Heute vor zwei Jahren sehen wir die Euphrat-Staustufe Birecik.
Heute schreibt das Auswärtige Amt zum Iran:
Nach den Massenprotesten gegen die Präsidentschaftswahlen im Juni 2009, die vielfach unter Anwendung von Gewalt aufgelöst wurden und auch Tote gefordert haben, und den schweren Übergriffen auf die britische Botschaft in Teheran (29.11.2011) ist die Lage in der Hauptstadt Teheran ruhig, aber weiterhin angespannt. Vor dem Hintergrund einer angespannten wirtschaftspolitischen Lage kann nicht ausgeschlossen werden, dass Proteste und Demonstrationen zu politisch sensiblen Themen immer wieder aufflammen können.
Reisenden wird zur Vorsicht geraten und dringend empfohlen, jegliche Kundgebungen, Menschenansammlungen oder Demonstrationen weiträumig zu meiden. Insbesondere sollten Film- oder Tonaufnahmen von Demonstrationen, ihres Umfeldes oder von Polizisten/ Sicherheitskräften und öffentlichen Gebäuden unter allen Umständen vermieden werden, da dies als Spionagetätigkeit gewertet werden kann.
Reisende sollten während des Aufenthalts in Iran die aktuelle politische Lage aufmerksam verfolgen und unter anderem an folgenden Daten besondere Vorsicht walten lassen: 11. Februar – Revolutionstag; 14. Februar – Jahrestag von Anti-Regierungsdemonstrationen; 4. November - Besetzung der US-Botschaft; 24. November 2012 – Ashura Fest; 29. November – Übergriffe auf die britischen Botschaft; 7. Dezember - sog. Studententag
Fotografieren und Filmen (auch mit Mobiltelefon) sollte insgesamt restriktiv und mit der gebotenen Sensibilität gehandhabt werden. Dem Auswärtigen Amt sind Fälle bekannt geworden, in denen Touristen Kameras abgenommen und sie vorübergehend festgenommen wurden, da sie verdächtigt wurden, öffentliche Gebäude oder Demonstrationen fotografiert zu haben. Ebenfalls abzusehen ist vom Versenden von Fotos oder Reiseberichten, die in irgendeiner Weise Bezug zu aktuellen politischen Entwicklungen haben. Gleiches gilt für SMS und Telefonate. Die entsprechende Kommunikation wird überwacht und es sind Fälle bekannt, bei denen ausländische Staatsangehörige aufgrund derartiger Kommunikation mit ihrem Heimatland angeklagt und verurteilt worden sind. Die Kommunikation im Inland und mit dem Ausland ist phasenweise sehr schwierig und nicht immer möglich.
Iranischen Bürgern ist seit 4. Januar 2010 der Kontakt zu zahlreichen westlichen Organisationen und Medien verboten ist. Iraner wurden zudem aufgefordert, keine Kontakte mit Ausländern, ausländischen Botschaften und mit ihnen zusammenarbeitenden Organisationen „über das normale Maß“ hinaus zu pflegen. In Einzelfällen wurden deutsche Staatsangehörige, die ihre Unterkunft in Iran über soziale Netzwerke im Internet organisiert hatten, von den iranischen Behörden überprüft und um sofortige Ausreise gebeten. Reisende sollten dies bei der Wahl einer Unterkunft insbesondere bei ihnen persönlich unbekannten Gastgebern bedenken.
Alle Deutschen, die sich auch nur vorübergehend in Iran aufhalten, können in eine Krisenvorsorgeliste aufgenommen werden. Die Botschaft rät dazu, auch für kurze Aufenthalte von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen damit sie - falls erforderlich - in Krisen- und sonstigen Ausnahmesituationen mit Deutschen schnell Verbindung aufnehmen kann. Die Deutschenlisten haben sich auch bei den Unruhen der vergangenen Monate in anderen Ländern der Region als sehr hilfreich erwiesen. Die Liste wird ausschließlich elektronisch geführt, eine Registrierung kann unter folgendem Link erfolgen: Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttps://service.diplo.de/elefandextern/registration.do. Eine gesonderte Übersendung der Personen- und Aufenthaltsdaten an die Botschaft ist nicht notwendig.
Terrorismus
Iran war in den letzten Jahren unregelmäßig Ziel
terroristischer Anschläge, zuletzt zunehmend in Minderheitenregionen.
Die Anschläge richteten sich bisher nicht gegen Ausländer oder
Touristen. Reisende in Grenzregionen Irans zu Irak und zu Pakistan
sollten grundsätzlich immer auch die jeweils aktuelle Lage in den
Nachbarländern in Betracht ziehen.
Seit Anfang 2009 haben iranische Sicherheitskräfte ihr Vorgehen gegen bewaffnete Gruppierungen in der Provinz Sistan-Belutschistan
(Südosten, Grenze zu Pakistan/Afghanistan) stark ausgeweitet.
Sicherheits- und Personenkontrollen wurden verstärkt, die
Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Die iranische Regierung hat die Provinz
im November 2007 für ausländische Staatsangehörige zur „no-go-area“
erklärt. Wiederholt wurden Ausländer in der Region festgehalten und
längeren Verhören unterzogen. Eine Weiterreise war in manchen Fällen nur
noch mit iranischer Polizeieskorte möglich. Dies geschieht vor dem
Hintergrund einer zunehmenden Zahl bewaffneter Angriffe auf die
Sicherheitskräfte in den letzten Monaten. Die Situation in unmittelbarer
Grenznähe und in der Provinzhauptstadt Zahedan gilt als gefährlich.
Zuletzt wurden am 15. Dezember 2010 bei einem Anschlag in einer Moschee
der Stadt Chabahar mindestens 38 Menschen getötet und me
hr als 50 verletzt. Zuvor waren bei einem Doppelanschlag nahe einer
schiitischen Moschee in Zahedan am 15. Juli 2010 mindestens 27 Menschen
ums Leben gekommen, mehr als 300 Personen wurden verletzt. Bei einem
weiteren Selbstmordanschlag waren am 18. Oktober 2009 mindestens 42
Menschen getötet und zahlreiche verletzt worden. Der Anschlag richtete
sich gegen die Iranischen Revolutionsgarden, es gab allerdings auch
zivile Opfer. Im September 2010 wurden bei einer Geiselnahme in dieser
Region vier Menschen getötet.
In der Provinz Kurdistan und der
ebenfalls von Kurden bewohnten Provinz West Azerbaijan gibt es immer
wieder Anschlagserien gegen lokale Repräsentanten aus Justiz,
Sicherheitskräften und sunnitischem Klerus. In diesem Zusammenhang haben
Sicherheitskräfte ihr bereits seit Frühjahr 2009 intensiviertes
Vorgehen gegen kurdische Separatistengruppen noch einmal verstärkt, bei
Auseinandersetzungen z.B. in der Stadt Sanandaj gibt es immer wieder
Todesopfer. z.B. am 7.Oktober 2010 und 25. März 2011 als nach
Medienberichten insgesamt sechs Polizisten und ein Passant ums Leben
gekommen sowie zwölf weitere Personen verletzt wurden. Am 1. April 2011
wurden vier weitere Personen bei einem Bombenanschlag nahe der Stadt
Marivan getötet. Seit Mitte Juli 2011 gibt es in der Region wieder
verstärkt Kampfhandlungen zwischen Militär und der kurdischen
Separatistenorganisation PEJAK, mit mehreren Todesopfern auf beiden
Seiten. Insbesondere die Grenzreg
ionen zum Irak und die Region um die Stadt Sardasht waren betroffen.
Terrorismus in anderen Landesteilen:
Bei zwei Bombenanschlägen in Teheran, die sich offenbar gegen zwei
iranische Nuklearwissenschaftler richteten, wurden am 29. November 2010
eine Person getötet und mehrere verletzt. Zu einer Bombenexplosion kam
es am 12. April 2008 in einer Moschee in der südiranischen Stadt Shiraz.
Es wird empfohlen, bei Reisen in die Provinz Khuzestan die Entwicklung
der Sicherheitslage aufmerksam zu verfolgen. Am 15. April 2011 kam es
anlässlich des sechsten Jahrestages der Niederschlagung der Proteste der
arabischstämmigen Bevölkerung gegen eine Politik der Iranisierung in
der Provinz im Jahre 2005 zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen
Sicherheitskräften und der arabischen Minderheit in Ahwaz und mehreren
anderen Städten der Provinz (u.a. Hamidiyeh, Abadan, Khorramshahr).
Dabei wurden mindestens 12 Menschen getötet und 20 verletzt. Jegliche
Menschenansammlungen sollten weiträumig gemieden werden.
Reisen über Land
Bei Individualreisen sollten Sie grundsätzlich vermeiden, allein nachts oder in einsamen Gebieten zu reisen.
Von nicht notwendigen Individual- oder
Trekkingreisen in die Kurdengebiete im Nordwesten Irans, insbesondere
entlang der türkischen und irakischen Grenze, wird grundsätzlich
abgeraten.
Bei Reisen - insbesondere bei Individual- oder Trekkingreisen
- in den Provinzen Kerman und Sistan-Belutschistan sowie in den
Grenzgebieten Irans mit Pakistan und Afghanistan besteht ein erhebliches
Entführungsrisiko. Des Weiteren gibt es Berichte über sexuelle Belästigungen weiblicher Individualreisender.Auf der Strecke Zabul-Zahedan besteht ein Überfall- und Entführungsrisiko, auf der Strecke Kerman-Bam wurden nach Errichtung einer Straßensperre Reisende von Mitgliedern einer terroristischen Gruppierung erschossen. Es wird daher dringend davon abgeraten, auf dem Landweg, insbesondere mit dem Fahrrad oder Motorrad, nach Pakistan oder Afghanistan zu reisen.
Für Afghanistan, Irak und die an Iran grenzende pakistanische Provinz Belutschistan bestehen Reisewarnungen.
Die Deutsche Botschaft in Teheran kann bei der
Beantragung von Visa für die Länder Afghanistan und Irak sowie für
Reisen nach Pakistan oder Indien auf dem Landweg durch die oben
genannten Regionen keine Unterstützung gewähren. Nach Auskunft der
pakistanischen Botschaft in Teheran können nur noch Visa an deutsche
Staatsangehörige erteilt werden, die ihren Wohnsitz in Iran haben und im
Besitz einer iranischen Aufenthaltserlaubnis sind. Weitere
Informationen können Sie auf der Webseite der Botschaft unter: Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://www.teheran.diplo.de/Vertretung/teheran/de/04__rk/Bescheinigungen/__bescheinigungen.html nachlesen
Bootsexkursionen
Besonderheiten in der „Straße von Hormuz
Bei Bootsexkursionen vor der Westküste der
Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und in die „Straße von Hormuz“ wird
dringend empfohlen, die Gewässer um die Inseln Abu Moussa, Greater Tumb
und Lesser Tumb zu meiden. Die drei Inseln werden sowohl von den VAE
als auch von Iran beansprucht und in Seekarten als zum jeweiligen
Territorium gehörend ausgewiesen. Ausländische Bootsbesatzungen, die
sich den Inseln von VAE-Seite genähert haben, sind von iranischer Seite
unter dem Vorwurf der "Verletzung der iranischen Hoheitsgewässer und
illegaler Einwanderung" festgenommen und zu Haftstrafen verurteilt
worden.
Kriminalität
In Teheran kommt es gelegentlich zu
Personenkontrollen durch vermeintliche Sicherheitsbeamte. Die
Kontrolleure erweisen sich anschließend als Trickbetrüger, welche z.B.
nach erfolgter "Kontrolle" die Geldbörse oder deren Inhalt einbehalten.
Es wird geraten, darauf zu bestehen, entsprechende Kontrollen lediglich
im Hotel oder der nächstgelegenen Polizeistation durchführen zu lassen.
Die Zahl der Diebstähle von Pässen, Geld und Taschen in Geschäften und
auf der Straße (auch durch Motorradfahrer) ist steigend. Besondere
Umsicht ist hier geboten. Vorsicht ist auch bei von Fremden angebotenen
Süßigkeiten/Keksen und (offenen) Getränken geboten, da sich Diebe
k.o.-Tropfen bedienen, mit denen Touristen betäubt und komplett
ausgeraubt werden. Im Sommer 2009 ist in Nordteheran ein Entführungsfall
bekannt geworden, bei dem ein Doppelstaater in seiner Wohnung von einer
Gruppe Männern abgeholt wurde, die sich als Polizisten ausgaben,
Polizeiuniformen tr
ugen und gefälschte Dienstausweise vorzeigten. Die Entführer
versuchten, eine Lösegeldsumme zu erpressen. Er wurde über mehrere
Wochen festgehalten, ehe der Polizei die Befreiung gelang.
Die in Iran geltenden Gesetze und moralischen
Wertvorstellungen sind unbedingt zu respektieren (siehe auch "Besondere
strafrechtliche Vorschriften").
Naturkatastrophen
Mit Erdbeben unterschiedlichen Ausmaßes muss in allen Teilen des Landes gerechnet werden.
Militärische Sperrgebiete
Obwohl bestimmte Straßen auf Karten unter Umständen
als befahrbar ausgewiesen sind, sollten Hinweisschilder auf
militärische Sperrgebiete unbedingt beachtet werden. Dies gilt
insbesondere für die Strecke SEMNAN - MO'ALLEMAN - JANDAQ durch die
Wüste DASHT-E KAVIR. Auch in der Grenzregion zum Irak und insbesondere
in der Provinz Kurdestan gibt es zahlreiche Sperrgebiete, die in jedem
Falle gemieden werden sollten.
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