Dienstag, 20. September 2011

19. September 2011

19. September, Futamioura
 
Es ist unglaublich voll. Heute ist Feiertag zur Ehre der älteren Menschen. So sind also wieder viele Familien unterwegs. Beim Schrein ist es auch schon voll und selbst auf den Steinen ist kein Platz mehr frei:    

dort sitzen über 20 Kormorane und trocknen vor sich hin.    

Wir treffen Alex am Meer und machen uns auf den Weg   

zum „伊勢神宮“, dem heiligsten Schrein in Japan. Er besteht aus einem inneren und einem äußeren Schrein. Der äußere Schrein ist auch schon recht voll, für einen Feiertag beinahe beschaulich. Wir folgen den Scharen auf dem Weg durch den wunderschönen Wald.    

Die Gebäude werden – so ist es schintoistische Tradition – alle 20 Jahre neu gebaut, direkt neben dem anderen Gebäude. Das Holz wird dann für andere Schreine verwendet. Noch ist Zeit für den nächsten Bau, 2013 wird er fertig sein. Die Architektur ist noch ohne buddhistische Einflüsse. Er beeindruckt uns sehr.   

Wir fahren anschließend mit dem wohl teuersten Bus Japans zum Inneren Schrein. Der Anweisung, man solle erst den äußeren und dann den inneren Schrein anschauen, scheinen die wenigsten zu folgen, denn hier ist es brechend voll. Busse über Busse, Autos, Massen an Menschen. Winker überall.   

Die Lenkung der Pilgerströme geschieht interessanterweise im Rechtsverkehr. Wir entscheiden, dass wir einem jungen Paar folgen, die mehr oder weniger religiös und doch sehr andächtig durch den äußeren Schrein gegangen sind.   











Es ist spannend zu sehen, dass er ihr vieles erklärt, sie aber deutlich andächtiger ist. Dank ihrer Führung sehen wir auch die Nebengebäude und kleineren Schreine am Rande. Nach all den Regenvorhersagen ist es dennoch ganz sonnig und heiß. Wir überlegen, doch noch nach 鳥羽市 zu fahren und treffen die fatale Entscheidung, zur nächsten Bahnstation zu laufen, die nah aussieht. Wir verlaufen uns, es wäre auch die falsche gewesen. Am Ende ist es einfach nur heiß, die Umgehungsstraße hat noch nicht einmal einen Supermarkt und wir sind alle genervt. Es gipfelt in der Ankündigung von Alex, dass sie ihren Flug umbuchen will, weil es ihr zu heiß ist. Ratlos und allerseits irritiert fahren wir zurück. Es gibt lange Gespräche über Missverständnisse, Erwartungen, Enttäuschungen. Es bleibt dabei, dass sie früher fährt. Daran ändern auch die Gespräche nichts. Nun gut. Wir werfen die Planung um. Die Frage mit den Rädern stellt sich neu. Es wird ein langer Abend. Irgendwann holt uns dann doch der Regen ein.

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