Dienstag, 24. August 2010

18.-22. August 2010 - 018, 019, 020, 021, 022

22. August Touriska Vas – Rimske Toplice (deutsch: Römerbad)   64,96 km, Gesamt: 1338,6

Datum: 22.8.10
Tag: 22
TagesunterstützerIn:
von: Touriska Vas m NN 521
nach: Rimske Toplice m NN 241
km 64,96
Gesamt km 1322,3804
km/h: 14,14
Fahrzeit 04:35
gesamte Fahrzeit: 98:26:00
Anstieg in m pro h 68,07
Anstieg in m 312
Abfahrt in m: 592
höchster Punkt in m NN 673
Steigung/Gefälle 1,39

 
Problem: Wolfgangs Flaschenhalter – seit Schweden mit einem Kabelbinder gehalten, hält jetzt nicht mehr. Lösung: weiterhin mit Kabelbinder stabilisieren, dann neuen suchen. 
Am Morgen werden wir von den ersten Radfahrern mit Erstaunen, Begeisterung und Entgeisterung angeschaut und / oder begrüßt. Mangels Wasser fällt der Kaffee aus und es gibt Tee, den wir zum Glück noch von vor zwei Tagen haben. Da wir auch kein Trinkwasser mehr haben, es aber bereits um 7.00 sehr warm ist, brauchen wir also bald Wasser und ein Frühstück. 















Wir fahren los, immer weiter den Fluss hinauf und finden eine Tankstelle. Dort kommen wir ins Gespräch mit einem alten Herrn, der dort Luft in die Reifen seines Käfers von 1967 pumpt. Er hat in Esslingen am Neckar [ˈɛslɪŋən, in der lokalen Mundart wird die Stadt ˈeslẽŋə ausgesprochen] (bis 16. Oktober 1964 amtlich Eßlingen am Neckar) gearbeitet. Ein schönes Gespräch. Es gibt zwar keinen Kaffee, aber dafür aber fertig Milchkaffee und Croissants und vor allem Wasser. Bei der Stärkung an der Picknickecke sehen wir den Bus der slowenischen Nationalmannschaft.













 In solcher prominenter Nachbarschaft und gestärkt fahren wir den Fluss weiter hinauf und entscheiden uns dann für die Bergstrecke nach Celje (deutsch Cilli, lateinisch Celeia). Es geht bald immer weiter und weiter den Berg hinauf, mittlerweile ist es brütend heiß, das Thermometer zeigt 38 Grad und drüber. Die Straße ist aber gut gebaut, erst zum Ende wird es richtig steil, aber auch ein wenig bewölkt. Es ist eine schöne Gegend, hügelig, die hohen Berge sind nur zu erahnen. An der Wasserscheide angekommen halten wir an und inne und müssen erst wieder Luft bekommen nach fast 12% zum Ende des Anstiegs. Auf der anderen Seite geht es rapide bergab, wir habend die bessere Seite gewählt.













Vorbei an alten Fabriken, zum Teil Abschnitten von neu geteerten Straßen geht es schnell hinab nach Celje (deutsch Cilli, lateinisch Celeia), wie auch schon am Abend wird hier sehr viel Hopfen angebaut, aber auch Wein. In manchen Gärten stehen Bananenstauden. Die Autofahrer sind sehr freundlich, es sind auch eine Menge Mountain- und Rennradfahrende unterwegs.
Celje (deutsch Cilli, lateinisch Celeia) begrüßt uns mit einem riesigen Stadtteil, der nur aus Markenläden besteht. Unvorstellbar. Über Kilometer fahren wir an Geschäften vorbei. In der Innenstadt müssen wir zunächst das Problem lösen, dass alle Geldautomaten kein Geld geben, dann einen Ort zum Essen zu finden.













Beides gestaltet sich als schwierig, war aber lösbar.
Am Abend sind wir dann nur bis  Rimske Toplice (deutsch: Römerbad) gefahren und haben uns dort in ein Hotel mit integriertem Außen Thermalbad und Halbpension eingemietet. Wir sind von der Kilometerleistung her gut in der Zeit und so können wir uns diese Auszeit nehmen und fahren heute Nachmittag bis kurz vor Kroatien (kroatisch Hrvatska anhören?/i), amtlich Republik Kroatien (kroatisch Republika Hrvatska anhören?/i).
Das Thermalbad ist der Magnet der Umgebung und ab 10.00 total bevölkert. Bemerkenswert hier ebenso wie an anderen öffentlichen Orten ist die Zentralbeschallung durch das Radio. Das hat zur Folge, dass keiner eine eigene Musik dabei hat, aber auch, dass es keine Wahl gibt. Die Atmosphäre ist nett hier, sehr erholsam und tut sehr gut.











 














21. August  St. Stefan (Gemeinde Wolfsberg) – Touriska Vas, 58,85 km, 1272,6 ges. km

Datum: 21.8.10
Tag: 21
TagesunterstützerIn:
von: St. Stefan m NN 463
nach: Touriska Vas m NN 521
km 58,85
Gesamt km 1257,4204
km/h: 14,16
Fahrzeit 04:09
gesamte Fahrzeit: 93:51:00
Anstieg in m pro h 62,17
Anstieg in m 258
Abfahrt in m: 200
höchster Punkt in m NN 521
Steigung/Gefälle 0,78

Den Tag dürfen wir schon ausgecheckt am Pool verbringen, warten auf das Trocknen unserer Wäsche und das Verklingen der Mittagshitze.
Um 17.00 fahren wir den uns bekannten Weg nach Sankt Paul im Lavanttal und von dort weiter zur slovenischen Grenze. Auch dieser Grenzübertritt ist ohne weiteres Aufsehen, immer noch haben wir keinen Stempel im Pass.
In Dravograd (deutsch Unterdrauburg) gibt es keinen Campingplatz, dafür wird uns ein Hotelzimmer für ziemlich viel Geld angeboten, was wir – auch bei 10% Rabbat – ablehnen. Uns wird prophezeit, dass innerhalb von 50 km nichts mehr kommt. Dennoch fahren wir getrost los und finden am Stadtausgang einen Supermarktdiskounter. An sich ist er bereits geschlossen und wird schon geputzt. Wo geputzt, gibt es Wasser, so fahren wir hin. Die Türen sind noch offen. Unser Versuch, mit Englisch, Deutsch und Pantomime Zugang zum Wasserhahn zu bekommen, scheitert kläglich. Der Hinweis: die nächste Tankstelle sei ca 50 km entfernt. Da wir die 50 km Angaben ja schon gehört hatten, konsultieren wir am Straßenrand unsere Karte. Diese verspricht nach 12 km einen Campingplatz. Ein Auto hält an, eine Frau springt raus, öffnet den Kofferraum und möchte uns eine Flasche Wasser schenken – sie hatte die Darstellung mitbekommen. Das überrascht uns sehr, wir lehnen aber dankend ab da wir ja Wasser zum Waschen gesucht haben. So fahren wir Flussaufwärts zum nächsten Ort, der eine sehr schöne verkehrsberuhigt Innenstadt hat, viele Kirchen auf dem Weg sind ganz oben auf den Bergen, es sind viele Bars offen, aber kein Campingplatz in Sicht. Bei der nächsten Tankstelle (nur 12 km entfernt) fragen wir nach dem Campingplatz. Er ist bekannt und in 5 km. Inzwischen dämmert es, die Temperatur ist sehr angenehm geworden, die Fahrradwege neben der Straße und in einem besseren Zustand. So fahren wir weiter, machen irgendwann unsere ganzen Lampen an und erahnen die Schönheit des Flusstals, beschienen vom Mond. Als nach den 5 km, inzwischen ist es 22 Uhr, immer noch kein Campingplatz kommt, ist klar, dass wir nicht bis in die nächste Stadt fahren können. Wir biegen in die nächste Straße ab, finden dort einen sehr guten Fahrradweg und einen Seitenstreifen und schlagen da unser Zelt auf.
20. 8 Weissenburg –Sankt Paul im Lavanttal, zurück nach St. Stefan (Gemeinde Wolfsberg), 87,87km, 1212,6

Datum: 20.8.10
Tag: 20
TagesunterstützerIn: Natascha und Frank Kraus
von: Weissenburg m NN 716
nach: St. Stefan m NN 463
km 87,87
Gesamt km 1198,5704
km/h: 16,05
Fahrzeit 05:28
gesamte Fahrzeit: 89:42:00
Anstieg in m pro h 70,98
Anstieg in m 388
Abfahrt in m: 641
höchster Punkt in m NN 962
Steigung/Gefälle 1,17

Pannen keine, wenn mal von fehlenden Campingplätzen absieht
Von Weissenburg sind wir früh gestartet, auch in der Nacht hat es nicht geregnet und die Sonne ist ab 8 Uhr bereits warm. Vor uns liegt der Obdacher Sattel mit einem Höhenunterschied von knapp 300 Metern. Die Straße geht gemächlich bergan in den Ort selbst. Oben im Ort gibt es einen kleinen Naturkostladen, in dem wir unsere Nudel- und Teevorräte auffüllen können. Nach einer Stärkung mit Kaffee und Kuchen geht es die letzten 100 Meter bergan, diesmal schon mit einer deutlichen Steigung und einem Platz, um die Schneeketten anzulegen. Oben angekommen fahren wir die fast 30 Kilometer nach Wolfsberg (slow.: Volšperk, Volčji breg[1])  fast in einem Rutsch bergab, immer an der  Lavant (slowenisch Laboška dolina) entlang. Nach wie vor gibt es viele Holz- und Papierfabriken, zum Teil ist die Luft ganz staubig. Dem Fluss sieht man noch an, dass vor kurzem erst ein Hochwasser da gewesen sein muss. Je tiefer wir kommen, desto hektischer wird der Straßenverkehr und in Wolfsburg haben wir das klassische „Autofahrer im Tal Phänomen“ mit viel Gehupe. Es ist heiß und stickig, die Stadt wirkt voll und bei der Hitze und Lautstärke wenig einladend. Wir verbringen die Mittagshitze beim empfohlenen Italiener mit Essen und Besorgungen. Da der Campingplatz im Nachbarort sein soll, fahren wir früher los. Den Campingplatz gibt es seit 20 Jahren nicht mehr, einen anderen gibt es auch nicht. Wir folgen dem Tipp eines Herrn und suchen einen Badesee am Radweg mit Duschen, den wir aber nicht finden. Dafür finden wir einen anderen, der aber viel zu öffentlich ist. Der Radweg ist bis auf die Straßenübergänge schön gebaut und bewahrt uns vor 14% Steigung auf der Hauptstraße. Wir fahren an Sankt Andrä, amtlich St. Andrä, auch St. Andrä im Lavanttal, mit zwei beeindruckenden Stiftskirchen vorbei, landen in Sankt Paul, das vor allem von einem riesigen Stift geprägt ist. Dort finden wir keine Unterkunft, bekommen dafür aber eine Reservierung telefonisch in St. Stefan, dem Ort des fiktiven Campingplatzes. Wir fahren wacker die 17 Kilometer zurück und landen in einem sehr schönen Gasthaus mit einem begeisterten Rennradfahrer als Hausherrn.


19.8. 2010  Murau – Weissenburg, 60,23 km, 1123,5 Gesamt km

Datum: 19.8.10
Tag: 19
TagesunterstützerIn:
von: Murau m NN 851
nach: Weissenburg m NN 716
km 60,23
Gesamt km 1110,7004
km/h: 15,65
Fahrzeit 03:50
gesamte Fahrzeit: 84:14:00
Anstieg in m pro h 81,91
Anstieg in m 314
Abfahrt in m: 449
höchster Punkt in m NN 861
Steigung/Gefälle 1,27

Pannen: keine
Der Weg von  Murau nach Judenburg geht entlang der Mur (slowenisch, kroatisch und ungarisch Mura), es geht bergab und entlang sehr vieler Holzfabriken. Es ist der erste trockene Tag, an dem es weder in der Nacht noch am Tag geregnet hat. Nach der Mittagspause müssen wir einige Kilometer nach Jugendburg auf einer gut ausgebauten, am Berg zweispurigen Bundestraße, die parallel zur einige Kilometer südlich gelegenen Autobahn verläuft. Von jetzt auf gleich ist das beschauliche Tal in eine Fernverkehrsstraße verwandelt, auf der Lastwagen an Lastwagen fährt. Dank der zwei Spuren ist das Fahren am Berg aber gut zu schaffen. Südlich von Judenburg finden wir einen Campingplatz, der diesmal wieder besonders ist: ein 50+ Campingplatz (und ich = Gunda musste uns anmelden!), der für Zelte eher nur auf dem Papier ausgerichtet war. So haben wir auf einem kleinen Stück Rasen unter der Wäschespinne, aber in der Nähe des unglaublich gut ausgebauten Sanitärgebäudes genächtigt. Ein freundlicher Ort, an dem wir Exoten waren.












18. 8. Tamsweg nach Murau, 41, 38 km, 1062 Gesamt km

Datum: 18.8.10
Tag: 18
TagesunterstützerIn:
von: Tamsweg m NN 1065
nach: Murau m NN 851
km 41,38
Gesamt km 1050,4704
km/h: 16,76
Fahrzeit 02:28
gesamte Fahrzeit: 80:24:00
Anstieg in m pro h 24,32
Anstieg in m 60
Abfahrt in m: 274
höchster Punkt in m NN 1065
Steigung/Gefälle 0,81

Pannen: keine

 











Wir haben viel Zeit bis zu slovenischen Grenze am Sonntag und dementsprechend nehmen wir uns die Zeit, um an der Mur (slowenisch, kroatisch und ungarisch Mura) entlang zufahren. Es ist ein schönes Tal, wir fahren entlang der Holzstraße und es gibt immer wieder große Symbole für Holzverarbeitung. Neben der Werbung für Holz werben die Dörfer dafür, familienfreundlich zu sein. 

 











Es ist ein schöner Weg, den wir sehr schnell nehmen und am Abend auf einem sehr schön geführten Campingplatz landen mit steirischer Animation im Gasthaus. Für unsere Tourenplanung ist dies eine Herausforderung in der Lautstärke, aber ansonsten ganz entspannt gemacht.