Samstag, 1. Oktober 2011

28. September 2011, 423

28. September フランクフルト・アム・マイン (Frankfurt am Main) nach Amsterdam-Zuidoost, 28,1km, 15363,15
 
Die Fahrt ist schön. Der Westerwald liegt im dichten Nebel und überall ist es herbstlich mit einem unglaublich blauen Himmel. Es ist eine verwunschene Atmosphäre, die am Fenster vorbeirauscht. In Köln ist Aufenthalt und es kommt eine Durchsage, dass man auf sein Gepäck achten möge wegen der Taschendiebe. Die gäbe es wirklich, so der Herr am Vierertisch. Wir sind nicht mehr in Asien. Ein Mann muss den Zug verlassen (war aus Kulanz bis Köln mitgenommen worden, obwohl er ein Regionalticket hatte), macht auf dem Bahnsteig nach Theater, wird handgreiflich. Wird gefasst und festgehalten von den Schaffnern (er wollte dann doch wegrennen), es folgt ein Tumult, Geschrei. Die Polizei wird gerufen. Die Abfahrt verzögert sich. Wir sind in Deutschland.
Dann geht es weiter, in Duisburg kommt Alex zum Zug und gibt uns den Strichcode für die Räder. Wir bekommen den Zug zum Flughafen und steigen aus und werden von Ludger begrüßt! Was für eine Freude! Das ist total klasse und wir machen uns auf den Weg, um die Räder zu holen und sie dann vor Ort zusammenzubauen. Es muss sehr lustig aussehen, denn viele bleiben stehen und staunen.   

Es gibt keinerlei Hinweise, dass wir vielleicht ein bisschen viel Platz einnehmen oder ähnliches. Bald können wir los und fahren durch den Grüngürtel von Amsterdam. Unser Eindruck: es ist nachmittags um 17:00 Uhr und viele, viele Menschen haben Zeit. Sie machen Sport. Oder sitzen in der Sonne und lesen. Es sind nicht nur die Senioren und die Mütter, wie es in Japan war. Viele sind mit dem Rad unterwegs und wir kommen durch wirklich schöne Gegenden. Und durch unterschiedliche Gegenden. Eine Straße voller kleiner Wohnungen nur mit Farbigen. Dann kommt eine kleine Brücke über einen der vielen Kanäle, dort hängt ein Schild, in dem eine Frau mit Kopftuch abgebildet ist und am Hals geht das Schild auseinander, so dass der Kopf sich nach rechts neigt und darauf steht: protest veiling women. Danach kommen wir in eine Siedlung nur mit weißen Menschen.
Unser Campingplatz liegt am Rand von Amsterdam und ist total nett. Ein wenig laut, sonst schön. Es ist recht kühl und feucht, der Nebel steigt auf. Wir kochen Nudeln, quatschen bis uns die Augen zufallen.

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