Auch wenn 12 Grad deutlich besser sind als Minus fünf Grad fanden wir es doch ziemlich kalt und sind froh, uns in der Küche aufwärmen zu können. Nach dem Frühstück gehen wir ins Internet-Café (Strom und Heizung) und dann einkaufen. Zum Glück ist die Sonne im Windschatten schon richtig warm, so dass wir einen Tee in der Sonne auf unserem Balkon trinken können bevor wir losziehen.
Zu unserer Beruhigung stehen wieder viele Männer auf dem Dach, doch diesmal mit neuen Kabeln und sie scheinen einen Plan zu haben. Es werden Strom-Masten abgesägt und es kommen immer mehr Kabel. So gehen wir frohen Mutes und hoffen auf eine Heizung am Abend. Unser Reiseführer schickt uns heute zum großen Minarett
und den benachbarten Gebäuden: einer Moschee
und eine Medrese. Die Moschee und das Minaret sind die Wahrzeichen von Buchara und einfach wunderschön: das Ensemble Poi Kalon, das aus dem Kalon-Minarett von 1127, der Kalon-Moschee (15. Jahrhundert) und der ihr gegenüberliegenden Miri-Arab-Madrasa (1536) besteht. Letztere ist die einzige Madrasa Zentralasiens, die bis heute ununterbrochen ihrem Zweck dient. Wir verbringen einige Zeit in dem Innenhof der Moschee
und auf dem Vorplatz,
dürfen aber leider nicht in die Medrese hinein. Sie ist seit 400 Jahren als theologischer Bildungsort in Betrieb und wir sehen eine Menge Studenten, die mit Büchern in der Hand im Innenhof spazieren gehen.
Nach einem weiteren Wandel durch die Stadt kehren wir zurück und es gibt tatsächlich Strom! So können wir das Zimmer wieder aufwärmen und da Abendessen diesmal nicht mehr bei Kerzenschein einnehmen. Buchara hat so viele architektonische Schätze auf einem Fleck dass wir froh sind um die Zeit um jeden Tag ein paar anzuschauen. Von den vorgeschlagenen 29 sind wir immerhin schon bei Nummer acht!
Uebrigens: Vor 200 Tagen waren wir in Hallein!
1. März Buxoro (Aussprache: [ˌbuxɒˈrɒ]), im deutschen Sprachraum meist als Buchara bezeichnet, (usbekisch-kyrillisch und tadschikisch Бухоро; russisch Бухара; persisch بُخارا, DMG Buḫārā)
Ab heute soll es warm und wärmer werden und in der Tat ist die Sonne bereits morgens recht kräftig. Gerade wollen wir zu einem ersten Stadtspaziergang aufbrechen, als der Strom ausfällt. Abdul erklärt uns, dass das oft passiere und bis zum Nachmittag behoben sei. Die gesamte Stadt ist eine einzige Baustelle und die Leitungen werden getauscht. Es wird alles ab- und weggerissen, was nicht der ursprünglichen Bausubstanz entspricht. Der Abriss geschieht dann schon mit einem Bagger, aber ansonsten ist es alles Handarbeit.
Daher ist zwar alles mit Zentimeter dickem Staub bedeckt, aber es ist nicht laut. Wir laufen zur Zitadelle und genießen erneut die harmonische Schönheit der Stadt mit ihren Bewohnern in den unterschiedlichsten Gewändern.
Auch die Zitadelle ist eine Baustelle, aber wir bekommen dennoch einen Eindruck von der Architektur und der ganz anderen Art, Moschee zu bauen. Hier sind es auch rechteckige Holzbauten. Wir lehnen das Angebot (das zu bezahlende) ab, auf den Teil zu steigen, der den Blick zur Stadt öffnet, da wir auch so schon viel sehen. Gegenüber der Zitadelle ist eine wunderschöne Moschee, auch sie wieder mit Holzpfeilern und einer beindruckenden Holzdecke.
Vor der Moschee ist ein großes Wasserbecken und drum herum werden die Läden und Restaurants für das Frühjahr bereitet.
Wir wandern in den nächstgelegenen Park, der eigentlich ein Friedhof war und nun ein Park mit Vergnügungspark darstellt. In ihm ist die Grabstätte der Samaniden zu sehen. Das Gebäude ist in seiner Architektur einzigartig und wunderschön.
Wir bleiben eine Weile vor der Vielfalt der gebrannten Ziegel stehen
und schauen uns noch den Hiobs-Brunnen an. Dort soll Hiob mit einem Stab Wasser aus dem Boden geschlagen haben. Das gegenüberliegende moderne Gebäude passt wunderbar in das Ensemble.
Dann gehen wir in den Basar, der ganz anders aussieht, als die Basare die wir bisher gesehen haben, und besteht schwerpunktmäßig aus Stoffgeschäften. Hier ist die Buntheit und Schrillheit der Stoffe auf einem Fleck zu bewundern.
Wir wandern zurück und erfahren, dass das mit dem Strom nicht so leicht ist. Nach einem Aufenthalt im Internetcafé (mit Strom und Heizung) genießen wir das Abendessen mit einem weiteren Gast zusammen bei Kerzenschein. Danach sind wir froh um unsere Schlafsäcke, denn die Temperatur sinkt rapide.
Uebrigens: Vor 100 Tagen waren wir in Esfni!
Innerhalb von drei Tagen müssen sich Ausländer (ausgenommen Diplomaten) beim UVViOG (Verwaltung für Ein-/Ausreise und Staatsbürgerschaft, ehemals OViR) des jeweiligen Stadtbezirks anmelden. Bei einem Hotelaufenthalt übernimmt das Hotel die Registrierung. Bitte beachten Sie, dass bei Einreise mit einem Touristenvisum eine Registrierung nur über Hotels erfolgen kann.