Datum: 5.10.10
Tag: 66
TagesunterstützerIn:
von: Selimpasa m NN 2
nach: Istanbul m NN 29
km 57,23
Gesamt km 3782,7513
km/h: 12,48
Fahrzeit 04:34
gesamte Fahrzeit: 278:21:00
Anstieg in m pro h 120,88
Anstieg in m 552
Abfahrt in m: 525
höchster Punkt in m NN 199
Steigung/Gefälle 1,88
Den Abend und die Nacht verbringen wir mit vier jungen Katzen, die großen Spaß daran haben, an den Zeltschnüren zu ziehen und mit ihnen zu spielen und immer wieder versuchen, ins Zelt zu kommen.
Wir haben ein wenig Sorge um unser Zel,t aber am Morgen sehen wir, dass nichts passiert ist. Zum Teil sind die Katzen bis aufs Dach geklettert.
Wir haben ein wenig Sorge um unser Zel,t aber am Morgen sehen wir, dass nichts passiert ist. Zum Teil sind die Katzen bis aufs Dach geklettert.
Von unserem „Nachbarn“, der uns gestern das Wasser gebracht hat, werden wir zum Tee und Frühstück eingeladen.
Es ist ein heiteres Frühstück und ein Crash-Kurs in Türkisch, was auf beiden Seiten viel Heiterkeit hervorruft. Es kommt eine Nachbarin vorbei, die in den Türkisch-Kurs mit einsteigt.
Wir haben am Ende gelernt, wie man sich bedankt, verabschiedet. Immerhin!
Es ist ein heiteres Frühstück und ein Crash-Kurs in Türkisch, was auf beiden Seiten viel Heiterkeit hervorruft. Es kommt eine Nachbarin vorbei, die in den Türkisch-Kurs mit einsteigt.
Wir haben am Ende gelernt, wie man sich bedankt, verabschiedet. Immerhin!
Der Wind hat nachgelassen und so können wir etwas leichter fahren, wenngleich die Straßenverhältnisse durch den vielen Verkehr abenteuerlich, da unser Seitenstreifen nach wie vor nicht vorhanden ist. Wir machen mittags eine Pause und sind da schon stundenlang durch die Vororte von Istanbul gefahren, die alle einen sehr modernen und sauberen Eindruck. Die Straße gabelt sich in eine Auto-und LKW-Spur für einen der vielen Hügel vor Istanbul
und wir sind uns sehr einig darüber, dass wir auf jeden Fall in die LKW-Kategorie gehören. Das Viertel auf dem Hügel ist super schick und sieht sehr teuer aus.
und wir sind uns sehr einig darüber, dass wir auf jeden Fall in die LKW-Kategorie gehören. Das Viertel auf dem Hügel ist super schick und sieht sehr teuer aus.
Je näher wir an die Stadtgrenze kommen, desto wahnwitziger wird der Verkehr. Wir fahren auf einer 10 spurigen Straße, die in der Mitte noch eine reine Busspur für einen ganz modernen Metro-Bus hat. Wir wechseln die Straße und folgen dem Tip der Tankstelle und fahren auf der Uferstraße und können so bei wunderschönem Wetter den Blick auf den Bosporus genießen
Es ist kaum zu glauben, aber wir sind in Istanbul!
Wir können es selbst kaum glauben. Am Abend kommt Alex an und wir freuen uns sehr auf die Woche hier.
Es ist kaum zu glauben, aber wir sind in Istanbul!
Wir können es selbst kaum glauben. Am Abend kommt Alex an und wir freuen uns sehr auf die Woche hier.
4. Oktober Tekirdağ (bulgarisch Родосто/ Rodosto , griechisch Ῥαίδεστος / Rhaidestos oder Ῥαίδεστον / Rhaideston, lateinisch Rhaedestus oder Raedestum; ungarisch Rodostó, ursprünglich Bisanthe (griechisch Βισάνθη), später auch Rodosçuk, Tekfur Dağı) – Selimpasa, 75,26 km, 3774,9 GesamtKm
Datum: 4.10.10
Datum: 4.10.10
Tag: 65
TagesunterstützerIn: clara.francesco; c/o Br. Gregor Wagner, Franziskanerkloster Pankow
von: Tekirdag m NN 2
nach: Selimpasa m NN 2
km 75,26
Gesamt km 3725,5213
km/h: 12,26
Fahrzeit 06:08
gesamte Fahrzeit: 273:47:00
Anstieg in m pro h 93,10
Anstieg in m 571
Abfahrt in m: 571
höchster Punkt in m NN 106
Steigung/Gefälle 1,52
1. Panne: Wolfgangs Reifen am Wagen ist platt
Am Morgen ist der rechte Reifen von Wolfgangs Wagen mal wieder platt. Es ist immer noch eine Dorne gewesen! Nach dem Flicken und dem Besuch eines weiteren Ehepaares, die eher entgeistert wirken, fahren wir los und kämpfen weiter gegen den Wind.
Es ist windig und wir denken schon, dass das starker Wind ist, aber nachdem er sich bis zum Mittag nocheinmal steigert, verändern wir unsere Kategorien. Es geht im stetigen Auf und Ab auf Istanbul [ˈˀi.stan.buːl] (türkisch İstanbul [isˈtɑnbul]) zu. Irgendwann zweigt die Autobahn nach Istanbul ab und wir fahren auf der Schnellstraße weiter. Der Nachteil zeigt sich nach wenigen Metern (aber die Autobahn war definitiv gesperrt für Radfahrer und außerdem Maut pflichtig): unser schöner Seitenstreifen ist als asphaltierter futsch! Bis zum Mittagessen in einem ganz netten kleinen Restaurant sind es nur noch wenige Kilometer und wir kommen ziemlich durchgefroren und entkräftet da an. Wir müssen so entkräftet und hungrig ausgesehen haben, dass die Wirtin uns ein frisches Brot nach dem anderen bringt und zum eigentlichen Essen noch eine Menge zusätzlicher Speisen und als wir die alle gegessen haben noch einen Teller mit einer Gemüse-Gewürz-Mischung und frisches Brot. Wir ahnen, dass wir etwas auf dem Teller lassen müssen damit deutlich wird, dass wir satt sind – was wir in der Tat auch waren. Danach bekommen wir noch Unmengen an Tee und auch da ist es so, dass das Glas gefüllt wird wenn es leer ist. Gewärmt und gestärkt fahren wir wieder auf die Straße hinaus und die erste Windböe nimmt uns schon den Atem.
Der Wind hat sich noch einmal gesteigert, zudem ist der Verkehr angestiegen und das ewige Auf und Ab der Straßen macht aus dem zweispurigen Verkehr eine abenteuerliche Angelegenheit abenteuerlich bepackter und schön bemalter LKWs, die auf keinem Fall Schwung verlieren wollen. Wir fahren nur über den Rückspiegel, müssen ganz viel auf den Schotter ausweichen und haben keine Ahnung, wie die Gegend aussah durch die wir gefahren sind. Dazu ist es so windig, dass wir selbst bergab streckenweise nur 10 km/h fahren. Als nach etwas über 70 km ein Campingplatz kommt, nehmen wir das gerne an. Was sich Campingplatz nennt ist eine wilde Mischung aus Dauercampern in unterschiedlichen Behausungen und uns werden zwei mögliche Zeltplätze gezeigt: der Steinweg vor zwei Hütten und der Strand. Der Steinweg fällt aus, weil das zu eng, zu öffentlich ist und der Strand fällt aus weil der auch öffentlich ist. Wir entscheiden uns für den betonierten Teil der Strandbar. Als Waschgelegenheit können wir in eine der Hütten gehen. Der einzige andere Gast schenkt uns direkt 10 l Trinkwasser und bietet uns an, an ihrem Tisch in einer überdachten Laube zu essen. Die Gegend an sich eine ganz edle Urlaubsgegend und mischt sich Häuser in einem schlechten Zustand und Neubauten. Schon die gesamten letzten 50 km machten bereits den Eindruck eines sehr kontrollierten Zuzugs von Menschen, die vom Land in die Stadt wollen. Istanbul ist ja enorm gewachsen. Wir sind gespannt wie sich die letzten 50 km vor der Stadtgrenze weiter entwickeln. Die eingezäunten und bewachten Wohnanlagen wurden immer mehr und waren zum Teil riesig groß und haben eine Spanne zwischen eher einfach und total luxuriös.
Es ist windig und wir denken schon, dass das starker Wind ist, aber nachdem er sich bis zum Mittag nocheinmal steigert, verändern wir unsere Kategorien. Es geht im stetigen Auf und Ab auf Istanbul [ˈˀi.stan.buːl] (türkisch İstanbul [isˈtɑnbul]) zu. Irgendwann zweigt die Autobahn nach Istanbul ab und wir fahren auf der Schnellstraße weiter. Der Nachteil zeigt sich nach wenigen Metern (aber die Autobahn war definitiv gesperrt für Radfahrer und außerdem Maut pflichtig): unser schöner Seitenstreifen ist als asphaltierter futsch! Bis zum Mittagessen in einem ganz netten kleinen Restaurant sind es nur noch wenige Kilometer und wir kommen ziemlich durchgefroren und entkräftet da an. Wir müssen so entkräftet und hungrig ausgesehen haben, dass die Wirtin uns ein frisches Brot nach dem anderen bringt und zum eigentlichen Essen noch eine Menge zusätzlicher Speisen und als wir die alle gegessen haben noch einen Teller mit einer Gemüse-Gewürz-Mischung und frisches Brot. Wir ahnen, dass wir etwas auf dem Teller lassen müssen damit deutlich wird, dass wir satt sind – was wir in der Tat auch waren. Danach bekommen wir noch Unmengen an Tee und auch da ist es so, dass das Glas gefüllt wird wenn es leer ist. Gewärmt und gestärkt fahren wir wieder auf die Straße hinaus und die erste Windböe nimmt uns schon den Atem.
Der Wind hat sich noch einmal gesteigert, zudem ist der Verkehr angestiegen und das ewige Auf und Ab der Straßen macht aus dem zweispurigen Verkehr eine abenteuerliche Angelegenheit abenteuerlich bepackter und schön bemalter LKWs, die auf keinem Fall Schwung verlieren wollen. Wir fahren nur über den Rückspiegel, müssen ganz viel auf den Schotter ausweichen und haben keine Ahnung, wie die Gegend aussah durch die wir gefahren sind. Dazu ist es so windig, dass wir selbst bergab streckenweise nur 10 km/h fahren. Als nach etwas über 70 km ein Campingplatz kommt, nehmen wir das gerne an. Was sich Campingplatz nennt ist eine wilde Mischung aus Dauercampern in unterschiedlichen Behausungen und uns werden zwei mögliche Zeltplätze gezeigt: der Steinweg vor zwei Hütten und der Strand. Der Steinweg fällt aus, weil das zu eng, zu öffentlich ist und der Strand fällt aus weil der auch öffentlich ist. Wir entscheiden uns für den betonierten Teil der Strandbar. Als Waschgelegenheit können wir in eine der Hütten gehen. Der einzige andere Gast schenkt uns direkt 10 l Trinkwasser und bietet uns an, an ihrem Tisch in einer überdachten Laube zu essen. Die Gegend an sich eine ganz edle Urlaubsgegend und mischt sich Häuser in einem schlechten Zustand und Neubauten. Schon die gesamten letzten 50 km machten bereits den Eindruck eines sehr kontrollierten Zuzugs von Menschen, die vom Land in die Stadt wollen. Istanbul ist ja enorm gewachsen. Wir sind gespannt wie sich die letzten 50 km vor der Stadtgrenze weiter entwickeln. Die eingezäunten und bewachten Wohnanlagen wurden immer mehr und waren zum Teil riesig groß und haben eine Spanne zwischen eher einfach und total luxuriös.
3. Oktober Develivenice – Tekirdağ (bulgarisch Родосто/ Rodosto , griechisch Ῥαίδεστος / Rhaidestos oder Ῥαίδεστον / Rhaideston, lateinisch Rhaedestus oder Raedestum; ungarisch Rodostó, ursprünglich Bisanthe (griechisch Βισάνθη), später auch Rodosçuk, Tekfur Dağı) 49,21 km, 3698 GesamtKm Datum: 3.10.10
Tag: 64
TagesunterstützerIn:
von: Develiyenice m NN 110
nach: Tekirdag m NN 2
km 49,21
Gesamt km 3650,2613
km/h: 11,94
Fahrzeit 04:07
gesamte Fahrzeit: 267:39:00
Anstieg in m pro h 120,00
Anstieg in m 494
Abfahrt in m: 602
höchster Punkt in m NN 294
Steigung/Gefälle 2,23
Die Nacht haben wir seit langem mal wieder ohne Dornen oder ähnlichem Ungemach draußen verbracht. Dafür ist es irre kalt, am Morgen sind es 3 Grad. Wir haben inzwischen die beiden Fleece-Schlafsäcke aneinander gemacht und einen Schlafsack darüber. Wenn wir von Istanbul [ˈˀi.stan.buːl] (türkisch İstanbul [isˈtɑnbul]) Richtung Ankara (früher Angora, antiker Name altgriechisch Ἄγκυρα Ankyra, lateinisch Ancyra) fahren, werden wir uns angewöhnen müssen, dass wir das Wasser ins Zelt legen, da sind es in der Regel zehn Grad wärmer
Wir fahren weiter gegen den Wind die Berge hoch und runter und erfreuen uns jedes Mal daran, dass die Kilometer gen Istanbul weniger werden. Bald ist Istanbul kein abstrakter Name in unserer Planungstabelle mehr! Mitten auf der Wasserscheide zwischen schwarzem Meer und Marmarameer (türkisch Marmara denizi, in der Antike Propontis)verliert der hintere Reifen von Gundas Rad mit einem dramatischen Pfeifen innerhalb weniger Sekunden alle Luft. Zum Glück sind wir schon oben und haben eine ebene Fläche zum Reparieren. Der Schlauch sieht inzwischen aus wie ein Flickenteppich! Diesmal ist das Loch schon zu sehen, bevor es zu hören und zu spüren ist. Der Schlauch hält und wir fahren zum Meer im Sturm hinab. Es ist zwar wärmer geworden, aber nicht wesentlich. Es ist genauer gesagt so kalt durch den Wind, dass wir zum Mittagessen draußen sitzen, aber das nur mit einer dicken Jacke aushalten. Wir wählen ein Restaurant ca. 3 km vor der Stadt und 70 m über dem Meer. Da wir die einzigen Gäste sind, fragen wir uns, wie sich so ein Restaurant hält. Kurz darauf hält ein Reisebus aus Griechenland (griechisch Elláda, Ελλάδα [ɛˈlaða]; formell Ellás, Ελλάς ‚Hellas‘; amtliche Vollform Ellinikí Dimokratía, Ελληνική Δημοκρατία Hellenische Republik[5]) und wir wissen nun wie. Interessanter Weise ist es in der Türkei (amtlich Türkiye Cumhuriyeti (T.C.), deutsch Republik Türkei) nicht weiter erstaunlich, auf dem Landweg nach Japan (jap. 日本, Nihon/Nippon; anhören?/i) zu fahren. Das wird auch aufgrund unserer Flaggen sofort verstanden. Das mit dem Fahrrad zu tun, ruft dann zwar eher Erstaunen hervor.
Wolfgang wartet die Räder, während ich (Gunda) schreibe und an der Tabelle arbeite (und schlafe :-) ). Wir fahren los mit dem Ziel, weitere mindestens 30 km gegen den Wind zu fahren. Nach ca. 50 m verabschiedet sich der Mantel von Gundas Hinterrad mit einem deutlich vernehmbaren Knall des Schlauches. Innerhalb von Jetzt auf Gleich ist die gesamte Luft wieder raus. Als wir den Mantel untersuchen, sehen wir, dass die schadhafte Stelle inzwischen zum Loch geworden ist und uns durch das Loch das geflickte Loch von vor dem Essen anschaut. Das ist regelrecht zerfetzt. Also heißt es Mantel und Schlauch tauschen. Zum Glück gibt es einen Weg neben der Autobahn, so dass wir dort das gesamte Gepäck abnehmen können und innerhalb von einer Stunde das Rad wieder fit haben.
Wir fahren durch die Stadt, die wiederum ganz modern und nahezu elegant gebaut ist. Sie ist geprägt von Militär und hat vor den Toren eine große, ebenfalls ganz modern aussehende Universität. Das Stadtleben präsentiert sich wie in den anderen Städten auch schon bunt und vielfältig, wenngleich von der Erscheinung her deutlich säkularer als z.B: Sarajevo (kyrillisch Сарајево; dt. auch Sarajewo; türkisch: Saraybosna).
Der Wind ist brutal und wir fahren mit einiger Mühe weitere 20 km. Der erste Versuch, einen Schlafort zu finden, scheitert daran, dass plötzlich ein Haus oder so etwas ähnliches auftaucht. Also kämpfen wir uns durch den gepflügten Acker wieder zurück und streichen gepflügte Äcker von unserer Liste der möglichen Wege zu einem Schlafplatz. Wir fahren weiter und hoffen immer noch auf einen der drei in der Karte versprochenen Campingplätze. Als nichts kommt und es dunkel wird, fahren wir in das nächste Dorf und finden den Weg zum Meer, Hier ist - wie auch schon in den Dörfer vorher – ein Großteil der Häuser zu einem Komplex zusammen gefügt und eingezäunt. Das Tor ist offen und so fahren wir in den Komplex und sehen einen überdachten Bereich.
Kurzentschlossen fahren wir dahin. Kurz darauf kommt ein älterer Herr mit dem wir uns verständigen, dass wir für eine Nacht hier schlafen können und morgen nach Istanbul fahren. Etwa eine knappe Stunde später – wir haben gerade fertig aufgebaut und alles zum Kochen bereit – kommt er mit seiner Frau wieder, die es gar nicht fassen kann, dass wir mit den Rädern aus Deutschland gekommen sind.
Als sie sehen, dass wir alles haben und alles gut ist, gehen sie wieder. Für einen Moment hoffen wir noch auf einen Teller Fischsuppe oder gegrillten Fisch – beide Düfte haben wir schon die ganze Zeit in der Nase….
Kurzentschlossen fahren wir dahin. Kurz darauf kommt ein älterer Herr mit dem wir uns verständigen, dass wir für eine Nacht hier schlafen können und morgen nach Istanbul fahren. Etwa eine knappe Stunde später – wir haben gerade fertig aufgebaut und alles zum Kochen bereit – kommt er mit seiner Frau wieder, die es gar nicht fassen kann, dass wir mit den Rädern aus Deutschland gekommen sind.
Als sie sehen, dass wir alles haben und alles gut ist, gehen sie wieder. Für einen Moment hoffen wir noch auf einen Teller Fischsuppe oder gegrillten Fisch – beide Düfte haben wir schon die ganze Zeit in der Nase….
Nach einer kalten Dusche und der abendlichen Blog- und Twitter-Zeit gibt es Nudeln mit Thunfisch und Chilli!
2. Oktober İpsala (griech. Κύψελα, Kypsela) – Tekirdağ (bulgarisch Родосто/ Rodosto , griechisch Ῥαίδεστος / Rhaidestos oder Ῥαίδεστον / Rhaideston, lateinisch Rhaedestus oder Raedestum; ungarisch Rodostó, ursprünglich Bisanthe (griechisch Βισάνθη), später auch Rodosçuk, Tekfur Dağı), 76,85 km, 3648,3Gesamt km
Datum: 2.10.10
Datum: 2.10.10
Tag: 63
TagesunterstützerIn:
von: Ipsala m NN 10
nach: Develiyenice m NN 110
km 76,85
Gesamt km 3601,0513
km/h: 12,3
Fahrzeit 06:14
gesamte Fahrzeit: 263:32:00
Anstieg in m pro h 142,78
Anstieg in m 890
Abfahrt in m: 790
höchster Punkt in m NN 269
Steigung/Gefälle 2,19
Wir frühstücken in der Patisserie nebenan mit köstlichem süßen Gebäck und einem Nescafé und begeben uns zurück auf die quasi Autobahn gen Istanbul [ˈˀi.stan.buːl] (türkisch İstanbul [isˈtɑnbul]). Es ist enorm windig, leider als Gegenwind und innerhalb der nächsten zwei Stunden wissen wir, dass die Straße quer zu jedem Tal fährt und weiter fahren wird. Auf unserer Karte ist das nicht so genau eingezeichnet. Die Straße selbst ist in einem recht guten Zustand und die Autofahrer alle sehr nett und rücksichtsvoll. Die Landschaft ist weit und eigenartig leer, jetzt im Herbst nach der Ernte. Es gibt kaum Dörfer, dafür aber wenn es Dörfer gibt in der Regel neu gebaut. Auch die Tankstellen sind alle neu oder renoviert und top modern. Ein ganz anderes Bild als die beinahe provisorischen Tankstellen in Griechenland (griechisch Elláda, Ελλάδα [ɛˈlaða]; formell Ellás, Ελλάς ‚Hellas‘; amtliche Vollform Ellinikí Dimokratía, Ελληνική Δημοκρατία Hellenische Republik[5]). Um kurz vor 12 sind wir so abgekämpft, dass wir in einem der neu gebauten Dörfer am Minimarkt halten um etwas zu trinken und einen Schokoriegel zu essen. Wir werden freudig begrüßt vom Eigentümer und als er erfährt, dass wir aus Deutschland sind, direkt zum Tee und Gebäck eingeladen. Er hat fünf Jahre in Oberhausen gearbeitet. Es ist ein schönes Zusammensein und tut uns gut, die wir erst wieder Vertrauen gewinnen müssen in die Begegnung mit Menschen vor Ort. Bis zum Mittagessen kämpfen wir weiter gegen den Wind und nehmen das an einer Tankstelle zu uns, die alle ein Restaurant haben. Wir werden in die Küche mitgenommen, wo und die Speisen gezeigt werden. Wie gestern auch schon merken wir wieder, dass wir essensmäßig froh sind, in der Türkei (amtlich Türkiye Cumhuriyeti (T.C.), deutsch Republik Türkei) zu sein. Nach dem Mittagessen geht es über die Hügel weiter, die in steter Regelmäßigkeit mit 5 - 7% bergauf und dann wieder bergab gehen, in der Regel kommt dabei ein Höhenunterschied von 70 - 130 m zu stande. Bis auf Herden am Rande sehen wir kaum Menschen, lauter abgeerntete Felder. Ein Dorf ist besät mit Straßenhändlern und macht einen ganz anderen Eindruck. Es laufen unendlich viele Hunde herum, auf der einen Straßenseite stehen die Männer, auf der anderen die Frauen, in der Mitte Polizei und ein beschädigten Auto: es hat anscheinend einen Unfall gegeben. Wir sind froh, an den Hunden gut vorbei zu kommen.
Es ist ein anstrengender Tag, zumal wir merken, dass wir durch die vielen Off-Road-Strecken in Kombination mit den freien Tagen ganz aus dem Rhythmus des Fahrens auf normalen Straßen gekommen sind. Dazu kommt der Gegenwind, der am Meer mit Windstärke 7 - 8 angekündigt war. Wir erreichen mit hängender Zunge einen Ort, an dem es Quellwasser gibt, die Möglichkeit, Essen zu kaufen (oder direkt dort zu essen). Wir kaufen ein wenig Joghurt, Ayran und werden von einem der Männer direkt angesprochen, auch er hat in Deutschland gearbeitet. Er versichert uns, dass wir hinter dem Restaurant gut zelten können. Wir suchen uns das nächstgelegene Feld und fahren dazu an einer kleinen Moschee direkt neben dem Restaurant vorbei. Als wir unser Zelt aufbauen, hören wir sehr nah und deutlich das Einwahlgeräusch eines Telefons und erstarren für einen Moment. Anschließend knackt es und der Muezzin (arabisch مؤذّن mu'adhdhin, DMG muʾaḏḏin) fängt an. Wir haben die Moschee (arabisch مسجد masdschid, DMG masǧid ‚Ort der Niederwerfung‘) gesehen, aber nicht damit gerechnet, dass der Muezzin per Telefon eingewählt wird. Das Wahlgeräusch ertönt am Ende und dann bleibt als einziges Geräusch der Autolärm der Straße. Bisher sehen wir kaum Frauen mit Kopftuch und es gibt fast überall Alkohol zu trinken (und wird auch getrunken). Wir sind gespannt, ob und wie das Bild sich ändert.
1. Oktober Samothraki (griechisch Σαμοθράκη (f. sg) ‚thrakisches Samos‘, türk. Semadirek) – İpsala (griech. Κύψελα, Kypsela) 54,51 km, 3570,4 Gesamtkm
Datum: 01. Okt.10
Datum: 01. Okt.10
Tag: 62
TagesunterstützerIn:
von: Kamriotissa m NN 10
nach: Ipsala m NN 10
km 54,51
Gesamt km 3524,2013
km/h: 15,05
Fahrzeit 03:37
gesamte Fahrzeit: 257:18:00
Anstieg in m pro h 40,92
Anstieg in m 148
Abfahrt in m: 148
höchster Punkt in m NN 57
Steigung/Gefälle 0,54
Die Fähre bringt uns wieder an Land.
Dort starten wir nach einem mäßig gutem Essen in Richtung Türkei (amtlich Türkiye Cumhuriyeti (T.C.), deutsch Republik Türkei). Trotz des Gegenwindes kommen wir gut voran, es ist aber auch eine Strecke mit wenig Höhenmeterunterschieden. Wir müssen um das Delta der Mariza, auch Maritza geschrieben (bulg. Марица, griechisch Έβρος / Evros, lat. Hebrus, türk. Meriç Nehri) herumfahren. Am Ende landen wir wieder auf der Autobahn um die letzten Kilometer bis zur Grenze zu fahren. Wir haben kein Interesse an Experimenten inwieweit die kleine Straße am Ende dann doch zur Grenze führen würde. Sie hätte es getan, aber eine Weile auf einer gut asphaltierten, begradigten und durch einen Zaun gegen Hunde gesicherten Straße zu fahren ist durchaus wohltuend.
Dort starten wir nach einem mäßig gutem Essen in Richtung Türkei (amtlich Türkiye Cumhuriyeti (T.C.), deutsch Republik Türkei). Trotz des Gegenwindes kommen wir gut voran, es ist aber auch eine Strecke mit wenig Höhenmeterunterschieden. Wir müssen um das Delta der Mariza, auch Maritza geschrieben (bulg. Марица, griechisch Έβρος / Evros, lat. Hebrus, türk. Meriç Nehri) herumfahren. Am Ende landen wir wieder auf der Autobahn um die letzten Kilometer bis zur Grenze zu fahren. Wir haben kein Interesse an Experimenten inwieweit die kleine Straße am Ende dann doch zur Grenze führen würde. Sie hätte es getan, aber eine Weile auf einer gut asphaltierten, begradigten und durch einen Zaun gegen Hunde gesicherten Straße zu fahren ist durchaus wohltuend.
Die Grenze ist ein Hochsicherheitstrakt. Wir durchqueren die griechische Grenze und müssen die Mariza, auch Maritza geschrieben (bulg. Марица, griechisch Έβρος / Evros, lat. Hebrus, türk. Meriç Nehri) überqueren. Mitten im Fluss ist die Grenze und wir kommen genau zur Wachablösung auf griechischer Seite. Dazu wird die Fahne ausgerollt. Auf beiden Seiten sind hohe Zäune. Beide Seiten sind bewaffnet bis an die Zähne. Auf türkischer Seite werden wir ausgesprochen freundlich empfangen und müssen dort durch weitere Kontrollen. Insgesamt ist der Grenzstreifen fast 3 km lang. Hinter der Grenze fällt uns als erstes auf, dass die Felder viel mehr Wasser haben und ganz viele Vögel zu hören sind. Wir beschließen in der nächsten Stadt in ein Hotel zu gehen, da es schon fast dunkel ist. Es ist ein etwas abenteuerliches Hotel und wir sind froh, dass wir eine eigene Ausrüstung mit Schlafsack und Handtüchern dabei haben, da beides nicht vorhanden ist. Es sind 230 km bis Istanbul [ˈˀi.stan.buːl] (türkisch İstanbul [isˈtɑnbul]), das ist eine überschaubare Länge. Bisher haben wir auf türkischer Seite noch keine Bunker gesehen, auf griechischer Seite waren sehr viele, wenn auch längst nicht so viele wie in Albanien, amtlich Republik Albanien (albanisch Shqipëri/Shqipëria oder Republika e Shqipërisë), da waren alle zwei Meter ein Bunker zu sehen.
Heute haben wir dem Einwohnermeldeamt den Verlust des Passes gemeldet und sonst unsere Logistik sortiert. Dazu gehörte dann auch die weiteren Löcher in den Schläuchen zu flicken. Der Mantel an meinem (Gundas) Rad ist hinten ziemlich mitgenommen, da hoffen wir in Istanbul [ˈˀi.stan.buːl] (türkisch İstanbul [isˈtɑnbul]) Ersatz zu finden. Die ruhigen Tage haben sehr gut getan.
Heute Morgen haben wir unsere Wäschelogistik weitergeführt und ganz mutig auf dem Balkon aufgehangen, obwohl es nach Regen aussieht. In der Nacht hat es bereits geregnet, der erste Regen seit dem Frühjahr. Irgendwie ziehen wir den Regen mit uns mit….
Danach haben wir versucht, Informationen über einen Bus zu bekommen und wissen nun, dass um 14:00 ein Bus über die Insel fährt, so können wir uns die antiken Stätten anschauen und die Räder morgen erst wieder in Ordnung bringen. Freie Tage bedeuten vor allem Räder und sonstiges Equipment wieder in Ordnung bringen, Internet finden und wenn es dann Postkarten gibt, Postkarten schreiben.
Wir nehmen den Bus um 14:00 und haben die romantische Vorstellung, dass es an der Ausstellungsstätte einen Ort und etwas zu essen gibt.
Wir werden an der Ausgrabung rausgelassen und bis auf eine Herde Ziegen sind wir die einzigen, die dort herumlaufen. Wir wandern wacker mit unseren Badelatschen den steinigen Weg zur antiken Wasseraufbewahrung hinauf
und wieder hinunter und gehen anschließend zur nächsten Ausgrabungsstätte. Dort gibt es ein Museum und einen Menschen, der den Eintritt einsammelt. Das Heiligtum des alten Ritus ist wunderbar in die Landschaft eingebunden und es ist ein Genuss, sich die verbleibenden Reste anzuschauen.
Da der Bus erst am Abend dort wieder vorbeikommt, laufen wir kurzentschlossen zurück – immer noch in unserer „amerikanischen“ Wanderbekleidung an den Füßen. Nach 1,5 Stunden sind wir zurück und stürzen uns hungrig in die nächste Taverne.