Mittwoch, 20. Juli 2011
19. Juli, Koyabashi bis Kirishima, 37,8km, 12892 Gesamtkm, 353
19. Juli, Kobayashi (jap. 小林市, -shi; wörtlich: kleiner Hain) bis Kirishima (jap. 霧島市, -shi), 37,8km, 12892 Gesamtkm
Datum: 19.7.11
Datum: 19.7.11
Tag: 353
TagesunterstützerIn:
von: Kobayashi m NN 495
nach: Kirishima-yama m NN 353
km 37,8
Gesamt km 12915,2047
km/h: 9,4
Fahrzeit 04:00
gesamte Fahrzeit: 1030:21:00
Anstieg in m pro h 197,75
Anstieg in m 791
Abfahrt in m: 933
höchster Punkt in m NN 1120
Steigung/Gefälle 4,56
Das Warten hat sich gelohnt, es regnet nicht mehr, auch wenn es grau ist. Wir fahren los, im Trockenen und fahren den nächsten Vulkan hoch. Auf halber Strecke können wir sogar ins Tal schauen
und erahnen den Berg, von dem wir gekommen sind, vor uns in den Wolken. Die Wolken hängen tief und sind sehr schnell.
Kurz darauf verschwindet die Welt und verschwinden wir im Nebel. Alle Geräusche sind ebenso geschluckt wie jede Sicht oder Aussicht.
Wir haben gute Kilometerangaben und daher wissen wir, dass wir bald da sein müssen. Es lassen sich Gebäude erahnen und Geräusche tauchen auf. Wir fahren auf die einzige erkennbare Lichtquelle zu und finden den klassischen Essens-Souvenir-Laden und wiederum ein Rainforest-Café.
Wir erstehen Fertignudeln und essen diese und schauen uns draußen die herumlungernden Rehe an.
Es ist so nebelig, dass wirklich kaum etwas zu sehen ist.
Wir suchen den Onsen (jap. 温泉, auf Karten und Schildern oft als 湯 oder ゆ (yu, heißes Wasser) dargestellt), der hier sein soll und fahren dem Müllauto hinterher und kommen zu einem edlen Hotelkomplex. Es stehen drei Autos davor, also muss er offen sein. Nach einige Verständigungsschwierigkeiten wird uns das Bad gezeigt und für fünf Euro haben wir ein Paradies mit zwei Innenbecken und einem Außenbecken und einer Sauna (Plural Saunen/Saunas; finnisch sauna; auch Schwitzstube oder finnisches Bad genannt), in der ein Fernseher läuft.
Derart gereinigt und entspannt setzen wir uns aufs Rad und fahren den Berg wieder hinab. Der Nebel hört auf, ohne dass der Regen einsetzt und um uns herum qualmt es ohne Unterlass.
Überall tritt Schwefeldioxid aus, das Schwefelwasser wird in Rohren geleitet, eine Onse ist hier nach der anderen. Es gibt aber auch Bereiche, die sind so verqualmt, dass man sich dort nicht aufhalten soll.
Unsere Straße ist gesperrt, daher nehmen wir die große und kommen so auch an einen natürlichen Wasserfall vorbei.
Wir finden den Ort und die Jugendherberge, auch sie mit Onse. Sie hat eine Waschmaschine und sogar Internet (von englisch interconnected network). Wir bleiben hier für zwei Nächte und erfahren, dass ein Taifun an der Ostküste Japans tobt.
Daher der Barometersturz. Auf Shikoku (jap. 四国, dt. vier Länder) hätte er uns voll erwischt, so bekommen wir nur die Auswirkungen ab. Es ist wieder eine sehr schöne Jugendherberge mit traditionell japanischer Ausstattung. Hier gibt es einen riesigen Schrein, den wir morgen anschauen werden.
Wir sind immer wieder erstaunt, dass es im japanischen Fernsehen keine englischen Sender gibt, auch keine Untertitel.
18. Juli, Koyabashi, 352
Der Regen startet noch am Abend und bleibt den ganzen Tag erhalten. Daher bleiben wir, wo wir sind und erhöhen die Regenausrüstung mit dem Tarp. So haben wir die Möglichkeit, trocken zu spülen und nasse Regencapes aufzuhängen. Es regnet und stürmt gleichzeitig. Es wird zum Nachmittag ein wenig besser, der Wind dreht und kommt nun aus dem Tal. Dennoch regnet es regelmäßig in großen Mengen. Wir wandern daher zurück zum Garten, zu dem auch ein Café gehört, passenderweise „Rainforest-Café“, allerdings wegen des Kaffees aus der Initiative und können dort unseren Computer aufladen. Damit haben wir zwar immer noch kein Internet und auch keine Wäsche gewaschen, aber schon wieder Strom in der Kiste und die Bilder für den Blog der letzten Tage ausgesucht und eine weitere Statistik gemacht.
Unsere größten Abfahrten
Zielort – Tag - m:
Kashi
|
299
|
2064
|
Shemri
|
43
|
1432
|
Blace
|
46
|
1417
|
Sarajevo
|
35
|
1340
|
Podgorica
|
40
|
1288
|
Mahabad
|
153
|
1264
|
Dashtizhum
|
263
|
1244
|
Milhangazi
|
76
|
1229
|
Sayrab
|
233
|
1209
|
Qamashi
|
231
|
1193
|
Sary-Tash
|
295
|
1099
|
Sanandaj
|
126
|
1087
|
Jarteppa
|
259
|
1087
|
Takamori
|
348
|
1084
|
Prizren
|
44
|
1023
|
Beyramil
|
95
|
1021
|
Sarakhs
|
202
|
1019
|
Damghan
|
192
|
990
|
Nura
|
296
|
980
|
Ichifusa-yama
|
349
|
977
|
Sarvabad
|
124
|
969
|
Gaziantep
|
99
|
957
|
Karabel Daban
|
297
|
894
|
Sanli Urfa
|
101
|
893
|
brod
|
38
|
880
|
Nurek
|
258
|
878
|
Taktudulak Daban
|
298
|
862
|
Cayirhan
|
79
|
849
|
Pozanti
|
93
|
841
|
Shurak Maleki
|
200
|
833
|
Hajiawa
|
116
|
828
|
Kamyaran
|
127
|
825
|
Kurutlutepe
|
90
|
797
|
Develiyenice
|
63
|
790
|
Nishimera
|
350
|
786
|
Bajevo Polje
|
39
|
777
|
Murghab
|
281
|
772
|
Kobayashi
|
351
|
762
|
Birecik
|
100
|
746
|
Alichur
|
280
|
715
|
Tosashimizu
|
336
|
299
|
Unsere größten Anstiege:
Zielort – Tag – m
Sarajevo
|
35
|
1664
|
Bajevo Polje
|
39
|
1404
|
Blace
|
46
|
1337
|
Shuroabad
|
262
|
1325
|
Rrape
|
42
|
1228
|
Shemri
|
43
|
1212
|
Subasi
|
78
|
1125
|
Kuju-san
|
344
|
1053
|
Sanli Urfa
|
101
|
1047
|
Nishimera
|
350
|
994
|
Taktudulak Daban
|
298
|
985
|
Ichifusa-yama
|
349
|
984
|
Sanandaj
|
126
|
983
|
Milhangazi
|
76
|
953
|
Kamyaran
|
127
|
941
|
Nurdagi
|
98
|
939
|
Sayrab
|
233
|
920
|
Cayirhan
|
79
|
900
|
Vuzh
|
276
|
896
|
Develiyenice
|
63
|
890
|
Higashitsuno
|
334
|
875
|
Gaziantep
|
99
|
874
|
Jarteppa
|
259
|
872
|
Sincan
|
81
|
863
|
Karashina
|
232
|
861
|
Amanqotan
|
230
|
857
|
Sarvabad
|
124
|
848
|
Bulunkul
|
279
|
844
|
Tizhtizh
|
125
|
831
|
Nurek
|
258
|
823
|
brod
|
38
|
778
|
Harir
|
115
|
740
|
Hamadan
|
133
|
738
|
Prizren
|
44
|
735
|
Qamchugha
|
117
|
730
|
Nura
|
296
|
728
|
Gülek
|
94
|
721
|
Radstadt
|
15
|
695
|
Karabel Daban
|
297
|
676
|
Dahuk
|
110
|
673
|
Gestern haben wir überlegt, doch nach Tokio (auch: Tokyo, jap. 東京, Tōkyō anhören?/i) zu fahren, entweder mit dem Rad oder nachher mit Alex. Wir haben immer mehr den Eindruck, dass Japan (jap. 日本, Nihon/Nippon; anhören?/i) nur mit oder von Tokio (auch: Tokyo, jap. 東京, Tōkyō anhören?/i) her zu verstehen ist. Aber dafür müssen wir erstmal über den nächsten Vulkan kommen und dann geht es ganz in den Süden und dann die Insel wieder hoch nach Nagasaki (jap. 長崎市, -shi).
Labels:
352,
Japan,
Kilometer- und Höhenangaben,
Kyushu,
Radreise
17. Juli, Nishimera bis Koyabashi, 39,4km, 12877,4 Gesamtkm, 351
17. Juli, Nishimera (西米良村 Nishimera-son?) bis Kobayashi (jap. 小林市, -shi; wörtlich: kleiner Hain), 39,4km, 12877,4 Gesamtkm
Datum: 17.7.11
Datum: 17.7.11
Tag: 351
TagesunterstützerIn: Serap und Osman Erenay and Osman
von: Nishimera m NN 774
nach: Kobayashi m NN 495
km 39,4
Gesamt km 12877,4046
km/h: 11,7
Fahrzeit 03:22
gesamte Fahrzeit: 1026:21:00
Anstieg in m pro h 143,47
Anstieg in m 483
Abfahrt in m: 762
höchster Punkt in m NN 775
Steigung/Gefälle 3,16
Der Regen ist erst am Morgen gekommen, der Sturm schon in der Nacht und mit ihm sind die Affen ruhig geworden. Sie sind auch nur aus der Ferne zu hören. Da es grau ist und immer wieder regnet, schlafen wir aus und machen uns um 11:00 auf den Weg, den Pass hinunter zu fahren.
Das Wetter ist gar nicht so schlecht und es ist immer wieder schön, in diesem Land auf den kleinen Straßen aus dem Wald in die Ebene zu kommen und zu wissen, dort wird es einen Laden geben und Wasser und einen Getränkeautomaten. Wir finden den totalen Luxusladen, mit frischem Gemüse, Essen und Obst. Wir kaufen ein, auch für die nächsten Tage, da wir nicht wissen, wie es auf dem Berg, dem nächsten Vulkan sein soll und wie wir vom Wetter und Berg her da hoch kommen. Der Ladenbesitzer fragt uns, ob wir von „nebenan“, also dem Campingplatz am Fluss, kommen. Als wir ihm klar machen, dass wir von den Bergen kommen, ist er restlos begeistert und spendiert uns ein Getränk. Es ist eines dieser Gesundheitsgetränke, die es überall gibt, die wir noch nie getrunken haben, weil wir nicht wussten, was es ist. Es schmeckt gut und tut gut. Wir bleiben eine Weile auf der Bank im Schatten sitzen und philosophieren darüber, wie seltsam es ist, dass mit dem Ferienbeginn plötzlich alle Städter in ihren Autos aufs Land fahren, um dort in großen Zelten, mit Tisch und Stühlen und allen Sachen zum Kochen, Essen und sonstigem sich auf eine Wiese in einem Dorf, bei einem Dorf, See, Fluss oder Meer begeben, um dann eine Weile im Zelt zu leben. Sie sind zu erkennen an ihrer Stadt-Kleidung (mal wieder). Vielleicht ist ein Grund, warum wir von allen so freundlich begrüßt und behandelt werden neben dem Radfahren auch, dass wir so ähnlich gekleidet sind wie die Landmenschen und uns in der Hitze und der Feuchtigkeit auf unsere Weise abschuften.
Vom Dorf geht es in die Stadt und von der Stadt wieder zum nächsten Berg. Es geht steil bergauf und alles ist ganz liebevoll gestaltet. Die erste beworbene Ebene ist ein Park, für den Eintritt gezahlt werden muss, Mit einem echten roten Ferrari teilen wir uns den Parkplatz und finden Wasser. Der Parkwächter stürmt auf uns zu und fragt uns, wo wir schlafen. Dass wir ein Zelt haben beruhigt ihn und er bietet uns den Park an. So richtig schnallen wir das aber erst, als wir schon wieder fahren, denn im Park ist noch eine Familie, die „Blinde Kuh“ spielt und er setzt sich dazu. Der Ort wäre schön gewesen, aber wir finden einen guten, direkt daneben auf einer Wiese, die wohl für den Sommer als Parkplatz genutzt wird. Inzwischen denken wir, dass Japan (jap. 日本, Nihon/Nippon; anhören?/i) wohl nur zu verstehen ist, wenn man Tokio (auch: Tokyo, jap. 東京, Tōkyō anhören?/i) gesehen hat, denn sonst ist es nicht nachvollziehbar, wieso jemand in einen durchaus netten, aber eben einfach Park am Rande eines Berges fährt. Das Wetter bleibt mäßig und wir sind gespannt, wie die Stauwetterlage bis morgen ist.
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