Mittwoch, 7. September 2011

7. September 2011, 403

7. September, Futami (二見町 Futami-chō?)
 
Wir sind ganz verliebt in das kleine Haus neben dem Tempel.    

Eine Mischung aus traditioneller japanischer Ästhetik    

und Chaos.   

Japanische Wände sind gnädig und es sieht immer gut aus, wenn sie zugezogen sind. Dabei wird doch in Europa immer als fernöstliche Weisheit verkauft, dass Krempel und Unaufgeräumtes den Geist stört…. Das muss hier anders interpretiert werden. Unser Zimmer ist schön und durch die vielen Lüftungen richtig kühl, so kühl, dass wir nachts die Decken brauchen. Hier sind die Zikaden noch in der Oberhand und mit ihnen das Gekreisch. Durch die dichten Blätter der Bäume und Rankenpflanzen scheint die Sonne  

und in ihren Strahlen tanzen die Mücken. Heute gibt es wieder viele Tage Blog in ein Internet, das umsonst, aber unendlich langsam ist und vielleicht weiteres Fotoaussuchen.
Wir dürfen den berühmten Buddha anschauen, der im Tempel neben uns ist. Das dauert eine Weile, denn erst muss die Gebetszeit vorbei sein.   

Dann führt uns der Gärtner hin und öffnet ein Seitentürchen, so dass wir einen Blick erhaschen.   

Gleichzeitig wird Wolfang von einem ziemlich großen Viech gestochen, dass dann in einer Wolke aus Gift – mindestens die halbe Flasche – um die Ecke gebracht wird und dann bekommt Wolfgang ein kühlendes Gelee ans Bein.   

Es gibt dort einen Tierfriedhof.    

Die letzte Karte werfen wir heute ein – an Serap und Osman.  
 
Danach geht es hinunter, vorbei an den Seelöwen, heute ganz munter, zum Hotel. Beeindruckend, dass die Klimaanlagen an den Häusern wieder laufen. Neuer Präsident, neue Zeiten.   

Das Kugellager an Gundas Hinterrad ist inzwischen in einem bedenklichen Zustand und hat deutlich Spiel. Es hat die letzten Tage wieder geknarrt und wahrscheinlich ist die nächste Kugel hinüber. Nun hoffen wir, dass es nach fast 4.000 km noch ungefähr 600 km aushält…

6. September 2011, 402

6. September, Hamamatsu (jap. 浜松市, -shi, dt. „Strandkiefern“) bis Futami (二見町 Futami-chō?), 65,5km, 15147 Gesamtkm

Datum: 6.9.11
Tag: 402
TagesunterstützerIn:
von: Hamamatsu m NN
nach: Toba m NN 19
km 65,5
Gesamt km 15151,0563
km/h: 11,6
Fahrzeit 05:38
gesamte Fahrzeit: 1204:44:00
Anstieg in m pro h #DIV/0!
Anstieg in m 442
Abfahrt in m: 432
höchster Punkt in m NN 74
Steigung/Gefälle 1,33

 
Unser Park ist in der Nacht gewohnt ruhig und gewohnt belebt ab spätestens 5:30. Da wir aber um 4:30 aufstehen, sind wir den Japanern zu mindest in der Öffentlichkeit eine Stunde voraus. Alles andere wäre aber auch nicht schlimm. Denn zu den wirklich drolligen Seiten in diesem Land gehört es, dass wir – egal wo wir uns gerade befinden und was wir machen, meistens ja Sachen, die Japaner nicht machen – von allen gegrüßt werden, als würden wir seit Jahren dort leben und es sei völlig normal zwischen der kleinen schmucken Bühne, der überdachten Luxushalle für eine Art Minigolf und der Grundschule unter einer Laterne zu zelten. Als wir dann aus dem Zelt krabbeln, Wolfgang im Zeitlosen Feinripp-Unterhöschen angetan, Gunda im T-Shirt und Unterhose die Ameisen, Krümmel etc. aus dem Zelt schüttelnd (Ordnung muss sein!), werden wir von einem rüstigen Senioren angesprochen, der ganz begeistert ist, dass wir radfahren. Dann geht die Sendung „Montagsmaler“ los. Er möchte uns etwas erzählen. Dazu führt er die Hand an den Mund und macht eine Bewegung, wie Katzen sie beim Spielen machen, also mit den Händen an einem imaginären Kratzbaum streichen. Wir überlegen: er hat Hunger. Er meint, wir haben Hunger. Er möchte uns etwas zum Essen anbieten, aber dafür müssen wir Treppen steigen. Er hat Katzen. Die haben Hunger, haben gegessen oder essen gerade. Aber dann geht es um Berge. Und um Radfahren. Also überlegen wir: Es geht um Bergsteigen und Radfahren, also um Sport an sich. Da muss man essen. Dem stimmen wir sofort begeistert zu. Machen deutlich, dass wir das auch schon getan haben mit wilden Gesten auf unsere Taschen. Er macht weiter seine Geste. Also überlegen wir, dass er deutlich machen will, dass man beim Bergsteigen essen muss. Sind wir einverstanden. Irgendwann verstehen wir: er will uns sagen, dass er Bergsteiger ist und dass wir Radfahrer sind. Wir verstehen, strahlen ihn an und stimmen zu. Er ist begeistert und zieht von dannen, nicht ohne sich nocheinmal umzudrehen. Danach kommt eine Dame mit hysterisch kläffendem Hund. Sie grüßt uns wie alte Bekannte, der Hund nicht.
Wir verlassen unseren Platz bei strahlendem Sonnenschein und einem Sturm, der sich als unser Gegenwind vorstellt. Nun gut, also Gegenwind. Aber es geht ja immer am Meer entlang, denken wir, als es den Berg hochgeht. Die ersten 30 km sind mühsam, voller Autos und LKWs auf einer kleinen Straße. Letztere verlassen uns bald zu den Häfen des Binnensees und auch die Autos werden weniger. Bald ist das Fahren angenehmer. Es geht konstant bergauf und bergab, die Gegend ist geteilt zwischen unendlich vielen Gewächshäusern und Surf-Shops. Es sieht plötzlich aus wie in der Eifel (die Surf-Shops passen nicht so und auch nicht die Palmen), aber Gewächshäuser, Bauernhöfe, Kühe, abgeerntete Felder. Die Häuser sind stattlich und haben alle einen Vorbau bevor es durch das Tor in den Innenhof geht. Das erinnert uns an Usbekistan.
Plötzlich ist die Eifel Vergangenheit und der Pazifik liegt vor uns, ruhig und still. Die großen Autos mit den Surfbretter komme uns alle wieder entgegen. Für sie ist das nicht der Tag. Wir versuchen wieder unser Glück mit der Touristinfo, wir würden so gerne eine Mail an Alex losschicken. Alles ist zum Laden umfunktioniert, der Infobereich zu und verwaist, das Büro ein Lagerraum. Wir machen Pause und fahren weiter.
Eigentlich sind wir ganz nah und können schon die Inseln sehen. Doch es geht noch einmal den Berg hinauf, mit geringen 13% und einer Straße, die aus lauter Knubbeln besteht, extra zum Langsam-Fahren. Das sind wir ja eh, daher ist es ein wenig wie Zentralasien. Aber nur ein wenig. Das Kap ist wunderschön und wir kommen genau rechtzeitig für die nächste Fähre. Ein Radfahrer ist schon da, ein schwerbepackter kommt noch, er nimmt aber eine andere Fähre. Der Essensversuch ist leider ein Reinfall (was Bohnen in Brötchen suchen und dann noch süß zu salziger Butter wird sich uns wohl nicht mehr offenbaren), aber die Fahrt um so schöner.   

Dass es hier vor ein paar Tagen noch absolut stürmisch war, ist kaum vorstellbar. Es ziehen Inseln vorbei,  

Schiffe und wieder Inseln.   

 
Ehe wir uns versehen sind wir drüben und es herrscht eine ganz andere Atmosphäre. Wir sitzen eine Weile unter dem Dach, das den Weg zur Tiefgarage schützt und werden von allen interessiert und neugierig beäugt und natürlich begrüßt. Eine Familie spricht uns auf Deutsch an, er hat eine Ausbildung zum Bäcker (!!!) in Deutschland gemacht. Um 16:00 beschließen wir, uns wieder in die Sonne zu stürzen und bekommen nach 500 m aus einem Auto einen gekühlten Kaffee-Nachtisch geschenkt. Derart gestärkt nehmen wir die verbleibenden Kilometer in Angriff und finden dort die Jugendherberge. Sie ist gut ausgeschildert, doch als wir den Ernst der Lage erkennen, stockt uns dann doch der Atem: die Jugendherberge ist neben dem Tempel, der zugleich die Tsunami.Evakurierung darstellt.   

Es geht ein Weg mit Treppe und schmalem Fahrweg jeweils daneben gen Himmel auf das Tempel-Tor hin. Also schieben wir erst ein Rad gemeinsam hoch. Das ist schon mühsam genug. Wolfgang sucht die Herberge, findet sie und wir schieben das Rad dahin. Oben herrscht schon große Aufregung, viele Gäste gibt es hier bestimmt nicht. Wir bekommen einen Luxusraum mit „Balkon“ und können auch die Küche benutzen. Wir laufen hinunter und schieben das zweite Rad hoch. Großes Hallo am Tempel. Die beiden Hüterinnen des Ortes sind hellauf begeistert. Mit Internet können sie etwas anfangen, haben aber keine Ahnung, wo es das geben könnte. Es stellt sich raus, dass der Ort   

und auch der nächste große wirklich schön sind (und gut zu erreichen).   

Wir finden Internet in einem der vielen Hotels und wandern danach wieder den Berg hinauf. Die Dame, die beim Hinabgehen dort auf ihrem Rollator saß und ganz begeistert war, dass wir dort wohnen,  

ist nicht mehr da. Das Haus ist wirklich schön.

5. September 2011, 401

5. September, Omaezaki (jap. 御前崎市, -shi) bis Hamamatsu (jap. 浜松市, -shi, dt. „Strandkiefern“), 70,4km, 15081 Gesamtkm

Datum: 5.9.11
Tag: 401
TagesunterstützerIn:
von: Omaezaki m NN
nach: Hamamatsu m NN 9
km 70,4
Gesamt km 15085,5563
km/h: 14
Fahrzeit 05:00
gesamte Fahrzeit: 1199:06:00
Anstieg in m pro h #DIV/0!
Anstieg in m 105
Abfahrt in m: 130
höchster Punkt in m NN 44
Steigung/Gefälle 0,33

 
Die Nacht ist recht windstill und der Morgen trocken. Wir bekommen heißes Wasser und Frühstücken unsere Rosinenbrötchen. Wir haben beide seit ein paar Tagen Durchfall nach jedem Essen und wissen nicht so recht, ob es am Wasser liegt oder woran. Auf jeden Fall sind wir froh, die Jugendherberge zu verlassen (die erste Unterkunft im Übrigen, bei der wir nicht verabschiedet wurden), sie hat uns einen weiteren Hautausschlag mitgegeben. Interessant ist einfach auch, dass wir erst in Japan welche bekommen (wobei Gunda seit dem europäischen Teil der Türkei einen hat). Es nieselt als wir packen. Der Regen wird so stark, dass wir bei der Post uns alles anziehen und im strömenden Regen am Pazifik entlang fahren. Dieser ist bereits wieder recht ruhig in seinen Wellen und im Grunde dampft alles vor sich hin. Es ist warm und regnet, das Wasser ist dennoch ein wenig, wenn auch nur unwesentlich, (...) als die Luft. Unser erstes Ziel ist die Nuklearausstellung neben dem  Kernkraftwerk Hamaoka (jap. 浜岡原子力発電所, Hamaoka genshiryoku hatsudensho). Die Ausstellung ist umsonst und mit einem riesigen Aufwand gestaltet. Überzeugen tut die größengetreue Darstellung des Reaktorkerns mit allem, was dort passiert und abgeht.   

Darum gibt es Einblicke in die Schaltzentrale   

, eine Tafel aller Störfälle, die Information über Sicherheitsvorkehrungen
, gerade im Blick auf Erdbeben und Tsunami.     

Es ist fast komplett Japanisch, nur wenig ist in Englisch, die Bilder sprechen aber ganz gut für sich. Begrüßt wird man mit einem Film, der gleich auf zig Bildschirmen über dem Kopf gezeigt wird, in dem die Atomkraft in die Evolution des Menschen eingeordnet wird und als höchste Stufe der Energieversorgung, die dem Bedarf der Menschheit gerecht werden muss, entspricht. Dann gibt es ein Drei D-Kino, in dem zwei stündlich Filme gezeigt werden. Diese haben nun wirklich nichts mit dem Thema zu tun. Wir sehen die japanische Synchronisierung eines Films aus Berliner Produktion, in dem es um das Meer und seine Fische geht.      

Keine Ahnung, wie der auf Deutsch heißt. Super gut gemacht, aber wir warten immer auf den Anknüpfungspunkt zum Thema Atomstrom. Bis auf die Tatsache, dass ein solcher Film eine Menge Strom braucht, gibt es keinen.      

Ein wenig irritiert verlassen wir das Kino. Wir fahren zur „Sky-Lounge“ hinauf      

und können auf das Kraftwerk, auch hier direkt am Pazifik gelegen, schauen.      

Auch hier keinerlei Sicherheitsvorkehrungen. Wir gehen eher verstört als informiert.
Die Fahrt die nächsten Stunden ist langweilig. Durch eine Mischung aus abgeerntetem Reis, noch stehendem Reis. Autoverkäufern, Autowerkstätten, Tankstellen, Spielhallen. Es wird erst schöner, als wir der engen Stelle näher kommen, an der der See von Norden auf den Pazifik im Süden trifft. Die spektakuläre Brücke ist leider nur für Autos geöffnet, wir haben dafür den Blick auf den ersten See     


und die Brücke.      

Inzwischen ist es um 18:30 beinahe dunkel und wir suchen einen Platz für die Nacht. Am Abend denkt Wolfgang dann an das Bier, Gunda an das Frühstück, beides gibt es praktischerweise in demselben Laden (einer der üblichen Road-Stations, die uns heute bei unserem Durchfall gerettet haben). Die Gegend bleibt besiedelt, das Abendrot wunderschön. Wir landen in einem Park und finden einen Platz. Die Grillen haben schon das Regiment übernommen und zirpen, was das Zeug hält. Das schrille Gekreisch der Zikaden ist fast verstummt, es geht auf den Herbst zu. 

Bisher geheime Notizen:

Im Sommer 2011 gab der Betreiber zu, dass er vier Jahre zuvor von der NISA angewiesen wurde, die öffentliche Diskussion über die Sicherheit von Reaktoren zu manipulieren, die Uran und Plutonium verwenden (siehe MOX-Brennelement). Zudem lägen in den Abklingbecken des Kraftwerks Hamaoka seit 17 Jahren havarierte Brennstäbe, von denen niemand wisse, wie man sie bergen könne.[8]

http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Hamaoka

4. September, 400. Tag


4. September Omaezaki (jap. 御前崎市, -shi)

Der Taifun hat sich bewegt und ist nun bald durch Japan durch. Er scheint – soweit wir das nachvollziehen können – ziemliche Schäden angerichtet zu haben und ist ausgerechnet in dem Teil Honshūs (Zum Anhören bitte klicken! [hoɴɕuː] , jap. 本州 ‚Hauptprovinz‘; im Deutschen auch Honschu) besonders schlimm gewesen, wo wir jetzt durchmüssen. Der Starkregen bewegt sich jetzt hierhin. Es regnet und regnet. Das soll wohl auch morgen so bleiben.
Worauf man sich in Japan - manches trifft wohl auch nur auf Honschu zu (vor allem die kritischen Dinge) - verlassen kann: 
wir laufen im strömenden Regen zu einem der „Road-Stations“, „Conveniontsstore“ heißen sie wohl richtig. Diese habe geöffnet und es gibt Fertigmahlzeiten. Sie haben Klos mit Toilettenpapier und fließendem Wasser. Nummer 1. 
Es schifft ohne Ende, wir sind mit Schirm bewehrt (und wollen übrigens nur noch durchsichtige Schirme haben, die sind super! Man kann sie sich über den Kopf ziehen und sieht immer noch die Straße) auf der Straße unterwegs und werden von großen vielen Autos mit maximal einer Person überholt. Es hält keiner an, um uns mitzunehmen. Nummer 2. 
Der Laden ist klimatisiert, es gibt keine Sitzgelegenheit im Trockenen, wir bauen uns eine mit Kisten und hoffen, dass der Wind nicht dreht, so sind wir ein wenig trocken. Nummer 3. 
Es halten Autos und der Motor bleibt an und gegessen wir bei laufendem Motor. Nummer 4. 
Die Häuser haben keine Vordächer und die Balkone dienen allein dem, die Klimaanlage abzustellen. Nummer 5. 
Hier steht vor jedem Haus das Minimum an zwei Autos und in der Regel sind es drei, von denen eines ein gelbes Nummernschild hat (fast keine Steuern). Nummer 6. 
Der Verkehr regelt sich ohne jedes Hupen. Nummer7 (im Übrigen sehr angenehm, nur wir werden manchmal angehupt, weil wir zu langsam sind oder warum auch immer).
Es gibt so gut wie keine Kontaktaufnahme mit uns jenseits von geschäftlichen Situationen, es sei denn wir machen den ersten Schritt. Nummer 8. 
Die Wahrscheinlichkeit, einfach so in ein Privathaus hineingebeten zu werden, ist gleich Null. Nummer 9. 
Die Straßen sind in einem super Zustand. Nummer 10. 
Übernachten geht wild eh und selbst in Parkanlagen in Städten ohne großen Probleme oder Gefährdungen, es gibt auf jeden Fall Trinkwasser, meistens saubere Klos, die die ganze Nacht offen haben und sicher sind. Nummer 11.
Gerade im Betrachten der Bilder wird uns deutlich (wird sind erst bis zum Iran vorgedrungen), durch was für unglaubliche Landschaften wir gefahren sind und wie viele Menschen wir getroffen haben. Da fällt das hier in Japan besonders auf. Im Grunde gehen 400 Tage schnell vorbei.
37,5 km jeden Tag, Krankheit (das waren zusammen nur acht), Pausen, Visabeschaffung (insgesamt drei Monate) und dreimal Urlaub (in Istanbul, Samarqand und Shanghai) mit eingerechnet. Pro Fahrtag (235) ergibt das schon 64 km am Tag. Dabei sind wir 100.000 Höhenmeter hochgeradelt, 426 Höhenmeter im Schnitt täglich.
Wer die "Extreme" noch einmal nachlesen möchte:
Unser weitester Fahrtag war mit 139,2 km der 299. Tag hinunter von den Höhen des Pamir in die Taklamakan-Wüste. Gleichzeitig war das der Tag mit der längsten Abfahrt von 2.064 Höhenmetern.
Unser schnellster Tag mit 18 km/h war der 200. Tag in der iranischen Wüste, wo wir den Sturm genau von hinten hatten.
Unser steilster Tag (294. Tag) war der Weg über den Kyzil-Art-Paß mit 6,5 % Steigung/Gefälle im Tagesmittel, gleichzeitig unsere langsamste Etappe mit 4,7 km/h. Wir haben sowohl hinauf, als auch hinunter fast alles geschoben.
Unsere höchstgelegenste Tagesetappe war über den Ak-Baytal-Paß mit 4.655 m (288. Tag).
Unser steigungsreichster (1.664 Höhenmeter) Tag der Weg "hinunter" nach Sarajevo (35. Tag), gleichzeitig der Tag mit der längsten Fahrzeit (9 Stunden 44 Minuten reine Fahrzeit).
Die kältesten Tage hatten wir in Turkmenistan, dort ist es auch tagsüber nicht über 0 Grad Celsius gegangen, die wärmsten sicherlich in den letzten Wochen in Japan.

TagesunterstützerInnen hatten wir für 124 Tage; aneinandergereiht wäre das die Strecke von Bonn bis über die iranische Grenze gewesen. Herzlichen Dank! Brav haben wir es auch geschafft, an jedem dieser Tage eine Postkarte an die Tagesunterstützenden zu schreiben; wer keine bekommen hat: Die Post hat sie gefressen...(wir haben vor allem die Post in Esfahan in Verdacht, denn es scheinen sämtliche dort eingeworfenen Karten (von vor Weihnachten bis Neujahr) nicht angekommen zu sein)

Vier gravierende Änderungen unserer Reiseroute mußten wir vornehmen:
Der Weg südlich vom Schwarzen Meer anstatt nördlich, wegen geschlossener Grenzen zwischen Rußland und Georgien.
Der Weg in die usbekisch/afghanische Grenzstadt Termiz, weil der übliche Grenzübergang zwischen Usbekistan und Tadschikistan geschlossen ist.
5.665 km mit dem Zug durch China, weil die Visumverlängerung auf 90 Tage nicht gelang. (Mit der "geschenkten" Zeit konnten wir eine Urlaubswoche in Shanghai machen und zusätzlich die japanischen Inseln Shikoku und Kyushu beradeln.)
Schließlich haben wir unser Ziel Tokyo in Fuji abgewandelt, da wir nicht so nahe an den Havariereaktor in Fukoshima heran wollen. Dies wirkt sich auch auf unsere Rückreise aus: Nicht zum Hafen Niigata und dann nach Wladivostock und mit dem Zug nach Berlin, sondern vom Fuji mit dem Fahrrad zurück nach Osaka und dann mit dem Flugzeug nach Frankfurt. In der "geschenkten" Zeit dank der kürzeren Rückreise können wir mit Alex zwei Wochen Bahn-Urlaub machen und neben Kyoto dann doch noch eine Kurzvisite mit dem Zug in Tokyo machen.

Die Tage mit den schnellsten Anstiegen

257,87
Aso
603
Aso-san
1124
236,61
262
Kulyab
589
Shuroabad
1764
219,51
388
Takayama

Herayu
1284
212,93
78
Kapikaya
179
Subasi
607






197,75
353
Kobayashi
495
Kirishima-yama
353
197,53
42
Qyrsac
129
Rrape
973
193,80
344
Shonai
17
Kuju-san
808
186,06
126
Tizhtizh
1662
Sanandaj
1558
185,94
98
Osmanye
137
Nurdagi
945
185,90
345
Kuju-san
808
Aso
750
182,73
39
brod
465
Bajevo Polje
1092
182,43
393
Kofu

Shiraito Falls
527
180,25
94
Pozanti
787
Gülek
984
179,46
46
Prizren
465
Blace
385
174,81
43
Rrape
973
Shemri
753
170,96
35
Milici
243
Sarajevo
567
170,60
294
Markansu
3976
Kyzyl Art-Pass
4077
166,17
385
Izumi

Shokava
1000
165,74
357
Kaimon
34
Kasasa
23
162,07
350
Ichifusa-yama
566
Nishimera
774
160,40
127
Sanandaj
1558
Kamyaran
1674
159,30
125
Sarvabad
1262
Tizhtizh
1662
159,06
297
Nura
2901
Karabel Daban
2683
158,22
230
Samarkand
713
Amanqotan
1462
154,65
124
Marivan
1383
Sarvabad
1262
153,75
349
Takamori
559
Ichifusa-yama
566
153,45
279
Jelondi
3525
Bulunkul
4024
150,47
76
Bilecik
516
Milhangazi
240
149,59
233
Karashina
1164
Sayrab
875
147,69
276
Khorog
2128
Vuzh
2710
147,61
389
Herayu

Suwa
779
147,51
115
Bijil
611
Harir
765
147,11
133
Asadabad
1528
Hamadan
1805
146,32
379
Hamasaka
152
Kinosaki
3
145,43
334
Gohoku
68
Higashitsuno
375
143,62
79
Subasi
607
Cayirhan
658
143,47
351
Nishimera
774
Kobayashi
495
142,78
63
Ipsala
10
Develiyenice
110
140,71
298
Karabel Daban
2683
Taktudulak Daban
2806