Montag, 4. Juli 2011

30. Juni-3. Juli、334, 335, 336, 337

3. Juli, Tosashimizu (jap. 土佐清水市 -shi) bis Cape Ashizuri (足摺岬 Ashizuri-misaki), 16,1km, 12392 Gesamtkm

Datum: 3.7.11
Tag: 337
TagesunterstützerIn: Sabine Schwarz
von: Tosashimizu m NN 49
nach: Ashizuri-misaki m NN 71
km 16,1
Gesamt km 12407,7743
km/h: 9,9
Fahrzeit 01:37
gesamte Fahrzeit: 982:01:00
Anstieg in m pro h 47,01
Anstieg in m 76
Abfahrt in m: 54
höchster Punkt in m NN 107
Steigung/Gefälle 0,81
 
Die Schlangen sehen wir nicht, dafür gibt es dort so viele Mücken, dass wir das Zelt im Grunde gar nicht aufmachen können und es daher super heiß ist. In der Nacht wird es auch nicht kühler.
Am Morgen ist das Kaffeekochen schon der erste Saunagang und der Weg aus dem Zelt angenehm, denn draußen ist es doch deutlich kühler. Es ist grau und regnerisch.


Wir bauen ab und werden von einer der Damen, die morgens um 6 mit Sichel und Bambusstämmen auf dem Weg unterwegs ist, gefragt, ob wir gut geschlafen haben. Haben wir. Im Ort gibt es einen riesigen Supermarkt, durch den wollen wir eigentlich noch durch, aber der öffnet erst um 9:30. Also schauen wir in die Fischhalle hinein bevor wir losfahren. Es geht bergauf und bergab und regnet immer wieder einmal, aber nicht stark. Die Ausblicke auf den Pazifik sind traumhaft schön.


Es ist eine malerische Steilküste, auf die die dichten Bäume immer wieder den Blick freigeben.


Uns kommen regelmäßig Pilger entgegen, die Insel ist ein Pilgerweg durch 88 Tempel. Sie sind alleine oder in Gruppen unterwegs.
Bald sind wir am Kap, finden die Jugendherberge, wo wir einen japanischen Raum bekommen.


Nach einem exzellenten Mittagessen mit frischem Fisch, für den wir noch extra Soße bekommen und einem langen Mittagsschlaf schauen wir uns die Sehenswürdigkeiten an. Es gibt eine natürliche Brücke im Meer,


einen Steinstrand,



an dem all die Steine sind, die es für teuer Geld in Feng Shui, Feng-Shui oder Fēngshuǐ Zum Anhören bitte klicken! [fɤŋ ʂu̯eɪ̯] (chinesisch 風水 / 风水 ‚Wind und Wasser‘)-Läden gibt, einen großen Tempel,












zu dem ein Weg von „unserem“ Schrein führt








und natürlich das Kap selbst.


Die Zikaden machen einen unglaublichen Krach, es ist irre und wie in Wellen. Ab und an sind auch Vögel zu hören. Die Natur ist so üppig und grün, es macht Spaß mit Ruhe den Straßenrand anzuschauen.


Es kreucht und fleucht auch eine Menge, das macht weniger Spaß, wenngleich die Krebse auf die Entfernung auch hübsch sind. Wir sehen riesige Schmetterlinge, viele (tote) Schlangen, Frösche, viele Greifvögel. Das Meer ist wieder einmal wunderschön und die Tempel sind hoch genug gebaut.

2. Juli, Taishō (大正町 Taishō-chō?) bis Tosashimizu (jap. 土佐清水市 -shi), 74,32km, 12518 Gesamtkm

Datum: 2.7.11
Tag: 336
TagesunterstützerIn:
von: Taisho m NN 203
nach: Tosashimizu m NN 49
km 74,32
Gesamt km 12391,6743
km/h: 12,3
Fahrzeit 06:00
gesamte Fahrzeit: 980:24:00
Anstieg in m pro h 92,33
Anstieg in m 554
Abfahrt in m: 708
höchster Punkt in m NN 466
Steigung/Gefälle 1,70

Die Duschen funktionieren tatsächlich und sind sogar warm. Es regnet in der Nacht nicht und wir brechen gegen 6:45 zum Pass auf, der direkt hoch durch den Wald geht. Kurz vorm Pass gibt es schöne Blicke ins Tal mit seinen Reisfeldern und traditionellen Häusern.


Hinterm Pass geht es rapide bergab und bald sind wir dem Meer nahe, aber noch nicht seinem Wind. Der nächste Campingplatz ist eher einfach gestaltet; für uns, die wir eine Steckdose und Internet und eine Waschmaschine suchen, ist es nichts. Wir fahren weiter und sind bald darauf am Pazifischen Ozean!


Hier ist er in der Tat ruhig, es ist beinahe noch eine Bucht, dass er anders kann, ist an den vielen Tsunami (jap. 津波, wörtlich ‚Hafenwelle‘)-Schildern zu sehen. Wir fahren weiter und können uns nicht einigen, ob wir bis zum Kap und mit ihm bis zur Jugendherberge fahren und bleiben so im Hafen stecken. Auf der Suche nach einem sicheren Schlafplatz folgen wir den Tsunami-Schildern und landen am Steilhang ohne jegliche erkenntliche Evakuierungsfläche und nehmen den einzig freien Platz: eine Baustelle. Werden aber gleich von aufgeregten Damen auf die vorhandenen Schlangen hingewiesen. Nicht froh über diese bleiben wir dennoch da und müssen morgen sehen, wie wir weiterfahren und wann es endlich den freien Tag gibt. Das Meer ist wunderschön!
1. Juli, Higashitsuno (東津野村 Higashitsuno-mura?) bis Taishō (大正町 Taishō-chō?), 52,68km, 12443,7 Gesamtkm

Datum: 01. Jul.11
Tag: 335
TagesunterstützerIn:
von: Higashitsuno m NN 375
nach: Taisho m NN 203
km 52,68
Gesamt km 12317,3543
km/h: 14
Fahrzeit 03:46
gesamte Fahrzeit: 974:24:00
Anstieg in m pro h 52,83
Anstieg in m 199
Abfahrt in m: 371
höchster Punkt in m NN 375
Steigung/Gefälle 1,08

Es hat vom Abend an die ganze Nacht geregnet und um 4:30 schüttet es wie aus Eimern. Genug um zu beschließen, dass so abbauen keinen Sinn macht. Gegen 7:00 regnet es noch immer, gegen 8:00 Uhr es weniger und um 10:00 können wir abbauen ohne Regen. Das Tal dampft und der Blick aus dem Zelt ist der Fluss im Nebel.


Wir fahren am Fluss bergab, vor uns Nebel und hinter uns Nebel. Dafür, dass es bergab geht, geht es ganz schön bergauf, wir müssen erst zum Stausee. Überall sind Warnschilder wegen des Stausees, der über uns ist und nach dem Stausee wegen des Stausees, an dem wir gerade vorbei sind.


In Ermangelung eines Mittagessens verzehren wir Kekse und Chips zu Cola, das war das einzige für den direkten Verzehr und für uns erkennbar, was es im Laden einer alten Dame am Wegesrand gibt. Schon am Morgen haben wir einen Laden gefunden, dieser allerdings ist sehr gut ausgestattet und wir kaufen genug ein, um über das Wochenende zu kommen, denn Samstag und Sonntag ist es auf dem Land in Japan fast unmöglich, etwas einzukaufen. Auch die Supermärkte mit den Fertiggerichten haben uns verlassen. Nur in den größeren Orten sind sie anzutreffen.
Die Fahrt den Fluss entlang ist schön und oft von der Natur spektakulär, die kleine Straße in einem super guten Zustand. Wir wollen endlich wieder einen freien Tag einlegen und suchen dafür einen Campingplatz auf, einen von zweien auf dem Weg. Dieser ist am Waldesrand und sehr schön, aber unbewirtschaftet. Immerhin gehen die Duschen (hoffen wir), auf jeden Fall gibt es fließendes Wasser. So fahren wir morgen dennoch weiter und hoffen auf den nächsten Campingplatz mit Strom und Waschmaschine.

30. Juni, Gohoku (吾北村 Gohoku-son?) bis Higashitsuno (東津野村 Higashitsuno-mura?), 64km, 12391 Gesamtkm

Datum: 30.6.11
Tag: 334
TagesunterstützerIn:
von: Gohoku m NN 68
nach: Higashitsuno m NN 375
km 64
Gesamt km 12264,6743
km/h: 10,6
Fahrzeit 06:01
gesamte Fahrzeit: 970:38:00
Anstieg in m pro h 145,43
Anstieg in m 875
Abfahrt in m: 568
höchster Punkt in m NN 751
Steigung/Gefälle 2,25
Es regnet in der Nacht nicht und nur am Morgen gibt es einen leichten Schauer, den wir aber nicht als Regen zählen.   

 
Die Anzahl der Frösche in und an den Taschen hält sich in Grenzen, nur einer sitzt auf Gundas Taschen   

 
und findet den Weg nicht mehr hinunter. Mit einem Ast geht es dann und er macht einen Satz ins Gras. Der Nebel hängt im Tal     

 
und ein wenig kommt die Sonne heraus und lässt die Farben hervortreten.    

 
Um 6:00 geht die Sirene los, wir vermuten aber, dass es die Sechs-Uhr-Sirene ist, da es häufig um 6:00, 12:00 und am Abend irgendwelche Sirenen, Ansagen oder Musik gibt. Japan ist ein Land mit vielen Lautsprechern und vielen Ansagen. Wir fahren den Berg hinauf zum ersten Pass und sausen wieder hinab. Ab 11:00 Uhr wird es schlagartig heiß und wir suchen uns ab 11:45 einen Platz für die Mittagspause, nachdem wir vorher noch Nudeln gekauft haben. Wir finden einen schönen Schattenplatz     

 
neben einem Tempel, der eigentlich ein Schrein ist, kochen Nudeln und schlafen für eine Stunde.   

 
Die kleinen Straßen sind so, dass es nicht viele Läden und kaum Essensmöglichkeiten gibt. Selbst die Getränkeautomaten verlassen uns ein wenig. Nach dem Mittag starten wir in die Hitze und fahren weiter bergauf und bergauf. Wir sind immer wieder erstaunt, wie sehr es hier aussieht wie für eine Modeleisenbahn gebaut. Es ist alles ordentlich und adrett und die Altersstruktur ist sehr alt. Der vermeintliche Pizza-Blitz ist der Post-Mofafahrer und die Busse fahren meist leer. Wir fragen uns, wie es kommt, dass alle Kekse nochmals in Plastik eingepackt sind und dann in so einem Karton 14 Kekse sind, also sieben Packungen, obwohl auch 16 locker reinpassen. Ebenso haben wir leider vergessen, was Glühwürmchen für eine Bedeutung haben, denn es gibt hier enorm viele und Klara hatte uns davon erzählt.
Als wir dann doch einen Automaten und einen Tante Emma Laden finden, sind wir zum ersten Mal in einem Dorf, das nicht wie aus dem Ferienkatalog aussieht. Es ist ziemlich chaotisch und die Müllabfuhr hat hier schon länger nicht mehr funktioniert.    

 
Es gibt eine Post, auf ihr aber keine Briefmarken. Dafür gibt es Enten. Innerlich lästern wir ja immer wieder mal über die Ordentlichkeit hier (Klara, Michael, Henner und Mariko mögen es uns verzeihen) und dass es aussieht wie in der Eifel, wenn diese in Österreich wäre. Hier ist es dann doch mal anders. Direkt dahinter geht es steil den Berg hinauf und wir sind immer noch auf dem Weg nach Shinden, ein Ort, dessen Namen sehr gut passt zum Pass-Fahren bei über 40 Grad. Zum Glück ist es bewölkt und regnet nicht, so dass wir die steile Straße ganz gut nehmen können.  

 
Neben ihr wird bereits wieder eine neue gebaut, ein Phänomen, das uns genauso erstaunt. Es wird eine bestehende sowohl ausgebaut als auch neugebaut und das an vielen Stellen gleichzeitig. Die alte ist wunderschön und geht durch den Wald. Hier sind viele der Reisfelder aufgegeben. Es eröffnen sich zum ersten Mal Blicke auf die anderen Berge. Nach dem Passtunnel regnet es nicht, obwohl es im Tunnel noch so aussieht. Wir nähern uns Shinden, einem sehr ordentlichen Dorf, ebenso wie die Dörfer davor und danach. Also doch Österreich…
Wir finden Wasser bei einem Holz-Fabrik-Baron und einen Schlafplatz auf der kleinen Straße unter einem Baum.