Datum: 10.8.10
Tag: 10
TagesunterstützerIn:
von: bei Dachau m NN
nach: München m NN
km 43,82
Gesamt km 698,7001
km/h: 13
Fahrzeit 06:00
gesamte Fahrzeit: 54:00:00
Anstieg in m pro h 66,67
Anstieg in m 400
Abfahrt in m:
höchster Punkt in m NN
Steigung/Gefälle 0,91
1. Problem: die Fahnenstange an Gundas Rad ist angebrochen. Lösung: Gaffa kann alles (und einen besonderen Gruß an Hanno!)
2. Problem: Klemmverschluss an Gundas Hinterlicht ist abgebrochen. Lösung: Diesmal kann Gaffa nicht alles, aber zum Glück gibt es Kabelbinder.
3. Problem: Ortliebtaschen sind zwar wasserdicht, aber bei dem ständig wechselnden Wetter zwischen Schauern, Dauerregen und Hitze und Feuchtigkeit entwickeln auch sie Schwitzflüssigkeit innen. Lösung: wir haben eh alle Klamotten des Sortierens und Überblicks wegen in den importierten Zip-Säcken gehabt, ansonsten regelmäßig ausräumen, austrocknen lassen in der Sonne, wenn sie denn scheint.
Die Ursache für diese Schäden rekonstruieren wir an einem noch zu lösenden Problem: Wie transportieren wir 23 Liter Wasser in drei Wassersäcken zusätzlich? Der eine 10 Liter-Sack hat nämlich gestern ein Salto-Mortale der Quertasche auf Gundas Rad verursacht, daher die folgenden Schäden. Lösung: der Sack wird vor die Quertasche auf den Gepäckträger gelegt und mit einem weiteren Spanngurt gesichert.
Unser Nachtquartier in Dachau war wunderbar! Nachdem es auch dort keinen Campingplatz gab, fanden wir eine Wiese direkt am Ortsausgang mit Duschraum im Wald und keinen Menschen sogar bis recht spät in den Vormittag.
So konnten wir ausschlafen, Pannen beheben und ganz gemütlich zur Gedenkstätte radeln. Im Karmel konnten wir noch ein Fläschchen Karmelitergeist erstehen, das Zeugs hilft in allen Lebenslagen. Das Kloster mit der zentralen katholischen Gedenkkirche und dem Kloster in direkter Achse hinterlässt gemischte Gefühle, zumal genau in dem Moment, in dem wir uns die (an sich schöne) Klosterkirche anschauen, drei Priester ihre Messe für sich zelebrieren. Das mutet sehr seltsam an an diesem Ort.
Die Gedenkstätte selbst war voll, in der Mittagshitze wird die Brutalität besonders deutlich.
Danach haben wir das Kontrastprogramm gemacht: vom guten griechischen Mittagstisch in den Biergarten am Chinesischen Turm.
Obwohl wir unterm Turm lagerten, Taschen ausräumend und Ketten ölend, sind wir wenig beachtet worden. Das ist auch angenehm an einer Großstadt, dass man nicht immer sofort unter Verdacht gerät. Ganz privat quer durch Minga (amtli: München) zu fahren ist toll und am Abend gab es Gemüsepfanne bei Peter, die einfach eine Wucht war. Jetzt sind wir zwei Tage hier, eine Mischung aus Logistik, Problemlösung und Freizeit. Wir müssen das Uhrenproblem lösen, Kartenmaterial sichten und noch einen Gürtel kaufen. Außerdem haben wir Internet ganz ohne Probleme.
Uebrigens: Rieke und Torsten sind in Koblenz.
9. August Donauwörth – Dachau 91,52 km
Datum: 9.8.10
Tag: 9
TagesunterstützerIn:
von: Donauwörth m NN
nach: bei Dachau m NN
km 91,52
Gesamt km 654,8801
km/h: 13
Fahrzeit 06:00
gesamte Fahrzeit: 48:00:00
Anstieg in m pro h 66,67
Anstieg in m 400
Abfahrt in m:
höchster Punkt in m NN
Steigung/Gefälle 0,44
Der Ausdruck des Tages heute war die Dame am Nebentisch, die mit kritischem Blick auf ihr Mittagessen verkündete: dieser Knödel ist nicht auf meinem Niveau! Die Besonderheit heute auf jeden Fall, dass der Regen sich verzogen hat und je mehr wir nach Süden kamen, desto sonniger wurde es. Nach einer Schnecken- und Mückenreichen Nacht an der Donau begrüßten uns zum Mittag bereits die Moränen (französisch: moraine „Geröll“) der Alpen. In einem ständigen Auf und Ab ging es durch Landschaften mit einem blauen Himmel, die der bayrischen Werbung entsprungen sind. In Pfaffenhausen konnten wir die Alpen sehen. Bemerkenswert auch, dass es ganz wenige Campingplätze gibt. Dementsprechend lagern wir gerade auch wieder auf einer Wiese vor Dachau.
Auffallend ist, dass Autofahrer im Tal und oder in der Stadt deutlich angstrengender sind. Da wir ja keine Radwege fahren, erfahren wir die unterschiedlichsten Reaktionen auf unsere Präsenz auf der Fahrbahn. Während die LKW-Fahrer heute sehr geduldig hinter uns die Moränen hochgeschlichen sind, wurden die Autofahrer schon bei einem guten Tempo ungeduldig. Der Dachauer Autofahrer an sich neigt zum Schimpfen und Gestikulieren. Straßen ohne Radwege sind deutlich leichter.
Heute Mittag haben wir am Rande eines Feldes unsere Mittagspause gemacht und sehen nun aus als kämen wir direkt aus der Schlammgrube. Es war so etwas von nass und lehmig, dass wir bis zu den Knöcheln mit Schlamm versunken sind und Gundas Rad ganz alleine stand da es so tief eingesunken war.
Morgen geht es nach München, einen Tag früher als gedacht. Der erste Meilenstein!
8. August Maihingen – Donauwörth 53,09 km
Datum: 8.8.10
Tag: 8
TagesunterstützerIn:
von: Maihingen m NN
nach: Donauwörth m NN
km 53,05
Gesamt km 563,3601
km/h: 13
Fahrzeit 06:00
gesamte Fahrzeit: 42:00:00
Anstieg in m pro h 66,67
Anstieg in m 400
Abfahrt in m:
höchster Punkt in m NN
Steigung/Gefälle 0,75
Wir fahren im Trockenen los, werden aber auf den ersten Kilometern bereits vom Regen eingeholt, der uns treu bleibt. Es regnet und regnet und hört erst zum Abend auf. Wir haben einfach ein Gewitter an uns vorbei ziehen lassen, so dass es uns nicht zweimal erwischt. Daher konnten wir im Trockenen aufbauen. Es gab keinen Campingplatz, obwohl wir am Donauradweg waren.
7. August Rothenburg ob der Tauber – Maihingen 77,93km
Datum: 7.8.10
Tag: 7
TagesunterstützerIn:
von: Rothenburg o. d. Tauber m NN
nach: Maihingen m NN
km 77,93
Gesamt km 510,3101
km/h: 13
Fahrzeit 06:00
gesamte Fahrzeit: 36:00:00
Anstieg in m pro h 66,67
Anstieg in m 400
Abfahrt in m:
höchster Punkt in m NN
Steigung/Gefälle 0,51
Neues von der Uhr: die Tropfen sind weg, der Nebel auch, als Uhr geht sie, ist aber bei -57 Grad Celsius stehengeblieben. Braucht wohl doch einen Reset.
Am Morgen war der Himmel blau, es ist beinahe ein wenig unvorstellbar gewesen nach dem Regen. Aber es war trocken, die Sonne schien. Das Zusammenlegen und Abbauen der ganzen nassen Sachen hat fast eine Stunde länger gedauert als sonst, aber es hat sich gelohnt, alles aufzubauen. Im Grunde waren nur die
Socken nass. Der Zeltboden auch, aber das ist ok. Wir sind eine ganze Weile an der Tauber entlang gefahren, dann immer der romantischen Straße folgend – das Schild zweisprachig (deutsch/japanisch) – zum
Nördlinger Ries. Die Gegend ist unglaublich sauber und ordentlich, eine Unmenge von Solar auf den Dächern und Mais (Zea mays), in Österreich auch Kukuruz genannt, so weit das Auge reicht. Dies steigert sich im Ries noch einmal um ein Vielfaches. Dort besuchen wir Barbara und Karl
und landen auf dem Abschlussabend eines Jugendcamps der charismatischen Gemeindeerneuerung. Aber auch die feiern wenn die Teilnehmenden weg sind mit Bier und lauter Musik. In Maihingen besteht das Dorf zum großen Teil aus der charismatischen Erneuerung. Dort erfahren wir auch, dass der Mais für die „Bio-Gas-Anlagen“ angebaut wird, deren Dichte im Ries die Höchste ist. Das erklärt den vielen Mais ohne ein einziges Vieh.
Keine Probleme
6. August Rothenburg ob der Tauber
Ein Nachtrag: Rothenburg ist sehr schön! Es ist gar nicht so furchtbar museal, sondern wirkt alltäglich und belebt. Es gibt in der Tat eine Menge Japaner, aber wir sind dennoch nicht mit unseren Rädern (und der Japan-Fahne) durch die Stadt gefahren….