Dienstag, 21. Juni 2011

16.-17. Juni, Shanghai、320, 321

17. Juni, Shanghai (= englische Umschrift; chinesisch 上海  Shànghǎi?/i; im Deutschen auch Schanghai)
 
Schon in den frühen Morgenstunden geht ein Gewitter über Shanghai (chinesisch 上海  Shànghǎi?/i, im Deutschen ursprünglich Schanghai, Shanghaiisch: Zanhe /zɑ̃'he/) nieder und es regnet weiter. Heute brunchen wir wieder einmal und fahren anschließend los, um uns die katholische Kathedrale anzuschauen. 


Wir finden sie mit viel Mühe, sie ist in zwei Stadtplänen an verschiedenen Stellen eingezeichnet, aber sie ist geschlossen und davor wartet bereits eine Hochzeitsgesellschaft, die erst mal eine Burgerpause macht. 


Danach gehen wir weiter zum Paulaner, immer noch ohne Regen durch die French Concession, die so anders ist als das moderne Shanghai. Dort gibt es regelrechte Villen, aber auch heruntergekommene Häuser und die überall präsenten Wolkenkratzer. Das Paulaner hat offen. 


Ein wenig wie im echten Leben. Es fängt wieder an zu regnen (wieso haben wir keine Regenstatistik gemacht?) und wir schlappen im strömenden Regen zurück. Triefnass erreichen wir die Jugendherberge, wo wir glücklicherweise unsere Postkarten frankieren können und auch dort lassen können. Morgen geht es dann weiter, hoffen wir, denn wie das mit dem Schiff und den Rädern geht, wissen wir ja nicht. Shanghai ist nach einer Woche auf der einen Seite beeindruckend geblieben, auf der anderen Seite aber auch ganz alltäglich. Zugleich ist es faszinierend, wie ähnlich Großstadtleben tickt, wenngleich es hier schon sehr geführt ist. Die U-Bahnen lassen einem kaum die Möglichkeit, sich anders zu bewegen, als es vorgegeben ist. Shanghai gibt einen guten Einblick in ein China, das lange auf so eine Stadt gewartet hat und zugleich macht es Sorge, was den Energieverbrauch und die Konsumphilosophie anbelangt. 

16. Juni,  Shanghai (= englische Umschrift; chinesisch 上海  Shànghǎi?/i; im Deutschen auch Schanghai)

Die heutige Regenwahrscheinlichkeit beträgt nur 22% und es scheint sogar die Sonne, so dass wir für einen Moment auf der Dachterrasse sitzen, bevor es losgeht. Da es schön ist, gehen wir in den Yu Garden[1] or Yuyuan Garden[2] (Chinese: t , s , p Yù Yuán, lit. Garden of Happiness[3] or Garden of Peace[4]) . Also müssen wir wieder mitten rein ins touristische Gewühle. 


Wir gehen vorher noch in den taoistischen City God Temple or Chenghuang Miao (Chinese: 城隍庙; pinyin: Chénghuángmiào)


Dort werden wir direkt abgegriffen von jemandem, der uns den Tempel zeigt und nachher dafür Geld haben will. 


Bekommt er aber nicht, wir haben ihn schließlich nicht gefragt und sind ihn auch nicht losgeworden. Im Tempel ist richtig viel los, 


es ist zugleich auch ein Kloster und überall sind Mönche unterwegs mit Musikinstrumenten für Zeremonien. 


Das Gebäude ist alt, aber die Figuren sind alle neu, da sie bei der Kulturrevolution (chinesisch 無產階級文化大革命 / 无产阶级文化大革命 wúchǎnjiējí wénhuà dàgémìng ‚Große Proletarische Kulturrevolution‘, oder kurz 文革 wéngé) komplett zerstört wurden. 


Der Garten daneben, früher der Garten der Dynastien, ist heute mit Eintritt so etwas wie ein öffentlicher Garten. Gar nicht groß, wirkt er durch seine Verwinkelung, die vielen Häuser und Seen, Steingrotten, Brücken und Steintunnel sehr groß und ein wenig wie ein Labyrinth


Den regenfreien Tag nutzen ungefähr 1.000 Touristen und wir, so ist es voll, aber durch die Verwinkelung und die vielen Geschäfte verläuft es sich dann doch. 


Alle haben eine (schriftlichen) Guide, so dass die Fortbewegung berechenbar geschieht. Wir kommen an einer Gruppe deutscher Senioren vorbei und fragen uns, ob wir wirklich in drei Monaten in dieses Land zurück wollen….
Nachdem wir den Ausgang wiedergefunden haben, finden wir diesmal auch die Xiaotaoyuan-Moschee (Xiaotaoyuan qinzhensi 小桃园清真寺; „Moschee des Gartens der kleinen Pfirsiche“; engl. Peach Orchard Mosque), die doch nicht geschluckt ist vom Hotel, sondern daneben liegt. Ein uigurischer Brotstand hat uns den Weg gewiesen (die ja laut Aussage von Xiaoli alle Haschisch (von arabisch ‏حشيش‎, DMG ḥašīš ‚Gras‘) ins Brot backen, na dann), fahren wir auf die andere Seite des Flusses um den alten Schlachthof zu finden, wo wir uns mit Xiaoli treffen, der Kontakt, den wir durch den Referenten des Oberbürgermeisters von Bonn haben. Wir werden „eingesammelt“ von Peter, der in Bonn Sinologie („Chinawissenschaften“ oder „Chinakunde“; chinesisch 漢學 / 汉学 hànxué) studiert hat und nun in Shanghai ist. Xiaoli treffen wir auf der Dachterrasse eines Neubaus mit lauter Kreativ-Unternehmen gegenüber dem Schlachthaus an. Sie topft gerade die letzten der dreißig Bäume ein, die auf der 300qm Terrasse stehen, die mit einer aufgebauten Bar so etwas wie die Lounge für die Unternehmen und Partys sein wird. Wir bekommen einen köstlichen Cappuccino und genießen die Aussicht, die so unerwartet sich eröffnet. Nach einem guten Essen beim Italiener (leider wieder mit was auch immer das hier ist in China, so dass Gunda dann doch wieder Durchfall hat), laufen wir noch am Schiffsanleger vorbei, um dann ins Taxi Richtung Hostel zu springen. Es regnet immer noch nicht, so können wir noch einen Moment auf der Dachterrasse des Hostels sitzen.

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