird. So fahren wir früh los und freuen uns sehr auf den ersten Kaffee. Wir müssen die Wasserscheide zwischen Save (auch Sau, Sawe; in den südslawischen Sprachen Sava, serbisch-kyrillisch Сава, antiker/lateinischer Name Savus) und Drau (seltener Drave; italienisch, slowenisch und kroatisch: Drava, ungarisch: Dráva) erfahren, es sind nur etwas über 200 m, aber es geht sehr steil bergan. Die Gasleitung begleitet uns weiter, es sieht alles aus wie ein Naturschutzgebiet, aber immer wieder sind die Gashähne zu sehen. Daher fahren viele Laster den schmalen Weg hinauf. Dennoch ist der Weg sehr schön und führt uns durch kleine Dörfer. Nach der Wasserscheide geht es steil bergab in ein Dorf, das uns mit der nächsten Steigung begrüßt. Dort genießen wir einen Kaffee, bevor wir den Berg zur Kirche hochfahren. Der Weg führt uns über ein Plateau von dem aus wir auf die anderen beiden Hügelketten













schauen können. Da wir auf diese Weise fahren, sind wir bald wieder parallel zu „unserer“ Kirche und „unserem“ Funkmasten, wir sind durch die Straßenführung parallel gefahren. Es ist ein sehr schöner Weg. Im













Tal angekommen wechseln sich (vermutlich) Gen-Mais-Felder mit Tabak- und Paprikafeldern. Wir sind auf der Paprika-Straße gelandet und überall am Straßenrand sind Paprikas zum Verkauf angeboten, ebenso Melonen. Wir sind auf der Suche nach einer Wirtschaft und finden keine. Vorher sind wir durch einen Ort gefahren, in dem ganz viele Häuser besprüht sind mit denselben Worten, die wir nicht verstehen. Je nähe wir zur Grenze kommen, desto weniger Verkehr gibt es und sehr viel Landwirtschaft. Wir kommen bei großer Hitze und Gewitterwolken am Horizont und knurrendem Magen und hängender Zunge um 14.00 an der Grenze an und entdecken dort ein Restaurant! Wir verbringen die heißteste Zeit im schattigen Restaurant und schauen den Grenzbetrieb an. Am Nachmittag fahren wir über die Grenze, die Grenze zur EU ist gesichert. In Barcs (deutsch: Bartsch, älter auch Draustadt) soll es einen Campingplatz geben, den wir nicht finden. Daher fahren wir weiter und finden uns auf einer Straße, die immer wieder gesperrt ist für Räder, Pferdewagen und Mofas. Es gibt einen Radweg, der uns nicht freut, aber den wir nehmen müssen. Wir bleiben in einem Dorf, wo es Wasser direkt am Sportplatz gibt, der ist gepflegt, aber sehr verlassen. Wir sind auch heute Nacht wieder im Wald in der zweiten Reihe und haben das Glück, dass der Wald dicht ist und der Regen kaum durchkommt. Wir hören den Sturm in den Baumwipfeln rauschen und am Morgen hören wir an der Straße, dass sie nass ist.













Wir selber sind trocken geblieben.


26. August Zagreb [ˈzaːgrɛb] (deutsch-österr. Agram; ungarisch Zágráb)
Bjelovar [ˈbjɛlɔʋaːr] (ungarisch Belovár/Bélavár, deutsch auch Bellowar) 87,12 km, Gesamt. 1532 km

Datum: 26.8.10

Tag: 26

TagesunterstützerIn: Thomas Pröpper

von: Zagreb m NN 143

nach: Markovac m NN 162

km 87,12

Gesamt km 1513,2505

km/h: 15,35

Fahrzeit 05:40

gesamte Fahrzeit: 111:13:00

Anstieg in m pro h 63,35

Anstieg in m 359

Abfahrt in m: 340

höchster Punkt in m NN 199

Steigung/Gefälle 0,80


Am Morgen ist es wieder strahlender Sonnenschein. Wir stehen früh auf, versuchen möglichst leise unser Zelt und unsere ganzen Sachen zu packen um nicht die anderen Zeltenden in der unmittelbaren Nachbarschaft aufzuwecken. Ab 7 Uhr fängt das Leben in der Jugendherberge an, die ersten sind wach und warten auf das

















Frühstück. Beim Frühstück haben wir Spaß an zwei jungen Katzen, die Wolfgang´s Rad in ihre Kletterkünste
























integrieren. Um 8.30 verlassen wir die Jugendherberge und fahren für fast 1,5 Stunden durch die Stadt hinaus. Es reihen sich auch hier wieder alte Häuser mit großen Neubeuten. Auf einmal fängt ein Teil der Stadt an, die durch Märkte und eher kleinere Häuser geprägt ist. Nach einer Weile hört die flache Landschaft auf und wird immer hügeliger und zugleich landwirtschaftlicher. Immer wieder stehen Häuser leer und manche sind besprüht.










 


Zur Mittagszeit finden wir eine LKW-Wirtschaft, die eine sehr schöne Terrasse hat. Kurz nach uns fällt eine englische Gruppe ein, die wir einigermaßen amüsiert beobachten. Die Gruppe wiederum beobachtet 














interessiert bis amüsiert unsere Räder. Anschließend schlafen wir neben einer Gasstation, von der wir nicht wissen, ob es eine Pipeline ist oder eigene Förderung. Diese Gasleitung bleibt uns treu für den Tag und den nächsten Tag. Wir fahren an der Pipeline weiter. Die Dörfer werden kleiner und es bleibt dicht besiedelt. Da wir keinen Campingplatz finden werden, suchen wir einen Platz zum Schlafen. Die Besiedelung ist so dicht, dass wir eine ganze Weile fahren bis wir einen sehr schönen Wald finden und so eben noch unser Zelt aufbauen konnten. Es wird früh dunkel.

Radstädter Tauernpaß

Alpenüberquerung Dachau - Zagreb

Mittwoch, 25. August 2010

23. - 25.8.2010 - 023, 024, 025


























Wir haben einen offiziellen Stadtführer in Englisch und wir nehmen uns die Zeit, die Stadt zu Fuß zu erkunden. Es ist eine schöne Stadt, der der Umbruch anzumerken ist. Wir wollen uns die orthodoxe Kirche


 











anschauen – sie ist zu und die Informationstafeln leer. Mit einem gemischten Gefühl gehen wir weiter.












Nach vielen Stunden des Laufens – eine ja doch eher ungewohnte Fortbewegung – fahren wir dann wieder raus ins Hostel, Internet zu haben, ist doch auch angenehm. Morgen geht es direkt nach dem Frühstück weiter.



























Uebrigens: Rike und Torsten sind in Italien.


24. August Krško (deutsch Gurkfeld) [ˈkrʃkɔ]  – Zagreb [ˈzaːgrɛb] (deutsch-österr. Agram; ungarisch Zágráb) 67,60km, 1443,7 gesamkm
Datum: 24.8.10
Tag: 24
TagesunterstützerIn:
von: Rozno m NN 195
nach: Zagreb m NN 143
km 67,6
Gesamt km 1426,1304
km/h: 14,54
Fahrzeit 04:38
gesamte Fahrzeit: 105:33:00
Anstieg in m pro h 22,45
Anstieg in m 104
Abfahrt in m: 156
höchster Punkt in m NN 209
Steigung/Gefälle 0,38

Wir stehen – wie wir es uns vorgenommen haben – um 6 auf und sitzen um kurz nach acht nach einem guten Frühstück, vielen Zügen in der Nacht, aber keinem Auto auf dem Feldweg auf den Rädern um dann festzustellen, dass wir einen Telestick nicht am Rad haben. Wir sind 40 m gefahren, es ist kühl… wir steigen ab und suchen. Er findet sich in einer Tasche, erleichtert steigen wir wieder auf die Räder, inzwischen ist es 9 Uhr und warm, denn das Gewitter ist nur mit ein wenig Regen in der Nacht bei uns angekommen und













entscheiden, dennoch die nächste Pause von 8 Uhr an zu rechnen. Es ist ein heißer Tag, der durch Schwüle gekennzeichnet ist. Als Radfahrende ist Wetter einfach wesentlich und in allen Nuancen bemerkbar.
Das Tal wird immer weiter, es gibt immer mehr Fabriken und Industrie, sogar ein Atomkraftwerk. Wir schauen uns eine sehr schöne Burg im vorbeifahren an und nähern uns der kroatischen Grenze. Ob wir da unseren Stempel bekommen?
Wir bekommen keinen Stempel und können ungehindert einreisen. Die Grenze selbst ist in einem kleinen Ort und mit der Grenze ändert sich tatsächlich der Baustil und auch der Zustand der Häuser. Gleichzeitig wird sehr viel gebaut und renoviert. Wir steuern direkt Zagreb [ˈzaːgrɛb] (deutsch-österr. Agram; ungarisch Zágráb) an und biegen auf die Straße nach Zagreb. Immer wieder verheißt ein Schild „Zentrum“, allein das Zentrum scheint sich nicht zu nähern. Es ist um 36 Grad im Schatten, schwül und die Straße nimmt kein Ende, dafür der Verkehr zu. Wir haben bald 20 km auf der Einfahrtsstraße entlang der Eisenbahn, vorbei an Fabriken, Hochhäusern, der S-Bahn, bis die Straßen sich endlich in Innenstadtstraßen verändern. Inzwischen ist es 1 Uhr und die Sonne knallt vom Himmel, eigentlich wollen wir ja nur in die Innenstadt, etwas essen und Wasser auffüllen und einen Campingplatz finden. Wir finden schließlich die Innenstadt, was sogar auf der Karte der direkte Weg gewesen ist, essen etwas und erfahren, dass es ein Hostel gibt, wo auch gezeltet werden kann. Wir beschließen, uns dort einzuquartieren und am nächsten Tag die Stadt anzuschauen. Das Hostel ist sehr schön geführt und der Garten als Campingplatz freigegeben. Dort ist nicht viel Platz, aber es reicht dicke und ist sehr nett. In der Nacht regnet es tatsächlich.

23. August Rimske TopliceKrško (deutsch Gurkfeld) [ˈkrʃkɔ] 36,15 km, 1375 Gesamkm

Datum: 23.8.10

Tag: 23

TagesunterstützerIn: "Magura

z. hf. Herrn Michael Schäfers"

von: Rimske Toplice m NN 241

nach: Rozno m NN 195

km 36,15

Gesamt km 1358,5304

km/h: 14,52

Fahrzeit 02:29

gesamte Fahrzeit: 100:55:00

Anstieg in m pro h 55,57

Anstieg in m 138

Abfahrt in m: 184

höchster Punkt in m NN 248

Steigung/Gefälle 0,89


Nachtrag zum Getränkehalter: mit dem Kabelbinder halt der wieder mindestens ein Jahr

Wir genießen den Tag im Thermalbad und können bis zum Mittag im Zimmer bleiben. Es ist ein wirklich netter Ort zum Abschalten, Taschen sortieren, schlafen, schwimmen und im Whirlpool liegen.
Am Nachmittag fahren wir weiter und haben aber keinen zeitlichen Druck. Es gibt zwar wieder einen Campingplatz auf der Karte, aber darauf verlassen wir uns nicht. Wir nehmen die Nebenstraße zur gut ausgebauten Bundesstraße und werden konstant die Hügel hoch und runter geführt, aber durch eine wirklich schöne Landschaft entschädigt. Die Bauern sind sehr damit beschäftigt, das Heu einzuholen, da die Wolken 

 











immer mehr werden. Da wir sehr regelmäßig sehr langsam fahren und auch die Wege den Hügel hinunter aufgrund der vielen Kurven und schlechten Straße langsam sind, haben wir die Zeit, uns der Umgebung zu widmen. Überall stehen Scheunen auf den Feldern, im Dorf und in der Nähe von Häusern, die aus zwei Etagen bestehen: die untere Etage nimmt die gesamte Größe der Scheune ein und ist nur durch Längsstreben als Wand gebaut, der obere Teil hat entweder ein Flechtsystem an Holz oder auch Längsstreben, der Boden selber geht aber nur über einen schmalen inneren Teil der Scheune. In der Scheune stehen entweder die großen Heuballen oder Geräte, an den Seiten ist Heu über die Balken gehangen zum Trocknen, manchmal auch Mais. Oben sind Strohballen. Manchmal sind die Scheuen auch mit Wein bewachsen.

 











Am Abend bekommen wir Wasser von einer Familie und richten uns neben der vielbefahrenen Bahnstrecke, aber auf einem nicht befahrenen Feldweg – und das ist ja das Entscheidene – ein. Es wird deutlich früher 

 











dunkel, um 8:30 ist es bereits stockfinster. Damit müssen wir in der Hitze unsere Zeiten – wenn wir dann wieder lange Strecken haben – ändern, da es ja früher hell wird. Bei uns Langschläfern eine Kleinigkeit....


Dienstag, 24. August 2010

18.-22. August 2010 - 018, 019, 020, 021, 022

22. August Touriska Vas – Rimske Toplice (deutsch: Römerbad)   64,96 km, Gesamt: 1338,6

Datum: 22.8.10
Tag: 22
TagesunterstützerIn:
von: Touriska Vas m NN 521
nach: Rimske Toplice m NN 241
km 64,96
Gesamt km 1322,3804
km/h: 14,14
Fahrzeit 04:35
gesamte Fahrzeit: 98:26:00
Anstieg in m pro h 68,07
Anstieg in m 312
Abfahrt in m: 592
höchster Punkt in m NN 673
Steigung/Gefälle 1,39

 
Problem: Wolfgangs Flaschenhalter – seit Schweden mit einem Kabelbinder gehalten, hält jetzt nicht mehr. Lösung: weiterhin mit Kabelbinder stabilisieren, dann neuen suchen. 
Am Morgen werden wir von den ersten Radfahrern mit Erstaunen, Begeisterung und Entgeisterung angeschaut und / oder begrüßt. Mangels Wasser fällt der Kaffee aus und es gibt Tee, den wir zum Glück noch von vor zwei Tagen haben. Da wir auch kein Trinkwasser mehr haben, es aber bereits um 7.00 sehr warm ist, brauchen wir also bald Wasser und ein Frühstück. 















Wir fahren los, immer weiter den Fluss hinauf und finden eine Tankstelle. Dort kommen wir ins Gespräch mit einem alten Herrn, der dort Luft in die Reifen seines Käfers von 1967 pumpt. Er hat in Esslingen am Neckar [ˈɛslɪŋən, in der lokalen Mundart wird die Stadt ˈeslẽŋə ausgesprochen] (bis 16. Oktober 1964 amtlich Eßlingen am Neckar) gearbeitet. Ein schönes Gespräch. Es gibt zwar keinen Kaffee, aber dafür aber fertig Milchkaffee und Croissants und vor allem Wasser. Bei der Stärkung an der Picknickecke sehen wir den Bus der slowenischen Nationalmannschaft.













 In solcher prominenter Nachbarschaft und gestärkt fahren wir den Fluss weiter hinauf und entscheiden uns dann für die Bergstrecke nach Celje (deutsch Cilli, lateinisch Celeia). Es geht bald immer weiter und weiter den Berg hinauf, mittlerweile ist es brütend heiß, das Thermometer zeigt 38 Grad und drüber. Die Straße ist aber gut gebaut, erst zum Ende wird es richtig steil, aber auch ein wenig bewölkt. Es ist eine schöne Gegend, hügelig, die hohen Berge sind nur zu erahnen. An der Wasserscheide angekommen halten wir an und inne und müssen erst wieder Luft bekommen nach fast 12% zum Ende des Anstiegs. Auf der anderen Seite geht es rapide bergab, wir habend die bessere Seite gewählt.













Vorbei an alten Fabriken, zum Teil Abschnitten von neu geteerten Straßen geht es schnell hinab nach Celje (deutsch Cilli, lateinisch Celeia), wie auch schon am Abend wird hier sehr viel Hopfen angebaut, aber auch Wein. In manchen Gärten stehen Bananenstauden. Die Autofahrer sind sehr freundlich, es sind auch eine Menge Mountain- und Rennradfahrende unterwegs.
Celje (deutsch Cilli, lateinisch Celeia) begrüßt uns mit einem riesigen Stadtteil, der nur aus Markenläden besteht. Unvorstellbar. Über Kilometer fahren wir an Geschäften vorbei. In der Innenstadt müssen wir zunächst das Problem lösen, dass alle Geldautomaten kein Geld geben, dann einen Ort zum Essen zu finden.













Beides gestaltet sich als schwierig, war aber lösbar.
Am Abend sind wir dann nur bis  Rimske Toplice (deutsch: Römerbad) gefahren und haben uns dort in ein Hotel mit integriertem Außen Thermalbad und Halbpension eingemietet. Wir sind von der Kilometerleistung her gut in der Zeit und so können wir uns diese Auszeit nehmen und fahren heute Nachmittag bis kurz vor Kroatien (kroatisch Hrvatska anhören?/i), amtlich Republik Kroatien (kroatisch Republika Hrvatska anhören?/i).
Das Thermalbad ist der Magnet der Umgebung und ab 10.00 total bevölkert. Bemerkenswert hier ebenso wie an anderen öffentlichen Orten ist die Zentralbeschallung durch das Radio. Das hat zur Folge, dass keiner eine eigene Musik dabei hat, aber auch, dass es keine Wahl gibt. Die Atmosphäre ist nett hier, sehr erholsam und tut sehr gut.











 














21. August  St. Stefan (Gemeinde Wolfsberg) – Touriska Vas, 58,85 km, 1272,6 ges. km

Datum: 21.8.10
Tag: 21
TagesunterstützerIn:
von: St. Stefan m NN 463
nach: Touriska Vas m NN 521
km 58,85
Gesamt km 1257,4204
km/h: 14,16
Fahrzeit 04:09
gesamte Fahrzeit: 93:51:00
Anstieg in m pro h 62,17
Anstieg in m 258
Abfahrt in m: 200
höchster Punkt in m NN 521
Steigung/Gefälle 0,78

Den Tag dürfen wir schon ausgecheckt am Pool verbringen, warten auf das Trocknen unserer Wäsche und das Verklingen der Mittagshitze.
Um 17.00 fahren wir den uns bekannten Weg nach Sankt Paul im Lavanttal und von dort weiter zur slovenischen Grenze. Auch dieser Grenzübertritt ist ohne weiteres Aufsehen, immer noch haben wir keinen Stempel im Pass.
In Dravograd (deutsch Unterdrauburg) gibt es keinen Campingplatz, dafür wird uns ein Hotelzimmer für ziemlich viel Geld angeboten, was wir – auch bei 10% Rabbat – ablehnen. Uns wird prophezeit, dass innerhalb von 50 km nichts mehr kommt. Dennoch fahren wir getrost los und finden am Stadtausgang einen Supermarktdiskounter. An sich ist er bereits geschlossen und wird schon geputzt. Wo geputzt, gibt es Wasser, so fahren wir hin. Die Türen sind noch offen. Unser Versuch, mit Englisch, Deutsch und Pantomime Zugang zum Wasserhahn zu bekommen, scheitert kläglich. Der Hinweis: die nächste Tankstelle sei ca 50 km entfernt. Da wir die 50 km Angaben ja schon gehört hatten, konsultieren wir am Straßenrand unsere Karte. Diese verspricht nach 12 km einen Campingplatz. Ein Auto hält an, eine Frau springt raus, öffnet den Kofferraum und möchte uns eine Flasche Wasser schenken – sie hatte die Darstellung mitbekommen. Das überrascht uns sehr, wir lehnen aber dankend ab da wir ja Wasser zum Waschen gesucht haben. So fahren wir Flussaufwärts zum nächsten Ort, der eine sehr schöne verkehrsberuhigt Innenstadt hat, viele Kirchen auf dem Weg sind ganz oben auf den Bergen, es sind viele Bars offen, aber kein Campingplatz in Sicht. Bei der nächsten Tankstelle (nur 12 km entfernt) fragen wir nach dem Campingplatz. Er ist bekannt und in 5 km. Inzwischen dämmert es, die Temperatur ist sehr angenehm geworden, die Fahrradwege neben der Straße und in einem besseren Zustand. So fahren wir weiter, machen irgendwann unsere ganzen Lampen an und erahnen die Schönheit des Flusstals, beschienen vom Mond. Als nach den 5 km, inzwischen ist es 22 Uhr, immer noch kein Campingplatz kommt, ist klar, dass wir nicht bis in die nächste Stadt fahren können. Wir biegen in die nächste Straße ab, finden dort einen sehr guten Fahrradweg und einen Seitenstreifen und schlagen da unser Zelt auf.
20. 8 Weissenburg –Sankt Paul im Lavanttal, zurück nach St. Stefan (Gemeinde Wolfsberg), 87,87km, 1212,6

Datum: 20.8.10
Tag: 20
TagesunterstützerIn: Natascha und Frank Kraus
von: Weissenburg m NN 716
nach: St. Stefan m NN 463
km 87,87
Gesamt km 1198,5704
km/h: 16,05
Fahrzeit 05:28
gesamte Fahrzeit: 89:42:00
Anstieg in m pro h 70,98
Anstieg in m 388
Abfahrt in m: 641
höchster Punkt in m NN 962
Steigung/Gefälle 1,17

Pannen keine, wenn mal von fehlenden Campingplätzen absieht
Von Weissenburg sind wir früh gestartet, auch in der Nacht hat es nicht geregnet und die Sonne ist ab 8 Uhr bereits warm. Vor uns liegt der Obdacher Sattel mit einem Höhenunterschied von knapp 300 Metern. Die Straße geht gemächlich bergan in den Ort selbst. Oben im Ort gibt es einen kleinen Naturkostladen, in dem wir unsere Nudel- und Teevorräte auffüllen können. Nach einer Stärkung mit Kaffee und Kuchen geht es die letzten 100 Meter bergan, diesmal schon mit einer deutlichen Steigung und einem Platz, um die Schneeketten anzulegen. Oben angekommen fahren wir die fast 30 Kilometer nach Wolfsberg (slow.: Volšperk, Volčji breg[1])  fast in einem Rutsch bergab, immer an der  Lavant (slowenisch Laboška dolina) entlang. Nach wie vor gibt es viele Holz- und Papierfabriken, zum Teil ist die Luft ganz staubig. Dem Fluss sieht man noch an, dass vor kurzem erst ein Hochwasser da gewesen sein muss. Je tiefer wir kommen, desto hektischer wird der Straßenverkehr und in Wolfsburg haben wir das klassische „Autofahrer im Tal Phänomen“ mit viel Gehupe. Es ist heiß und stickig, die Stadt wirkt voll und bei der Hitze und Lautstärke wenig einladend. Wir verbringen die Mittagshitze beim empfohlenen Italiener mit Essen und Besorgungen. Da der Campingplatz im Nachbarort sein soll, fahren wir früher los. Den Campingplatz gibt es seit 20 Jahren nicht mehr, einen anderen gibt es auch nicht. Wir folgen dem Tipp eines Herrn und suchen einen Badesee am Radweg mit Duschen, den wir aber nicht finden. Dafür finden wir einen anderen, der aber viel zu öffentlich ist. Der Radweg ist bis auf die Straßenübergänge schön gebaut und bewahrt uns vor 14% Steigung auf der Hauptstraße. Wir fahren an Sankt Andrä, amtlich St. Andrä, auch St. Andrä im Lavanttal, mit zwei beeindruckenden Stiftskirchen vorbei, landen in Sankt Paul, das vor allem von einem riesigen Stift geprägt ist. Dort finden wir keine Unterkunft, bekommen dafür aber eine Reservierung telefonisch in St. Stefan, dem Ort des fiktiven Campingplatzes. Wir fahren wacker die 17 Kilometer zurück und landen in einem sehr schönen Gasthaus mit einem begeisterten Rennradfahrer als Hausherrn.


19.8. 2010  Murau – Weissenburg, 60,23 km, 1123,5 Gesamt km

Datum: 19.8.10
Tag: 19
TagesunterstützerIn:
von: Murau m NN 851
nach: Weissenburg m NN 716
km 60,23
Gesamt km 1110,7004
km/h: 15,65
Fahrzeit 03:50
gesamte Fahrzeit: 84:14:00
Anstieg in m pro h 81,91
Anstieg in m 314
Abfahrt in m: 449
höchster Punkt in m NN 861
Steigung/Gefälle 1,27

Pannen: keine
Der Weg von  Murau nach Judenburg geht entlang der Mur (slowenisch, kroatisch und ungarisch Mura), es geht bergab und entlang sehr vieler Holzfabriken. Es ist der erste trockene Tag, an dem es weder in der Nacht noch am Tag geregnet hat. Nach der Mittagspause müssen wir einige Kilometer nach Jugendburg auf einer gut ausgebauten, am Berg zweispurigen Bundestraße, die parallel zur einige Kilometer südlich gelegenen Autobahn verläuft. Von jetzt auf gleich ist das beschauliche Tal in eine Fernverkehrsstraße verwandelt, auf der Lastwagen an Lastwagen fährt. Dank der zwei Spuren ist das Fahren am Berg aber gut zu schaffen. Südlich von Judenburg finden wir einen Campingplatz, der diesmal wieder besonders ist: ein 50+ Campingplatz (und ich = Gunda musste uns anmelden!), der für Zelte eher nur auf dem Papier ausgerichtet war. So haben wir auf einem kleinen Stück Rasen unter der Wäschespinne, aber in der Nähe des unglaublich gut ausgebauten Sanitärgebäudes genächtigt. Ein freundlicher Ort, an dem wir Exoten waren.












18. 8. Tamsweg nach Murau, 41, 38 km, 1062 Gesamt km

Datum: 18.8.10
Tag: 18
TagesunterstützerIn:
von: Tamsweg m NN 1065
nach: Murau m NN 851
km 41,38
Gesamt km 1050,4704
km/h: 16,76
Fahrzeit 02:28
gesamte Fahrzeit: 80:24:00
Anstieg in m pro h 24,32
Anstieg in m 60
Abfahrt in m: 274
höchster Punkt in m NN 1065
Steigung/Gefälle 0,81

Pannen: keine

 











Wir haben viel Zeit bis zu slovenischen Grenze am Sonntag und dementsprechend nehmen wir uns die Zeit, um an der Mur (slowenisch, kroatisch und ungarisch Mura) entlang zufahren. Es ist ein schönes Tal, wir fahren entlang der Holzstraße und es gibt immer wieder große Symbole für Holzverarbeitung. Neben der Werbung für Holz werben die Dörfer dafür, familienfreundlich zu sein. 

 











Es ist ein schöner Weg, den wir sehr schnell nehmen und am Abend auf einem sehr schön geführten Campingplatz landen mit steirischer Animation im Gasthaus. Für unsere Tourenplanung ist dies eine Herausforderung in der Lautstärke, aber ansonsten ganz entspannt gemacht.